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Solaris kündigt ein Facelift für die Urbino-Baureihe an. Foto/Grafik: Solaris; Montage: omnibus.news

Nach nur knapp vier Jahren gibt es schon ein Facelift für die Urbino-Baureihe von Solaris. Dies sei von langer Hand geplant und nicht auf den neuen Eigentümer zurückzuführen, wie Solaris am Rande der Pressekonferenz auf der InnoTrans in Berlin mitteilte. Die neue Fahrzeugen der Leichtbaureihe namens LE Lite hätten Änderungen mit sich gebracht, die nun in die ganze Urbino-Baureihe einfließen würden. Die Premiere kündigt Solaris für die Transexpo im polnischen Kielce an, die vom 23.-25. Oktober 2018 stattfindet. Eine Designzeichnung zeigt, wohin  die Reise geht: Vor allem die Frontpartie ist es, die jetzt im Bereich der Windschutzscheibe und der Leuchteneinheit verändert wurde. Sofort fällt auf, dass das charakteristische Merkmal der Solaris-Busse bearbeitet wurde: Der nach rechts unten abfallende Abschluss der Windschutzscheibe fällt nicht mehr kontinuierlich ab, zum Ende gibt es nun ein kleines Stück, das waagerecht verläuft. Die Leuchtengrafik, die einst der Linie eines Blitzes folgte, ist nun optisch vereinfacht und erinnert an einen Bumerang. Und das Zielschild wurde mit dem Facelift erhöht angeordnet, um die auffälligsten Veränderungen der formalen Gestaltung zu nennen. Auf Nachfrage von omnibus.news teilt Jens Timmich vom Studio FT als der kreative Kopf des Urbino-Designs mit: “Vier Jahre nach dem Launch des neuen Solaris Urbino ist es der richtige Moment, für alle Modelle der Baureihe ein Facelift umzusetzen, in dem sich mehrere Weiterentwicklungen und Optimierungen für das Fahrzeug bündeln. Mit diesem Facelift führen wir die verbindliche LED-Beleuchtung neuester Generation für alle Fahrzeuge ein. Damit verbunden nutzen wir die Möglichkeiten optimierter Fertigungsabläufe und implementieren eine Verbesserung der Aerodynamik. Im Fahrzeugdesign hatten wir damit die Chance, den gelassen souveränen Charakter des Urbino weiter zu unterstreichen. Sehr positiv für die Wahrnehmung einer präzisen Außenhaut zeigt sich die technologische Umstellung der Dachverkleidungen auf Aluminium. Das Facelift des Urbino ist relevant und platziert sich in der richtigen Balance innerhalb der neuen Fahrzeuggeneration als willkommene Weiterentwicklung.”

Jens Timmich, hier in seinem Berliner Studio, ist für das Design aller Solaris-Omnibusse und -Bahnen verantwortlich. Foto: Schreiber

Bei dem Facelift bleibt es aber nicht, wie Solaris durchblicken ließ: In Kielce wird auch der neue Leichtbau-Urbino zu sehen sein, der ja bekanntlich für den neuen optischen Auftritt verantwortlich ist. Der „kalorienarme” Name des Fahrzeugs bezieht sich auf seinen größten Vorteil – den geringen Spritverbrauch. Dies bedeutet niedrigere Betriebskosten im Vergleich zur Standard-Urbino-Baureihe. Das Hauptziel der Ingenieure aus dem Forschungs- und Entwicklungsbüro von Solaris war die Entwicklung eines Busses, der im SORT-2-Test einen Treibstoffverbrauch von weniger als 30 Liter auf 100 km erreicht. Um dieses Ziel zu verwirklichen, hat man an mehreren Stellschrauben gedreht: Eine der größten Herausforderungen war die Senkung der Fahrzeugmasse. Der Urbino 12 LE in der Version lite hybrid hat ein Eigengewicht von weniger als 9 Tonnen; das Gesamtgewicht mit Fahrgästen beträgt 15 Tonnen. Das Herz des Antriebssystems im neuen Modell der Familie Urbino ist das Motor Cummins ISBE6 mit einem Hubraum von nur 4,5 l. Er erfüllt die restriktive Emissionsnorm EURO 6, erreicht eine Leistung von 210 PS und einen Drehmoment von 832 Nm. Ein zusätzliches Element des Antriebssystems von Urbino LE lite hybrid ist eine elektrische Maschine mit einer Leistung von 11,5 kW. Deren Aufgabe ist es, beim Bremsen die Energie wiederzugewinnen und beim Start den Verbrennungsmotor zu unterstützen.

Welche Veränderungen das Facelift für die Urbino-Baureihe von Solaris bedeutet, zeigt dieser Vergleich: Links der Urbino mit dem Facelift, rechts der Urbino, wie er 2014 vorgestellt wurde. Grafik/Foto: Solaris

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