Auch im März 2021 gibt es deutschlandweit ein Regel-Wirrwarr und ein Impf-Chaos – die politisch Verantwortlichen standen massiv in der Kritik. Die Impfkampagne wird zusätzlich durch einen zeitweisen Stopp von Impfungen mit dem Präparat des Herstellers Astrazeneca zurückgeworfen, der Stopp wird drei Tage später aber wieder aufgehoben. Ein einzelner Frachter behindert den globalen Warenverkehr, als er sich im Suezkanal querlegt. Nicht nur ein Virus bringt weltweite Lieferketten durcheinander, auch mitunter Anweisungen eines Kapitäns.
Im Nordosten Hamburgs entsteht Deutschlands erster Busbetriebshof, auf dem nur noch emissionsfreie Busse starten werden. Der Baubeginn ist für Mitte 2022 geplant. Ende 2024 sollen dann rund 130 Solo- und Gelenkbusse von dort aus vornehmlich den Hamburger Nordosten bedienen. Mit Blick auf die wachsende Busflotte erweitert die Hochbahn kontinuierlich die notwendige Infrastruktur. Der neue Busbetriebshof wird rund 28.000 Quadratmetern groß und künftiger Einsatzort für rund 450 Busfahrerinnen und Busfahrer sein. Zu dem Busbetriebshof gehören neben Verwaltungs- und Sozialbereichen auch Werkstätten und Waschanlagen, in denen die Busse vorbereitet, gewartet, repariert und gewaschen werden. Abgestellt und geladen werden die Busse unter Carports. Nachhaltigkeit spielt bei der Planung des neuen Betriebshofs eine entscheidende Rolle. Alle Carportdächer werden begrünt und mit Photovoltaikanlagen bestückt.
Keine Fotomontage, der Ikarus 260 misst wirklich stolze 91,4 Zentimeter! Wahnsinn, oder? Um in den Genuss dieses Modellbusses zu kommen, muss man aber in Ungarn wohnen oder dort einen Freund haben, der sich den Ikarus 260 im Maßstab 1/12 in einzelnen Bauteilen vom De Agostini Verlag zuschicken lässt. Eine verrückte Idee, insgesamt werden es 130 Aussendeungen sein, dann hat man den schmucken Ikarus 12-fach verkleinert auf dem Schreibtisch stehen. Ungarn als Heimatland des Ikarus ist sicherlich treffend gewählt, doch an die Modellbuswelt außerhalb Ungarns denkt man bei De Agostini nicht.
Not macht bekanntlich erfinderisch: 1950 hatte Otto Kässbohrer ein Problem, denn die rollende Basis für seine Omnibusse wurden nicht mehr in dem Maße geliefert, wie benötigt. Das Wirtschaftswunder führte dazu, dass die aufstrebende Bundesrepublik viele Lastwagen und Fahrgestelle für die Güterbeförderung benötigte. Kurzfristig musste eine Lösung her, denn auch die Nachfrage nach Kässbohrer-Omnibusse war groß. Zusammen mit seinem Chefkonstrukteur Georg Wahl suchte Otto Kässbohrer eine Lösung – Setra steht seitdem als Synonym für „selbsttragend“. Dieses Bauprinzip aus den beginnenden 1950er Jahren bedeutete eine Revolution für den Omnibusbau in Deutschland und Europa. Otto Kässbohrer hat das selbsttragende Konstruktionsprinzip zwar nicht erfunden, aber kannte es bestens, weil er viele Jahre zahlreiche Pkw-Aufbauten realisiert hatte.
Solaris kommunizierte im Rahmen einer Online-Pressekonferenz die Zahlen des Jahres 2020. Der polnische Bushersteller, heute Teil der spanischen CAF Group, berichtete von einer deutliche Absatz- und Umsatzsteigerung. Zu den Zahlen im Detail muss angemerkt werden, dass Solaris schon lange nicht mehr im Reisebus-Geschäft aktiv ist und seit Jahren den Fokus auf Elektromobilität gelegt hat, zwei Aspekte, die sich gerade mit Blick auf das Jahr 2020 jetzt äußerst positiv auswirkten. Mit 1.560 im Jahr 2020 abgesetzten Fahrzeugen erzielte der Hersteller einen neuen Bestwert in seiner 25-jährigen Geschichte.
Unzählige Fortschritte in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik wären undenkbar ohne starke Frauen, die mutig ihre Ideen und Visionen umsetzen. Aber: Frauen müssen sich in unterschiedlichen Lebenswelten immer erst noch bewähren. Das gilt vor allem dort, wo Männer, wie es Elke Holst vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung beschreibt, “die Definitionshoheit darüber haben, was eine Führungsposition ausmacht und was als gute Leistung betrachtet wird”. Mann oh MAN möchte man da rufen..! Den Internationalen Frauentag am 8. März nahm MAN Truck & Bus zum Anlass, um alle Fahrerinnen und Frauen in sonstigen Logistikberufen mit zahlreichen Aktionen für ihre Arbeit zu würdigen. Sichtbarstes Beispiel ist dabei die Umbenennung eines neuen TGX ebenso wie des Mannschaftsbusses des FC Bayern von MAN in WOMAN.
Beim Jahrespressegespräch von Daimler Buses präsentierte Till Oberwörder, der die Bussparte unter dem Dach der Daimler Trcuk AG verantwortet, die Zahlen des Jahres 2020 und die aktuelle Situation im Unternehmen. Daimler Buses konnte die Marktführerschaft in allen seinen Kernmärkten ausbauen konnte: Daimler Buses blieb auch in 2020 zum wiederholten Male der Marktführer in Europa (EU30 mit Norwegen und der Schweiz), Südamerika (Argentinien, Brasilien und Mexiko) sowie der Türkei, wie Till Oberwörder erklärte. Mit gut 3.000 verkauften Einheiten hätte der Absatz in Deutschland auf dem Vorjahresniveau gelegen, so Oberwörder. Genaue Zahlen gab es nicht, hier hilft das Kraftfahrtbundesamt: 3.168 Omnibusse konnte Daimler Buses in der Statistik 2020 für sich verbuchen, im Jahr 2019 waren es 3.372. Die magische Zahl von über 3.000 neu zugelassenen Omnibussen hat Daimler Buses nicht unterschritten, ganze 204 Omnibusse weniger sind mit Blick auf die Summe nicht viele Fahrzeuge, es ist nur ein kleines Minus.
Die Reisebusbranche blickte am 3. März 2021 nach Berlin. Doch vergeblich, die Bund-Länder-Konferenz verschob die Entscheidung zu Lockerungen im Reisesektor auf den 22. März – und verwehrte Bustouristik-Unternehmen damit erneut Planbarkeit, wie der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (BDO) anschließend mitteilt. Auch der RDA, der Internationaler Bustouristik Verband, meldete sich umgehend und teilte mit, dass die Ergebnisse aus Sicht der Bus- und Gruppentouristik nicht akzeptabel wären. Noch im vorausgegangenen Fachgespräch vor dem Ausschuss für Tourismus des Deutschen Bundestages am Mittwoch verwies RDA Präsident Benedikt Esser auf die Notwendigkeit bundesweit absehbarer und einheitlicher Regeln für den Neustart der Bustouristik. Mit Blick auf die jüngsten Einschätzungen des RKI, nach denen professionell organisierte Urlaubsreisen gerade kein Pandemietreiber sind, untermauerte er die Forderung der Branche nach einer zeitnahen und verlässlichen Öffnungsperspektive.
Die kanadische Regierung hat etwas Großes vor: Catherine McKenna, die zuständige Ministerin für Infrastruktur und Gemeinden, und ihr Kollege Francois-Philippe Champagne, Minister für Innovation, Wissenschaft und Industrie, gaben eine finanziele Förderung für die Umstellung des ÖPNV auf Elektromobilität bekannt. Stolze 2,75 Milliarden kanadische Dollar (1,8 Milliarden Euro) werden über einen Zeitraum von fünf Jahren insvestiert. Die Finanzierung Unterstützung ist Teil eines achtjährigen Investitionsplanes, der insgesamt in den ÖPNV 14,9 Milliarden kanadische Dollar investiert. Es gibt aber nicht nur Geld, wie Catherine McKenna zusammen mit Francois-Philippe Champagne erklärte, sondern auch unterstützende Beratung, damit die Gemeinden, Verkehrsbetriebe und auch Schulbehörden (denn sogar Schulbusse sollen zukünftig rein elektrisch fahren) in den nächsten fünf Jahren die benötigten 5.000 Elektrobusse samt entsprechender Technik zum Laden bestellen.
Wo geht die Reise hin? Die Reisebusbranche stand und steht zweifelsohne vor strukturellen Veränderungen. Die BDO-Konjunkturumfrage zeichnete für die Bustouristik und den Fernbusverkehr ein düsteres Bild. Viele Busunternehmer erwarten langfristige Auswirkungen für ihren Betrieb und die Branche. Nach einem Jahr Pandemie ist nichts mehr, wie es war. Selbst bei den Zahlen der neu zugelassenen Reisebusse. Am 11. Januar gab es auf omnibus.news die Zahlen, die Auskunft über die neu zugelassenen Omnibusse des Jahres 2020 geben. Nach detaillierten Zahlen zu den neu zugelassen Elektrobusse, die es hier am 19. Februar zu lesen gab, rückte omnibus.news im März 2021 nun auch die Reisebusse in den Mittelpunkt. Genauer gesagt die Zahl der neu zugelassenen Fahrzeuge des Jahres 2020 in Deutschland. Die Zahlen lieferte mit Wim Chatrou von CME Chatrou Solutions ein Kenner der Busbranche und Analyst, der den europäischen Busmarkt seit Jahren fest im Blick hat.
Brexit hin oder her, Boris Johnson hat als Premierminister wieder (s)ein Herz für Omnibusse und die britische Omnibusindustrie bewiesen: Und wieder ganz ambitioniert (wie seinerzeit bei der Wahl zum Bürgermeister Londons mit der Wiedereinführung des legendären roten Doppeldeckers) will Boris Johnson mit seiner Busstrategie nicht nur den ÖPNV zuverlässiger, benutzerfreundlicher und mit Blick auf Pauschaltarife einfacher und damit günstiger machen. Damit eng verbunden ist die Förderung der Busindustrie und Busbranche, die auch in Großbritannien nicht nur coronabedingt am Boden liegt. So kündigte Boris Johnson nun die 3 Billion Bus Revolution an. Im Rahmen der Neuausrichtung sollen ganze 4.000 neue und in Großbritannien gebaute Batterie- sowie Wasserstoffbusse finanziert werden, damit Städte und Gemeinden im ganzen land den Übergang zu emissionsfreien Bussen schaffen.
Die VDV-Elektrobuskonferenz sowie die flankierende ElekBu, startete in Zeiten wie diesen, die durch die Covid-19-Pandemie bestimmt werden, natürlich rein virtuell und auf einer eigens eingerichteten Online-Plattform. Reichhaltig informationen zu dem Thema, das die Branche beherrschen, gab es zwei Tage lang: Der radikale Umbau des Busmarktes, EU und Bundesregierung treiben den Wandel mit dem Ziel voran, die Mobilität von morgen fossilfrei zu gestalten. Dazu werden aktuell verschiedene Instrumente, Regularien und Gesetze gleichzeitig modifiziert. Da die technische Entwicklung rasant voranschreitet, sind die Verkehrsunternehmen gezwungen, erhebliche und langfristige Investitionen unter Unsicherheit zu tätigen. Hinzu kommt die unbeantwortete Frage der nationalen Umsetzung der Clean Vehicles Directive. Klar ist: Das Jahrzehnt des E-Busses – ob batterieelektrisch oder mit Brennstoffzelle – hatte begonnen.
Mit Spannung erwartet wurde der von Holland Oto angekündigte Ebusco 2.2 im Maßstab 1/87. Im März 2021 war das erste Serienmuster in den Niederlanden angekommen und vom Ebusco-Geschäftsführer Peter Bijvelds höchstpersönlich freigegeben worden. Und er hatte beim Fototermin mit omnibus.news sichtlich Spaß, den verkleinerten Ebusco 2.2 zu zeigen. Der Elektrobus kommt samt Ladestation, auch die ist detailgetreu im Maßstab 1/87 wie der Modellbus fein graviert (das Ladekabel samt Stecker ist zu sehen) und stimmig in den Proportionen. Vorbild der gelungenen Miniatur ist die zweitürige Version des Ebusco 2.2, die am vorderen Einstieg eine einflügelige und in der Mitte eine doppelflügige Tür hat. (DaimlerBuses/DeAgostini/Ebusco/Hochbahn/INFC/MAN/RDA/Setra/Solaris/VDV/PM//Sr)
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