Im Juni geben sinkende Infektionszahlen und eine immer höhere Impfquote Anlass zur Freude. Nachdem die Impfpriorisierung wegfiel, konnte sich jeder um einem Impftermin bemühen. Die Corona-Beschränkungen bzw. Regeln wurden nach und nach gelockert. Doch zu früh gefreut: Sorgen bereitet ab Juni dann die eine Virusmutante namens Delta. Für Ablenkung sorgt hingegen die Fußball-Europameisterschaft, die in elf Stadien in unterschiedlichen europäischen Ländern ausgetragen wurde. Ein Politikum wardie Beleuchtung der Münchner Arena während des Spiels der deutschen Mannschaft gegen Ungarn: Mit der Beleuchtung in Regenbogenfarben sollte gegen ein neues Gesetz in Ungarn ein Zeichen gesetzt werden, das sich gegen die Aufklärung von Homosexualität und Transsexualität richtet – die UEFA verbot es! Und Busreisen? Erste Omnibusse rollen wieder, die meisten Reisebusse stehen aber nach wie vor still.
Ein E-Setra zum 70. Geburtstag? Nein, nein, noch nicht! Es wäre zu schön gewesen, einen Elektro-Reisebus zum runden Jubiläum zu präsentieren. Aktuell steht der Intouro im Fokus, für ihn gibt es demnächst die Hybrid-Komponente wie beim Citaro. Zurück zum Elektro-Setra: Wenn man das Sondermodell der ComfortClass zum ersten Mal sieht, dann könnte man annehmen, Daimler Buses überrascht die Buswelt zum 70. der Ulmer Traditionsmarke mit einem Elektro-Reisebus. Auch wenn es in der elektromobilen Welt unterschiedliche Ladekonzepte oder mitunter Philosophien gibt, auf die Farbe Blau für Elektro-Busse bzw. -Fahrzeuge hingegen hat man sich unisono geeinigt. Blau scheint die Farbe der Stromer zu sein. Ganz dezent als Streifen in der Frontmaske sowie seitlich hat der S 516 HD einen blauen Streifen. Und die Geburtstags-ComfortClass der Ulmer könnte man so fast als Elektro-Reisebus verstehen. Doch der Streifen ist lediglich ein Farbakzent. Passend zu den blauen Fahrgastsitzen und ein Fahrzeug aus dem Bestand, wie die Ulmer versichern. 16 Sondermodelle wird es geben, alle mit einer Plakette am Fahrerplatz und einer entsprechenden Folierung außen. Mehr nicht. Aktuell wäre es auch wohl unpassend, 70 Sondermodelle verkaufen zu wollen. Und auch ein Elektro-Reisebus wäre zur Zeit mit Blick auf die Reichweite und Kosten nicht so darstellbar, dass die Auftragsbücher schnell voll wären.
FlixBus setzte ein weiteres Zeichen für eine nachhaltige Mobilität der Zukunft und kündigte zum 1. Juli den Start des ersten Biogas-Busses auf der Fernstrecke an. Die Busse werden zwischen Amsterdam und Brüssel sowie Stockholm und Oslo eingesetzt. Das Fahrzeug in den Niederlanden/Belgien wird dabei mit komprimiertem Biogas (compressed natural gas, CNG) betrieben und von Iveco produziert, jenes in Skandinavien kommt von Scania und fährt mit verflüssigtem Biogas (liquified biogas, LBG). Für das Projekt arbeitet FlixBus mit den Gasanbietern OG (OrangeGas) und Gasum zusammen. André Schwämmlein, Mitgründer und CEO von FlixMobility: „Nach eineinhalb sehr herausfordernden Jahren steigt die Reiselust der Menschen nach und nach wieder an. Nachhaltiges Reisen liegt uns besonders am Herzen und wir wollen hier ein klares Zeichen setzen: Biogas ist eine der wichtigsten Technologien, um Reisen schon heute so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten. Wir möchten Vorreiter bei alternativen Antrieben auf der Langstrecke sein.”
Handwerkliche Tradition, kombiniert mit modernstem Know-how, so könnte man in Anlehnung an die hauseigene Philosophie die Erfolgsformel der Gebr. Heymann GmbH auf den Punkt bringen. Bereits in der dritten Generation und an mittlerweile drei Standorten sind in den Betrieben in Nastätten, Geisig und Koblenz über 100 Mitarbeiter in den Bereichen Fahrzeuglackierung, Karosseriebau und Fahrzeugtechnik, Malerbetrieb und Werbetechnik beschäftigt. In der Welt der Omnibusse ist die Firma bekannt wie ein bunter Hund, was sicherlich auch an den farbenfrohen Lackierungen oder Folierungen liegt, die die Hallen verlassen. Jüngster Coup: Zwei Mannschaftsbusse. Nicht Besonderes? Doch, es waren die Mannschaftsbusse, mit denen die Deutsche Fußball-Nationalelf während der Europameisterschaft unterwegs waren. Binnen 36 Stunden hatte ein neunköpfiges Team der Werbeabteilung über 200 Quadratmeter Folie im UEFA-Design auf die Omnibusse gebracht.
Wieder eine digitale Premiere, schon die Einladung machte deutlich, dass das Event auf einen Markt außerhalb von Europa zielt: 10:00 CST ist die Central Standard Time, für Europäer fand die Weltpremiere des dreiachsigen Elektro-Doppeldeckers von Alexander Dennis nicht am frühen Morgen, sondern am späten Nachmittag statt. Wer sich um 17 Uhr einloggte, der wurde zunächst von Paul Soubry begrüßt. Der Geschäftsführer der nordamerikanischen NFI Group hat sich mit der Übernahme von Alexander Dennis Limited (ADL) den Weltmarktführer im Segment der Doppeldeckerbusse ins Portfolio geholt. Die Schotten, die auch die Marke Plaxton innehaben, müssen sich nun neben den anderen Hersteller (New Flyer, MCI und Arboc) behaupten. Ganz schottisch ein Klischee erfüllend war die digitale Premiere rein technisch ganz sparsam, keine Showeffekte, nur ein Imagefilm, einige Präsentationsfolien, u.a. zur Firmengeschichte von ADL und mit Paul (diesmal Paul Davies, ADL-Geschäftsführer), Jennifer, Phil weitere am Produkt beteiligte Mitarbeiter, die vor virtuellen Hintergründen weitere Informationen zum neuen Elektro-Doppeldecker darboten.
Für eine nachhaltige Mobilität im ÖPNV plant der Nationalparklandkreis Birkenfeld den Einsatz von Elektrobussen. Hierbei sollen vor allem positive Umwelteffekte durch Minderung des CO2-Ausstoßes, Einhaltung der Grenzwerte für Feinstaub und NOX, geringere Lärmemissionen und Einsparung fossiler Treibstoffe erreicht werden. Auf Wunsch des Kreistages sollen Elektrobusse im neuen ÖPNV-Konzept berücksichtigt werden soweit diese durch Fördermittel finanzierbar sind. Hierzu fanden in und um Idar-Oberstein mehrere Messfahrten eines Elektrobusses der Firma E-Trofit statt. Dabei kam eine Upcycling-Variante zum Einsatz, die eine lukrative Alternative zu einer Neuanschaffung darstellt, wie es in einer entsprechenden Pressemitteilung des Landkreises heißt: Einen 17 Jahre alten Mercedes Benz Citaro rüstete das Unternehmen für ein zweites Leben als Elektrobus um. Dem Fahrzeug wurden das Dieselaggregat, der Tank und das Getriebe entnommen. Eine Elektroportalachse ersetzte die Antriebsachse. Wo früher der Motor saß, befindet sich heute die 240-Kilowatt-Batterie. In der Anschaffung ist ein Elektrobus weitaus teurer als ein Dieselbus. Die Betriebskosten hingegen fallen deutlich niedriger aus, sodass sich die Mehrkosten – auch dank des Förderprogramms – schnell amortisieren.
“Für unser Elektrobus-Projekt ist das ein Rückschlag”, sagte Udo Iwannek, der Pressesprecher der Üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe zum Feuer, das Anfang Juni am für einen Großeinsatz bei der Hannoveraner Feuerwehr sorgte. Die automatische Brandmeldeanlage des Betriebshofes der Üstra alamierte die Feuerwehr. Weil eine riesige Rauchsäule weithin über der Stadt sichtbar war und zudem noch eine Vielzahl von Notrufen eingingen, ging die Feuerwehr von Alarmstufe vier (von fünf möglichen) aus und orderte weitere Kräfte zur Einsatzstelle – ein Busdepot mit Elektrobussen. Vor Ort stand eine ca. 60×20 Meter große Lagerhalle in Brand, Flammen schlugen nach Angaben der Feuerwehr teilweise aus dem Dach. Aufgrund der sehr starken Wärmeentwicklung und der möglichen Einsturzgefahr der Halle, wurde anfangs nur von außen gelöst. Glück im Unglück: Ein starker Gewitterregenschauer, der zwischenzeitlich niederging hätte wohl verhindert, dass das Feuer auf weitere Hallen überspringen konnte, wie es seitens der Feuerwehr Hannover hieß.
Es war nur eine Frage der Zeit, jetzt ist er da: BYD hat für die boomenden Elektrobusmärkte in den USA und Kanada einen elektrischen Schulbus vorgestellt. Keine Frage, mit den Werken vor Ort werden so alle Auflagen und Vorgaben erfüllt, um politisch korrekt den „Buy America”-Slogan erfüllen zu können. Die US-Regierung spricht sich ganz offen dafür aus, dass Waren und Dienstleistungen von in den USA hergestellten Anbietern bevorzugt bezogen werden sollen. Schon vor Jahren hatten die Chinesen ihren lokale Produktion in den USA, die im Norden von Los Angeles angesiedelt wurde, um 450.000 Quadratmeter erweitert. Und auch in Newmarket, in Kanada, haben die Chinesen eine Fabrik errichtet. Nun können dort in beiden oder einem der Werke die politisch gewollten und finanziell geförderten elektrischen Schulbusse gebaut werden. Die chinesischen Schulbusse made in USA bieten Platz für bis zu 84 Schüler und haben nach Angaben von BYD eine Reichweite von 155 Meilen (249 km) – mit einer Akkuladung. Auch beim elektrischen Schulbus setzt BYD auf die bekannte Lithium-Eisenphosphat-Batterie aus eigener Fertigung. Und, weil es im Zusammenhang mit den elektrischen Schulbussen in den USA einen Markt gibt, bietet BYD auf Wunsch die Vehicle-to-Grid-Technologie (V2G) an, um elektrische Energie wieder zurückspeisen.
Auf der Busworld 2019 überraschte Holland Oto mit einem äußerst detaillierten Resin-Modellbus der Irizar ieTram. Jetzt hat das Team um Bram Sevens den nächsten Modellbus in dieser Machart vorgestellt, diesmal kein Werbemodell für einen Bushersteller, sondern Handelsware. Das große Vorbild stammt von Jonckheere, einem Linien- und Reisebushersteller aus Belgien, der Anfang der 90 Jahre dann zur Berkhof-Gruppe und kurz danach in VDL aufging. Für die jetzt 87-fach verkleinert nachgebildete Bermuda-Baureihe wählte Holland Oto einen Gelenkbus aus, der heute noch als großes Vorbild als fahrbereite Oldtimer unterwegs ist. Ob Kopfschoner an den Sitzen oder Kennzeichen, es sind die vielen Kleinigkeiten, die ein Resine-Modell erlaubt – und dann so begehrenswert macht. Der Modellbus kann im hauseigenen Onlineshop von Holland Oto bestellt werden und wird auf einem Sockel stehend samt Vitrine sowie schmucker Umverpackung geliefert. Wie schon bei der ie Tram gilt auch hier, dass die Auflage – auch produktionsbedingt – limitiert ist.
Wie bitte, schon wieder ein neuer Daily von Iveco? Kaum zwei Jahre nach seiner Erneuerung bekommt der Verkaufsschlager der Italiener, der bis an die Sieben-Tonnen-Klasse reicht, ein Upgrade: Äußerlich fällt ein bisschen mehr Chrom am Bug auf, dazu haben die Designer das Karosseriekleid etwas gestrafft, was primär an den und Linien des Kühlergrills zu erkennen ist – so bleibt die Gefäßgröße, die seit 27 Jahren im Programm von Iveco eine feste Größe ist, sozusagen jung und frisch. Bei den inneren Werten ist deutlich mehr geschehen. Filmmaster Events aus Mailand, mehrfach weltweit für inszenierte (Bühnen-)Shows ausgezeichnet, hat für Iveco die Vorstellung des neuen Daily, die zusammen mit der Markteinführung des Iveco S-Way stattfand, in Zeiten der Corona-Pandemie perfekt in einer rund 50-minütigen Veranstaltung umgesetzt. Live gestreamt konnte man so trotz abgesagter Messe und Events einer Fahrzeugvorstellung beiwohnen.
Vor sechs Jahren sorgte in Münster der erste Elektrobus für Aufsehen: Die Stadtwerke Münster gehörte zu den ersten E-Bus-Betreibern in Deutschland. Seitdem sind weitere E-Busse hinzugekommen, die inzwischen fast 1,5 Millionen Kilometer elektrisch zurückgelegt haben. Immer wieder wurden die Münsteraner gefragt werden, welche Erfahrungen sie gemacht haben. Die Frage aller Fragen sei 2015 die, ob es funktioniere. Natürlich hatten die ersten E-Busse vor sechs Jahren noch Kinderkrankheiten. Inzwischen haben die Stadtwerke – 2018, 2019, 2020 – drei weitere Generationen E-Busse bekommen und mit jeder Lieferung sei die Qualität weiter gestiegen.
Die Stadt München errichtet mit Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) ein Testfeld für automatisiertes und vernetztes Fahren. Münchens Mobilitätsreferent Georg Dunkel hat jetzt den Startschuss für das Pilotprojekt TEMPUS („Testfeld München – Pilotversuch Urbaner automatisierter Straßenverkehr“), das die Verkehrssicherheit erhöhen und den Verkehrsfluss verbessern soll, gegeben. Das BMVI stellt für den Testzeitraum von 30 Monaten insgesamt rund 11 Millionen Euro bereit. Unter der Federführung des Mobilitätsreferats arbeiten rund ein Dutzend Projektpartner aus Verwaltung, Forschung, Wirtschaft und Industrie bei TEMPUS mit. Im Verlauf des Projekts wird im Münchner Norden zwischen Olympiapark, A9, A99 und Unterschleißheim die Verkehrsinfrastruktur mit intelligenter Straßenverkehrstechnik und kommunizierenden Lichtsignalanlagen modernisiert.
Walla Walla ist eine Stadt im Südosten des US-Bundesstaates Washington und bisher eigentlich eher mit Weinanbau in Verbindung gebracht worden. Aktuell ziehen aber vier neue Elektrobusse die Aufmerksamkeit auf sich, denn die optisch als Hommage aufgelegten neuen Linienbusse sind nicht nur einfach Elektrobusse von der Stange aus dem amerikanischen Werk der Chinesen, sondern in Zusammenarbeit mit Cable Car Classics auf die Räder worden. Seinerzeit baute der kleine Familienbetrieb Linienbusse von Gllig zu straßenbahnähnlichen Fahrzeugen um und lieferte die ersten Exemplare nach Walla Walla. Mittlerweile hat Cable Car Classics das Portfolio um unterschiedliche Baumuster und Kunden in der ganzen Welt erweitert. Nun gab es mit dem ersten rein elektrisch angetriebenen Trolley, wie das Fahrzeug bei Cable Car Classic heißt, wieder die Premiere in Walla Walla. Für Valley Transit, den ÖPN-Dientleister war es keine Frage, das mittlerweile ikonische Design der Linienbusse beizubehalten und sie auf den neuesten Stand der Dinge zu bringen. (ADL/BMVI/BYD/CableCarClassic/Ebusco/Etrofit/Flixbus/Heymann/HollandOto/IvecoBus/Setra/StadtwerkeMünchen/SWM/Üstra/PM/Sr)
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