Wie versprochen widmet sich auch diese Meldung dem neuen Mercedes-Benz eIntouro. Mit einem ganzen Bündel an Innovationen treibt Daimler Buses die Transformation zur Elektromobilität bei Omnibussen voran. Bereits bei den ersten eMobility Days 2022 in Mannheim hatte das Unternehmen seine Strategie und die eRoadmap zur Elektrifizierung von Stadtlinien-, Überland- und Reisebussen vorgestellt. Seither wurde konsequent an der Umsetzung gearbeitet – sowohl bei den Fahrzeugen als auch bei Dienstleistungen und digitalen Diensten. Heute, auf den eMobility Days 2024, präsentiert Daimler Buses die neuesten Entwicklungen, Produkte und Services und gibt einen Ausblick auf künftige Technologien.
Der neue Überlandbus Mercedes-Benz eIntouro ist da! Und ab dem ersten Quartal 2025 bestellbar, first come first serve ist die Devise. Auch wenn die Weltpremiere des BEV-Überlandbusses mit Stern erst am 4. Oktober 2025 in Brüssel auf der Busworld stattfindet, der seriennahe Prototyp lässt mehr als erahnen, was Mercedes-Benz liefern wird. Der Stern elektrisiert, nicht nur im Segment der Überlandbusse! Die Frage aller Fragen, was der BEV-Intouro kosten wird, wurde beantwortet: Das anderthalb- bis zweifache vom Dieselbus. Und: Der Preis hänge von den gewählten Ausstattungsvarianten ab und variiere dementsprechend, es sei aber mit Blick auf das Preis-Leistungsverhältnis mehr als wettbewerbsfähig! Der eIntouro wiege mit beiden Akkupacks zwei Tonnen mehr als der Dieselbus, so die Aussage des Herstellers.
Der als seriennaher Prototyp in Berlin auf den eMobility Days 2024 gezeigte batterieelektrische Intouro M hat das vertraute Kleid der dieselgetriebenen Intouro-Modelle behalten. Unter der schlichten Hülle verbirgt sich eine völlig neue Batterie- und Antriebstechnologie kombiniert mit einer neuen Elektronikarchitektur. Die Bestuhlung des präsentierten neuen Stromers namens Inter Star Eco stammt aus hauseigener Fertigung von Daimler Buses – blaue Sitzbezüge und Vorhänge in Lichtblau setzen farbige Akzente. Gepäckablagen mit durchbrochenem Boden, Leseleuchten und Lüftungsdüsen über jedem Doppelsitz bieten so etwas wie das Gefühl in einem Reisebus zu sitzen. Das Cockpit ist gewohnt fahrerorientiert und ergonomisch perfekt. In Optik und Ausstattung vom Multifunktionslenkrad bis zur elektronischen Feststellbremse erreicht es zweifelsohne Reisebusniveau.
Erstmals in einem europäischen Omnibus ließen sich Software-Updates „Over the air“ ohne Werkstattaufenthalt installieren, wie auf den eMobility Days 2024 stolz erklärt wird. Als erster Bushersteller in Europa habe man einen Omnibus im Portfolio, bei dem sich Software-Updates per Mobilfunknetzwerk an das Fahrzeug übertragen lassen und das System aktualisiert werden würde, ohne dass dafür wie bisher ein Werkstattaufenthalt notwendig wäre. Die Steuerung der Updates erfolgt über das digitale Omniplus On Portal. Ist ein Update verfügbar, erhält der Flottenmanager eine Nachricht und kann dann einzelne Fahrzeuge für das Update freigeben. Auch der gewünschte Zeitpunkt für die Installation ist im Portal wählbar. Die Installation erfolgt in jedem Fall erst, wenn das Fahrzeug steht, die Feststellbremse eingelegt und die Fahrbereitschaft ausgeschaltet ist. Während der Installation ist keine Internetverbindung erforderlich.
Möglich wird diese innovative Technologie durch die neue Elektronikarchitektur im eIntouro, die eine sichere Zwei-Wege-Kommunikation und die Übertragung von möglichen Updates per Mobilfunkverbindung zulässt. Damit kann die Software sämtlicher Steuergeräte im Fahrzeug stets auf dem neuesten Stand gehalten werden, ohne das Fahrzeug in die Werkstatt zu holen. Das reduziert die Zahl der Werkstattaufenthalte und verbessert die Fahrzeugverfügbarkeit. Die Update-Fähigkeit beschränkt sich dabei nicht nur auf notwendige Sicherheits-Updates. Auch generelle Software-Updates sowie veränderte Einstellungen, wie etwa für die Türsteuerung, lassen sich auf diese Weise zeitnah und ohne großen Aufwand einspielen. Und selbst die kontaktlose Aktivierung optionaler Nachrüst-Funktionen wird mit den Over‑the‑air‑Updates möglich sein.
Von außen ist der neue BEV-Intouro kaum von den bekannten Intouro-Modellen zu unterscheiden, ob sich vom seriennahen Prototypen bis zur Weltpremiere im Oktober 2025 noch ändern wird? Der Intouro bleibt, unabhängig vom Antrieb, sich seiner sachlich und funktionell gestaltete Karosserie (mit steil aufragender Windschutzscheibe über der kraftvoll und markentypisch gestalteten Einheit aus Grill und Scheinwerfern) treu. Die geraden Seitenwände sind nahezu fugenlos glatt. Die Karosserie ist somit reinigungsfreundlich und auch einfach mit Firmenschriftzügen oder Werbung zu versehen. Der Fahrgastraum der batterieelektrischen Variante des Intouro ist auch modular aufgebaut. Seine Ausstattung mit verschiedenen Bestuhlungsvarianten und Gepäckablagen sowie einem breiten Einstieg mit einflügeliger Tür vorn und wahlweise einfachem oder doppelbreitem Einstieg in der Mitte deckt eine breite Spanne ab.
Ob streng kostenorientierter Überlandlinienbus oder komfortable Ausstattung für Ausflüge und Kurzreisen, die bekannte Vielfalt bleibt erhalten. Der BEV-Intouro M, die 13,1-Meter-Version, lässt sich zudem mit einer Toilette vor dem hinteren Einstieg ausstatten. Ein Rollstuhllift auf der rechten Seite ist aber für beide Längenvarianten optional verfügbar, wie es heißt. Das ausgestellte Fahrzeug hatte als eIntouro M mit einem Radstand von 6.990 Millimetern den des konventionell angetriebenen Bruders, auch bei der Breite (2.534 Millimeter) und Höhe (3.365 Millimeter) weicht die batterieelektrische Variante nicht ab. Gleiches gilt für den Überhang vorn (2.800 Millimeter) und hinten (3.300 Millimeter). Selbst die Stehhöhe im Mittelgang ist mit 2.180 Millimetern identisch. Weil Dieselmotor und Getriebe weichen, bleibt trotz der Batterien in der 13,1-Meter-Version noch Platz für die bekannten 63 Sitzplätze.
Lediglich die 6,5 Kubikmeter Kofferraum dürften etwas schrumpfen, denn das erste Batteriepaket wird immer im Raum hinter der Vorderachse untergebracht. Wird kein zweites Batteriepaket geordert, dann dürfte der Gepäckraum mit rund einem Kubikmeter weniger Umfang erhalten bleiben… Auch mit Blick auf die Sicherheitsausrüstung bleibt der BEV-Intouro denen der Baureihe ohne Abstriche treu: Der optionale Notbremsassistent Active Brake Assist 6 (ABA 6) kann auf querende, entgegenkommende oder in der eigenen Spur laufende Personen und Radfahrer mit einer automatischen Vollbremsung reagieren. Der Abbiegeassistent Sideguard Assist 2 überwacht nicht nur die Beifahrer-, sondern auch die Fahrerseite. Bei Geschwindigkeiten, die höher als 30 km/h sind, übernimmt der Sideguard Assist 2 darüber hinaus die Funktion eines Spurwechsel‑Assistenten. Bis zur zulässigen Höchstgeschwindigkeit informiert er den Fahrer über ein Objekt auf der Fahrer- und Beifahrerseite.
Der Frontguard Assist überwacht den Verkehrsraum vor dem Fahrzeug und kann den Fahrer beim Anfahren vor Personen oder Hindernissen warnen. Darüber gehören der intelligente Geschwindigkeitsassistent Traffic Sign Assist, das Reifendruck-Kontrollsystem Tire Pressure Monitoring (TPM), der Aufmerksamkeitsassistent Attention Assist (AtAs), eine Schnittstelle für den Einsatz von Alkoholtestern für den Fahrerarbeitsplatz sowie eine Rückfahrkamera zum Serienumfang des eIntouro. Alternativ zur Rückfahrkamera können Unternehmen das optionale 360°‑Kamerasystem wählen. Der vollständig neu entwickelte Mercedes-Benz Intouro hat die Messlatte für Omnibusse im Überland- und Ausflugsverkehr auf ein neues Niveau gehoben. Mit der nun angekündigten batterieelektrischen Variante hat Mercedes-Benz ein im wahrsten Sinne spannendes Fahrzeug auf die Räder gestellt, das den Stern stark leuchten glänzt. Dafür muss aber nur noch eine entsprechende Ladeinfrastrukur in Deutschland und Europa installiert werden… (DaimlerBuses/MercedesBenz/omnibus.news/PM/Sr)