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Mercedes-Benz testet aktuell ein Spiegelkamera-Systems in Lappland. Foto: Baldauf/SB-Medien

Das, was Daimler Buses in Lappland testet, ist keine endgültige Lösung. Foto: Baldauf/SB-Medien

Bis heute gibt es kein offizielles Spiegelkamera-System bei Daimler Buses, jetzt finden aber erste Wintertests statt. Foto: Baldauf/SB-Medien

Während die Busbranche auf erste Fotos der neuen Überland-Baureihe von Setra wartet, ist still und leise ein Testfahrzeug von Mercedes-Benz in Lappland aufgetaucht. Stefan Baldauf, der als Erlkönig-Jäger aktuell am Polarkreis auf der Suche nach Pkw-Neuheiten unterwegs ist, entdeckte gestern einen Citaro. Bei dem Bus handelt es sich aber um einen alten Prototypen, der jetzt zum Versuch der neuen Mirror-Cam genutzt wird. Gleich zwei Versuchsträger mit scheinbar ähnlicher Ausstattung sind in Lappland angekommen.

In der Lkw-Sparte liefert Mercedes-Benz Trucks den Actros und Arocs bereits mit der zweiten Generation des Spiegelkamera-Systems Mirror-Cam aus. Die Kameraarme fallen nun jeweils um zehn Zentimeter kürzer aus. Damit soll die Perspektive des Bildes der von konventionellen Außenspiegeln ähnlicher sein. Außerdem ist die Unfallgefahr reduziert, da die Kameraarme nicht mehr weiter hinausragen als der Rampenspiegel.2016 stattete Mercedes-Benz den Future Bus als Technologieträger mit einem Spiegelersatzsystem aus, die Serienproduktion muss warten.

Bis heute gibt es kein offizielles Spiegelkamera-System bei Daimler Buses, das ab Werk bestellt werden kann. Warum die Omnibusse der Marken Mercedes-Benz und Setra warten müssen? Omnibusse haben andere Bedürfnisse als Lkw, keine Frage. Wenn das System kommt, dann in der markentypisch ausgereiften Art und Weise. Aber, und das zeigt der Wintertest mit dem Citaro und der Mirror-Cam, man ist sprichwörtlich am Ball. Die Serienversion dieser Cam wird anders aussehen, wie es hinter vorgehaltener Hand in Mannheim heißt.

Bei der zweiten Generation der Mirror-Cam für die Lkw gibt es eine Tropfkante unten an der Mirror-Cam. Sie soll verhindern, dass Regentropfen auf der Linse stehen und so das Bild verzerren. In Lappland mit den eisigen Temperaturen fällt dieser Test aber wohl gerade aus… Stefan Baldauf hatte Glück, er konnte nicht nur die Kameras fotografieren, sondern ihm gelang auch ein Blick in den Innenraum und hier konnte er die Bildschirme ablichten. Keine Frage, Daimler Buses wird auch ein Spiegelersatzsystem anbieten. Das, was man sieht, sind einzelne Komponenten, die erprobt werden.

Es ist keine endgültige Lösung, es geht um das Testen. Um auf den Displays im Fahrerhaus Kontraste besser darstellen zu können, hat Mercedes-Benz Trucks dazu am Tone-Mapping Hand angelegt. Ob und wie das auf den Omnibus adaptiert werden kann, wird sich nun in den nächsten Tagen des Testens zeigen. Fakt ist: Durch seine unterstützende Wirkung kann das von Daimler weiterentwickelte System dazu beitragen, Situationen wie Überholen, Rangieren, Fahren bei schlechter Sicht und Dunkelheit, Kurvenfahrten und das Passieren von Engstellen jetzt noch sicherer und stressfreier zu bewältigen. Und dank einer verbesserten Farb- und Helligkeitsabstimmung sollen die Bildschirme die für den Fahrer wichtigen Bereich exakter abbilden. (Baldauf/DaimlerTruck/omnibus.news/Sr)

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