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MAN hat den ersten Lion’s explorer E in Südafrika in Kapstadt auf die Straße geschickt. Foto: MAN

Jan Aichinger, MAN Truck & Bus South Africa, präseniterte den ersten Lion’s Explorer E. Foto: MAN

Die MAN Lion´s Explorer-Buskarosserie, die einzige OE-hergestellte Buskarosserie in Südafrika, gibt es in Längen von 12,5m (2 Achsen), 13,9m (drei Achsen) und 22m (vier Achsen, Gelenkbus). Mit an Bord sind die bekannten Common-Rail-Dieselmotoren von MAN, die Kombination mit den verschiedenen Getrieben (Schaltgetriebe, Automatik und TipMatic) wahlweise mit 176 kW (240 PS) bis 257 kW (350 PS) angeboten werden.

Nun hat MAN angefangen, auch Südafrika zu elektrifizieren: Der erste Lion’s Explorer E Elektrobus wurde an Golden Arrow Bus Services (GABS) in Kapstadt übergeben. Ein Jahr lang wird der Verkehrsbetrieb den Elektrobus testen. GABS pflegen eine konstruktive Partnerschaft, der Verkehrsbetrieb hat bisher über 1.000 Omnibusse von MAN gekauft.

GABS möchte den Fuhrpark auf Elektrobusse umstellen, wie omnibus.news Ende August meldete. “Rund 31 % unserer Gesamtkosten entfallen auf den Kraftstoff”, so Francois Meyer, der CEO von GABS. “Vor dem Kauf wird getestet, die Elektrobusse müssen alle Strecken bewältigen können und es darf keinen Hügel geben, den sie nicht erklimmen können”, so Meyer.

Der Lion’s Explorer E befördert 66 Passagiere und wird nach Angaben von MAN von vier modularisierten Lithium-Ionen-Batteriepaketen mit je 80 kWh angetrieben. So sei eine Reichweite von 300 bis 350 km und eine Batterielebensdauer von errechneten 14 Jahren – wobei der Wirkungsgrad zu diesem Zeitpunkt dann noch 70 % betragen soll – darstellbar. Für den test ideal, ein GABS-Bus legt durchschnittlich 200 km pro Tag zurück und steht dann fünf Stunden lang still.

“Für uns ist das eine kommerzielle Entscheidung”, sagt der GABS-Geschäftsführer. Aus betrieblicher Sicht spare der Verkehrsbetrieb durch die Umstellung auf einen Elektrobus 70 % ein, aber die höheren Anschaffungskosten des Elektrobusses im Vergleich zu einem Dieselbus werden diese Zahl aufzehren, erklärte Meyer.

Neu ist bei MAN in Südafrika nicht nur der Explorer E, sondern auch der Chef von MAN Truck & Bus South Africa (MAN SA): Mit Jan Aichinger ist ein Buskenner vor Ort, der zunächst vor Ort in Südafrika für einen anderen deutschen Lkw- und Bus-Hersteller arbeitete und so mit den südafrikanischen Betriebsbedingungen vertraut ist.

Der erste Explorer E wurde mit einer Karosserie aus lokaler Produktion in Südafrika auf einem aus dem polnischen Werk von MAN in Starachowice importierten Chassis aufgebaut. Aichingers ambitionierten Ziele sehen für Südafrika eine komplette Produktion bzw. Montage vor Ort vor, genau wie die Explorer mit Verbrenner sollen auch Elektrobusse vor Ort komplett gefertigt werden.

Durch die lokale Montage spart MAN SA 20 % an Importzöllen. MAN verfügt über ein Montagewerk in Durban und ein Buskarosseriewerk in Gauteng sowie ein Werk für Chassis in Pinetwon. Zum Preis des Explorer E möchte sich Aichinger aktuell noch nicht äußern, da die Kundenfahrerporobung mit möglichen Veränderungen noch nicht abgeschlossen sei.

Wie Jan Aichinger gegenüber omnibus.news erklärt, werde aktuell dafür die Produktion des Explorer E als Chassis-in-a-Box in Starachowice vorbereitet, sodass ab Mai nächsten Jahres erste elektrische Bodengruppen nach Südafrika geliefert werden können. Kunden könnte man dann den Explorer E ab November 2024 liefern.

Parallel zum Test bei GABS bereitet Jan Aichinger mit seinem Team die Händler, Service- und Werksmitarbeiter für die Wartung und die Servicearbeiten am Explorer E vor. Nicht nur in Südafrika geht der robuste Elektrobus auf die Straße, ein zweiter Explorer E wird zurzeit montiert, die Erprobung erfolgt in Kürze in der Türkei. (MAN/GABS/omnibus.news/Sr)

Der 1000. MAN Bus für Golden Arrow Bus Service war ein MAN Lion’s Explorer. Foto: MAN

Die Explorer-Baureihe stattet MAN individuell nach Kundenwunsch aus. Foto: MAN

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