Golden Arrow Bus Services (GABS) aus Kapstadt in Südafrika plant, die 1.100 Dieselbusse sukzessive auf Elektrobusse umzustellen. Im nächsten Jahr geht es los, pro Jahr sollen 60 Diesel- durch Elektrofahrzeuge ersetzt werden. Was eigentlich beim weltweiten Elektrobus-Boom nichts Besonderes ist, ist mit Blick auf den geplanten Einsatzort dann doch eine Herausforderung:
In den Provinzen West-Kap und Ost-Kap sind dem Great Escarpment mit den Kapketten gleich mehrere Gebirgszüge vorgelagert. Die wohl bekannteste Erhebung dieser Gebirge ist der 1087 Meter hohe Tafelberg bei Kapstadt, der wie auch andere Vorgebirge des Great Escarpment steil zum Meer hin abfällt.
Da die Elektrobusse auf Strecken mit Steigungen zum Einsatz kommen, hat sich GABS für einen Test im Vorfeld der Anschaffung entschieden: Zwei Elektrobusse wurden bei BYD geordert. Sie wurden in Kapstadt auf die Straßen mit den steilsten Steigungen geschickt. Der Test sei durchweg positiv verlaufen, wie es seitens GABS hieß.
Nun gibt es mit der Case Study einen Plan, der die Umstellung begleitet: Auf einem E-Chassis aus der Großserienfertigung sollen vor Ort in Südafrika die Karosserien aufgebaut werden. Ob die Fahrgestelle von BYD kommen und wer die Aufbauten übernimmt, kommunizierte GABS nicht.
Bei einer Umstellung von 60 Elektrobussen pro Jahr wird die Umstellung des gesamten Fuhrparks rund 18 Jahre dauern. Die Case Study geht von einem jährlichen Investitionsvolumen von rund 320 Millionen bis 480 Millionen Rand (rund 15 bis 23 Millionen Euro) aus.
Die südafrikanischen ÖPNV-Dienstleister planen, die Elektronbusse mit Strom aus erneuerbaren Energien zu betreiben. Dieser soll nach Angaben von GABS zum Teil auch lokal in den Busdepots in Kapstadt produziert werden. Hierfür wurden netzgekoppelte PV-Anlagen mit einer Spitzenleistung von 1,7 MWp installiert. Sollen aber alle 1.100 Busse mit Solarstrom geladen werden, müssten 80 bis 100 MW generiert werden. (BYD/GABS/PM/Sr)