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Solaris hat den Urbino 15 LE electric offiziell vorgestellt. Foto: Solaris

Länge läuft, ein erster Blick ins Innere des neuen Solaris Urbino 15 LE electric. Foto: Screenshot omnibus.news

Herzstück ist der flüssigkeitsgekühlte elektrische Zentralmotor der CeTrax-Baureihe von ZF mit einer Leistung von 300 kW. Foto: Screenshot omnibus.news

Gestern fand die Weltpremiere des 15 Meter langen Elektrobusses Urbino 15 LE electric von Solaris statt. Wegen der Corona-Pandemie fand die Vorstellung online statt, omnibus.news berichtete. it Spannung wurden die technischen Daten erwartet, denn Überland rein elektrisch zu fahren findet bis jetzt eigentlich noch nicht statt, weil es keine entsprechenden Elektrobusse gab. Nun schickt der Pionier der Elektrobusse aus Polen den Urbino 15 LE electric ins Rennen. Das Herzstück ist ein 300 kW starker elektrischer Zentralmotor, der von ZF stammt. Um noch mehr Leistung und weniger Energieverbrauch zu erreichen, wurde der Antrieb unter Einsatz einer innovativen (auf Siliziumkarbid basierenden) SiC-Technologie entwickelt, wie es seitens Solaris heißt. Der Motor ist flüssigkeitsgekühlt und die Antriebskraft wird auf die zweite Achse des Fahrzeugs übertragen. Der Antrieb wird mit Energie aus einem Satz von sechs Batterien mit einer Gesamtkapazität von 470 kWh versorgt. Vier davon wurden im Fahrzeugheck angeordnet, zwei weitere – auf dem Dach. Die eingesetzten Batterien der neusten Generation, Solaris High Energy+, gewährleisten Reichweiten von bis zu mehreren Hundert Kilometern mit einer Ladung, eine genaue Reichweite ist erst in Abhängigkeit des Einsatzortes und der Topographie zu nennen, wie es gestern im Rahmen der Vorstellung hieß. Man darf aber davon ausgehen, dass die 200 km Marke auf jeden Fall überschritten wird, denn im Überlandverkehr sind diese schnell erreicht. Wenn es nicht reicht: Die Ladung von Batterien in diesem neuen Modell kann schnell, per Pantograf, erfolgen. Zur Ladeleistung machte Solaris gestern keine Angaben. Möglich ist die konventionelle Variante, d. h. über einen auf dem Dach montierten Pantografen, wie auch mittels Top-Down-Pantograf, der von der Ladestation auf das Busdach gesenkt wird. Darüber hinaus besitzt jede Einheit dieses Dreiachsers einen Plug-in-Anschluss, der die Ladung per Stecker im Busbetriebshof ermöglicht. Für die Bequemlichkeit der Kunden sah der Hersteller vier Möglichkeiten für die Steckeranschlussplatzierung vor: über der ersten Achse links oder rechts, vorn oder im Heck des Busses. Im Premierenfahrzeug wurde eine Klimaanlage mit Wärmepumpenfunktion eingebaut, die für die Erreichung der entsprechenden Temperatur im Fahrzeuginnenraum die Wärme von außen nutzt, denn der Bus ist für Norwegen bestimmt. Die Anwendung dieser Lösung hat zum Ziel, die Energieeffizienz des Fahrzeugs zu erhöhen, was direkt auch eine höhere Reichweite bedeutet. Das Gerät nutzt Kohlendioxid als Arbeitsmittel. Der klimatisierte Innenraum bietet 53 Sitze, zudem verfügt der Bus über zwei klappbare Sitze. Zwei Sitze im neuen Modell sind auch mit Isofix-System zur Befestigung von Kindersitzen ausgestattet. Im Urbino 15 LE electric stehen in der Version mit zwei Türen bis zu 65 Sitzplätze zur Verfügung, in der dreitürigen Ausstattung sind es noch 53 Sitze sowie zwei Klappsitze. Inklusive der zulässigen Stehplätze kann der Urbino 15 LE electric bis zu 105 Personen befördern. Die Fahrzeuginfrastruktur wurde gemäß den ITxPT-Standards gestaltet: Drei große Displays, die von Solaris-Ingenieuren entwickelt wurden, liefern Fahrgästen gut lesbare Informationen. Zudem ist der Urbino 15 LE electric für die Integration mit dem von Solaris eigenerstellten Flottenmanagementsystem eSConnect vorbereitet, das vollständige telemetrische Daten, ihre Analyse und Service nicht nur von Fehlern gewährleistet, die bereits aufgetreten sind, sondern auch von denjenigen, die in naher Zukunft auftreten können. Das interaktive Armaturenbrett mit Touch-Displays beinhaltet viele fortgeschrittene Sicherheitsfunktionen: beginnend mit Warnhinweisen für Sicherheitsgurte, automatischen Scheinwerfern und Scheibenwischern, Weitwinkelkameras anstelle von Seitenspiegeln, die dem Fahrer eine ausgezeichnete Sicht bieten, bis hin zum aktiven Fahrerassistenzsystem Mobileye Shield+. Dank diesen neuartigen  Lösungen verschwindet das Problem des toten Winkels ein für alle Mal. Mit Mobileye Shield+ verringert sich auch erheblich das Risiko einer direkten Kollision mit Fußgängern bzw. anderen Fahrzeugen, denn das System erkennt sie, wenn sie sich in der Nähe des Busses befinden, und warnt den Fahrer rechtzeitig akustisch und optisch. Die ersten zwei Fahrzeuge des Solaris Urbino 15 LE electric wurden vor für skandinavische Betreiber gefertigt. Eben deshalb wurden im vorgestellten Fahrzeug spezielle Lösungen angewandt, die den Bus Nordic-Standards und dem sog. skandinavischen Paket entsprechen. Solaris betonte, dass der neue 15 Meter lange Elektrobus ein Fahrzeug für ganz Europa wäre, ab sofort könne derUrbino 15 LE electric auch bestellt werden. „Das Modell wird für alle Verkehrsbetriebe erhältlich sein, die nach Dreiachsern für den innerstädtischen und im Überlandverkehr suchen“, so Petros Spinaris, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Solaris im Rahmen der gestrigen Vorstellung. Zum Preis machte Solaris im Rahmen der Vorstellung keine Angaben. (Solaris/PM/Schreiber)

Schon während der Vorstellung gab es gestern einen Ausblick auf den Fahrerarbeitsplatz des neuen Busses. Foto: Screenshot omnibus.news

Im Rahmen der Vorstellung kommunizierte Solaris folgende technischen Daten. Foto: Solaris

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