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Ein erster Rückblick auf die Omnibusse der IAA 2022. Foto: Schrader, Schreiber, VDA; Montage: omnibus.news

Die IAA Transportation 2022 erhielt nicht nur einen neuen Namen, sondern auch ein neues Konzept samt Bus Area. Foto: omnibus.news

Die erste IAA mit neuem Konzept läuft, auch die InnoTrans ist gestartet. Warum der VDA mit der Deutschen Messe AG im Hintergrund den Termin parallel zur InnoTrans gelegt oder die Messe Berlin ihn parallel zur IAA Transportation, das ist eine Frage, die die Verantwortlichen klären sollten.

Es sei das Jahrzehnt des Busses, wie es immer wieder in der Branche heißt. Warum muss es dann zwei Messen geben, bei denen der Omnibus jeweils nur schmückendes Beiwerk ist? Es ist an der Zeit, dem Omnibus mit einer eigenen Messe jenseits von Lkw und Transportern oder Schienenfahrzeugen eine eigene Messe zu spendieren.

Und einen eigenen Termin, denn für die, die nach Hannover und auch Berlin fuhren, um die Omnibusse und Neuheiten zu erleben waren es in diesem Jahr anstrengende und stressige Tage irgendwie zwischen den Welten. Klassiker in Hannover, Innovationen in Berlin?

So einfach lassen sich die IAA Transportation und InnoTrans nicht aufteilen. In Hannover bemühte sich der VDA mit der Bus Area und Weltpremieren dem Paroli zu bieten, was in Berlin beim Schaulaufen im Sommergarten auf die Bühne gebracht werden sollte.

Vereinzelte Regenschauer offenbarten dann auch die Schwachstelle des Berliner Konzeptes: Omnibusse unter freiem Himmel zu präsentieren erlaubt zwar spontane Testfahrten im Oval des Sommergartens, führt aber auch zu ungewollten Pausen, wenn es regnet. Da können auch die verteilten Regenschirme einiger Bushersteller nur bedingt für Abhilfe sorgen.

Die Liegestühle in Berlin erlauben dem Messebesucher eine Verschnaufpause und auf das Treiben mit etwas Distanz zu schauen. Die ausgestellten Omnibusse auf der InnoTrans stehen beieinander, wer jetzt noch an die Bus2Bus erinnert, die neben dem Sommergarten auch noch die Messehallen nutzt, der hofft auf eine eigenständige Busmesse in Berlin.

Im Jahr 2022 fühlte man sich zwischen den Welten, mitunter hörte man, dass der eine oder andere Businteressierte ein schlechtes Gewissen habe, wenn man sich für nur einen Messebesuch entschied. Könnte man dann etwas verpasst haben? Das kann nach dem Lesen der folgenden Nachrichten der Omnibus-Exponate entschieden werden.

Etwas Vorsprung hatte die IAA Transportation, denn sie startete am 20.9., den Pressetag mitgezählt schon am 19.9.. Deshalb heute zuerst eine Übersicht der Omnibusse-Neuheiten (mit Foto) aus Hannover, Details zu den Neuheiten folgen in einzelnen Meldungen. Daimler Buses lud am 18.9. schon nach Hannover, um im Rahmen der Medianight den Journalisten u.a. auch die Innovationen der Bussparte zu zeigen, denn diese wurden dann bis zum 25.9.2022 nicht am Messestand gezeigt.

Auffällig: Während man vor vier Jahren noch Nutzfahrzeuge mit rein elektrischen Antrieben suchen musste, waren es in diesem Jahr die klassischen Verbrenner schon fast so etwas wie Exoten. Nahezu alle Aussteller stellten in Hannover im wahrsten Sinne spannende Lösungen in den Mittelpunkt. Offensichtlich konnte sich es 2022 kein Hersteller mehr leisten, auf E-Mobilitätslösungen zu verzichten.

Und noch etwas fiel auf: Lange Betriebszeiten und oder hohe Leistungen sind im Nutzfahrzeugbereich gefragt. Wenn Batterien an ihre (Leistungs-)Grenzen kommen, soll die Brennstoffzelle die Lösung sein. Es gab aber auch Verbrennungsmotoren zu sehen, die Wasserstoff als Treibstoff nutzen.

Die Kleinbusspezialisten von Altas Auto zeigten in Hannover den Novus Cityline LW, einen vollelektrischen Minibus. Pünktlich zum 20-jährigen Bestehen wurde in Deutschland und der Schweiz das Händlernetz erweitert. Stolz erklärt Edvardas Radzevičius, CEO des Unternehmens, dass die Auftragslage gut sei und man für 2023 noch mehr wachsen wolle.

Das Unternehmen plant, im kommenden Jahr mindestens 20 Prozent seines Umsatzes mit Elektrobussen zu erzielen und bis 2025 vollelektrisch zu werden. Während die Fahrzeuge aus der Großserie stammen, setzt Altas Auto bei Elektromotoren, Batterien und Steuerungssystemen auf Technik von Elinta Motors.

Was die Leistungsdaten angeht, ist die Rede von einem 150-kW-E-Motor und einer Batterie-Kapazität von 115 kWh. Damit soll die Reichweite bei bis zu 270 Kilometern liegen, was in dem Stadt-Einsatz der Minibusse auch bei beheizter oder gekühlter Kabine für einen ganzen Tag reichen soll. Danach muss wieder per CCS mit bis zu 70 kW geladen werden.

Bei BYD zeigte auf der IAA das E-Bus-Blade-Chassis sowie ein aktualisiertes Modell der E-Bus-Reihe. Das E-Bus-Chassis war dabei das Highlight, denn es biete eine extrem sichere und äußerst langlebige Batterie. Die Sicherheit des Konzepts wurde mit dem Nageldurchdringungstest festgestellt, der als der „ultimative Sicherheitstest“ für Batterien gelte.

Ihre Festigkeit erhalte die Blade-Batterie durch die CTP-Technologie (Cell to Pack). Das platzsparende Design ermögliche eine Reduzierung der Raumforderung um 50 Prozent und schaffe größere Batteriekapazitäten für höhere Reichweiten bei gleichzeitiger Reduzierung des Fahrgestellgewichts.

Heilig’s Bleche – das, was das überarbeitete Flaggschiff aus aus, die Setra Baureihe 500, jetzt zu bieten hat, hätte auf die Halle gehört und wäre eine wahre Sternstunde gewesen: Optisch geschärft sticht jetzt besonders seitlich der Markenname ins Auge, die weitaus wichtigeren Neuerungen fanden aber unter dem nach wie vor schmucken Blechkleid statt.

BYD zeigte im Rahmen der Pressekonferenz ein E-Bus-Chassis. Foto: BYD, Schreiber; Montage: omnibus.news

Isbrand Ho, BYD-Europa-Chef, begrüßt den VDA-Geschäftsführer Jürgen Mindel beim Messerundgang auf dem BYD-Stand. Foto: VDA

Mit Assistenzsystemen hat sich Daimler Buses einen Namen gemacht, jetzt sind ABA5 und Active Drive Assist 2 im Setra-Reisebus verfügbar. Die intelligente Technik warnt nicht nur beim (vielleicht unabsichtlichen) Verlassen der Spur, sondern kann diese jetzt automatisiert halten. Auch kann automatisch eine sanfte Notfallbremsung in der Fahrspur eingeleitet werden – sogar bei einer Kurvenfahrt!

Für Fahrten im Stadtzentrum haben sich vielerorts Cabrio-Doppeldecker durchgesetzt. Güleryüz aus der Türkei zeigt in Hannover nun auf der Höhe der Zeit den passenden elektrischen Sightseeing-Doppeldecker. Dem türkischen Bushersteller, der jährlich nach eigenen Angaben 700 Omnibusse (jetzt mit einer neuen Frontmaske, dem „lächelnden Gesicht“) auf die Straße schickt, macht dem Firmennamen so auch optisch alle Ehre.

In Deutschland fahren aktuell 45 Busse des Modells Panora Sightseeing. Bei Güleryüz betont man, dass dieses Fahrzeug die größte Passagierkapazität seiner Klasse hätte: 74 Sitzplätze und acht Stehplätze sowie ein separater Platz für Rollstuhlpassagiere sind darstellbar. Ob Zielschildanzeigen, mehrsprachige Ansagen oder  Bistrotische im Unterdeck, geliefert wird, was Kunden wünschen.

Auf die verbaute Technik angesprochen gibt sich Xhevdet Ajvazi, der Geschäftsführer von Güleryüz Europa zurückhaltend, macht aber deutlich, dass der Leichtbau-Doppeldecker für jeden Kilometer eine Kilowattstunde verbrauchen würde. Und mit Blick auf die Tageslaufleistung eines Sightseeingbusses sei die Leistung mehr als ausreichend. Weitere Details dann in einer der nächsten Meldungen auf omnibus.news.

Gülerüz hat in Hannover eine BEV-Variante des Sightseeing-Doppeldeckers Panora gezeigt. Foto: omnibus.news/Schrader

Für den elektrischen Antrieb nutzt den klassischen Motorraum im Heck. Foto: omnibus.news/Schreiber

Mit Elektrobussen will auch Anadolu Isuzu auf dem deutschen Markt punkten: Mit einem eigenen Vertrieb samt After-Sales und Service soll der Durchbruch gelingen, als Weltpremiere zeigten die Türken den CitiVolt 12. Gut 100 Fahrgäste sollen mitfahren können,  37 davon sitzend. Beim Antrieb setzt Anadolu Isuzu man Proterra-Batterien mit 247 bis 495 kWh.

Diese werden auf dem Dach verbaut und seien für bis zu 500 Kilometern Reichweite gut, wie es hieß. Auch sonst seien bekannte Komponenten mit an Bord. In drei Stunden mit 150 Kilowatt sei der Elektrobus wieder aufgeladen. Pfiffiges Gestaltungsdetail: Die Fahrtzielanzeige befindet sich nicht nur an der Front, sondern reicht bis um die Ecke und ist großzügig über der vorderen Einstiegstür zu sehen!

Wie wenig Wertschätzung der Bus beim Veranstalter hat zeigt sich u.a. daran, dass man auf der eigenen Website unter Rubrik IAA Adventure am zweiten Messetag schreibt, dass am Stand von Anadolu Isuzu man Neuheiten aus der Welt der Busse finden könne. Dort könne man unter anderem einen CNG Bus ansehen und erkunden – wurde die Weltpremiere übersehen?

Als Weltpremiere zeigte Anadolu Isuzu den CitiVolt 12. omnibus.news/Schrader

Blick in den Fahrgastraum des neuen Isuzu Citivolt12. Foto: omnibus.news/Schrader

Zwei Omnibusse stellte Iveco in Hannover aus: Der Elektrobus E-Way (auf dem Messestand in der Halle) und den konventionell angetriebenen Streetway, beide in 12m Ausführung. Auf dem Messestand erstrahlt zudem das Logo erstmals in seiner neuen Farbe „Energy Blue“, die für Entschlossenheit und Zukunftsorientierung steht, wie es in Hannover hießt.

Karsan hat in Hannover als Weltpremiere einen 12m langen e-Ata Hydrogen präsentiert. Der Linienbus mit Brennstoffzellenantrieb kann nach Angaben des türkischen Busherstellern 95 Fahrgästen befördern und habe eine Reichweite von mindestens 500 Kilometern. Damit das möglich wird, wurde eine 70 kW-Brennstoffzelle verbaut, außerdem ist noch eine Batterie mit einer Kapazität von 30 kWh als Hilfsenergiequelle mit an Bord.

Wie beim Wettbewerb setzt auch Karsan zur Speicherung des Wasserstoffs auch auf leichte Tanks aus Verbundwerkstoff. Deren Fassungsvermögen wurde im Rahmen der Vorstellung mit 1.500 Litern angegeben. Das Wasserstoff-Fassungsvermögen in Kilogramm beträgt 37,5 kg, der Druck 350 bar.

Weltpremiere auf der IAA Transportation 2022: Der e-Ata Hydrogen von Karsan. Foto: omnibus.news/Marquardt

Der Fahrgastraum orientiert sich an der e-Ata-Baureihe. Foto: Sustainable Bus

Keyou ist auf den Umbau von konventionellen Verbrennungsmotoren zu emissionsfreien Wasserstoffmotoren spezialisiert. In Hannover wurde mit einem Linienbus auf Solaris-Basis ein bekannter Prototyp vorgestellt. Der Wasserstoffmotor mit Keyou-Inside-Technik kommt nach eigenen Angaben ohne Abgasnachbehandlung aus und leistet 210 kW (286 PS).

Als Reichweite nennt Keyou mindestens 500 km. Der Bus bleibe in den WHTC-Referenzzyklen unter der von der EU definierten Zero Emission CO2-Grenze, somit erfülle er auch die Abgasnorm Euro-6. “Mit unseren Prototyp zeigen wir, dass die Technologie des Wasserstoffmotors auch praktisch funktioniert“, so Thomas Korn, CEO von Keyou. Nun werde getestet, Ende 2023 werde man gemeinsam mit Kunden eine Fahrerprobung durchführen.

Der österreichische Minibusspezialist K-Bus ist auch im Bereich der Elektromobilität mit dabei: Über 80 E-Solar-Busse habe er schon ausgeliefert, sagt Stefan Kutsenits. Ob Bürgerbus (mit acht Fahrgastplätzen) oder Citybus (mit Platz für 30 Fahrgäste), die Fahrzeuge haben ihre Alltagstauglichkeit bewiesen. Batterien mit 50 bis 100 kWh sind je nach Kundenwunsch verfügbar, mit einer Batterieladung sind bis zu 250 km darstellbar.

Stefan Kutsenits gegenüber omnibus.news an, dass das Antriebsportfolio neben Diesel, CNG und Elektroantrieben in Kürze um Wasserstoff bzw. eine Brennstoffzelle ergänzt werden würde. Die technische Basis kommt von Toyota, die schon beim BEV E-Solar-City verwendet wird. Seit 2017 sind BEV-Fahrzeuge verfügbar, seit Jahren steige die Nachfrage und der Absatz, wie Kutsenits anmerkt.

MAN zeigte, wie Daimler Buses, keine Omnibusse auf dem Messestand, erhielt aber den begehrten Titel “Bus of the Year 2023”, mit dem eine international besetzte Jury traditionell auf der IAA einen Linienbus auszeichnet. Im Vorfeld der IAA Transportation hatte MAN über die Erweiterung der E-Bus-Familie informiert: Ein 10,5m kurzer Lion’s City E – modular auf dem E-Bus-Baukasten abgeleitet – rundet jetzt das Portfolio nach unten hin ab.

Aus Polen war Nesobus angereist, um einen FCEV-Linienbus vorzustellen. Aktuell baue man eine Fabrik, bis zum Ende 2023 würden die ersten Fahrzeuge aus der im nächsten Jahr beginnenden Produktion rollen – in 2023 planen die Polen mit 50 Einheiten.

Der polnische Wasserstoffbus ist ein gemeinsames Projekt der Polsat Plus Group und ZE PAK. Das eine Unternehmen stellt den Bus zur Verfügung, das andere den „Kraftstoff“. Rund 7 kg pro 100 Kilometer soll der Nesobus nach Angaben der Hersteller verbrauchen. Geplant ist auch ein18m langer Gelenkbus, zum Start der Produktion in 2023 sollen 35 Fahrzeuge die Fabrik verlassen.

Beim Antrieb werden bewährte Komponenten verbaut, die Brennstoffzelle mit 70 kW stammt von Ballard, der Wasserstoff wird in fünf Hexagon-Tanks mit einem Druck von 350 bar mitgeführt, in Summe sind es 37,5 kg, wie man bei Nesobus erklärte. Und als Energiespeicher kommen zwei LTO-Batterien mit einer Kapazität von je 15 kWh zum Einsatz. Als Reichweite nannte man in Hannover 500 Kilometer.

Nesobus setzt auf die Elektroachse AxTrax AVE 130 von ZF. Bei der Ausstattung sei man Kundenwünschen gegenüber flexibel, auch ein Zentralmotor sei möglich, wie es heißt. Für rund 90 Fahrgäste sei das Fahrzeug ausgelegt, im Fahrgastraum gibt es induktive Ladebereichen für mobile Endgeräte.

Die polnische Marke NesoBus zeigte in Hannover einen FCEV-Linienbus. Foto: omnibus.news/Schrader

Beim Innenraum hat nesoBus bis hin zu den Sitzpolstern sehr viel Kunststoff verbaut. Foto: omnibus.news/Schrader

Auch bei Quantron liegt der Schwerpunkt im Lkw-Bereich, in Hannover war aber für das wachsende E-Busgeschäft der Cizaris ausgestellt. Man habe im Vorfeld mehrere Bestellungen für den Cizaris 12 EV erhalten, auch für die kommenden Tage gebe man sich diesbezüglich optimistisch.

Den Elektrobus lässt Quantron als Auftragsarbeit bei der chinesischen Holding EV Dynamics bauen. Im hauseigenen Werk in Augsburg-Gersthofen werden bei den Cizaris-Fahrzeugen dann die markentypischen Designmerkmale und kundenspezifischen Anpassungen für Europa vorgenommen.

Den Elektrobus namens Cizaris lässt Quantron als Auftragsarbeit in China fertigen. Foto: omnibus.news/Schrader

Der Cizaris fährt vor klassischen Motorturm im Heck vor. Foto: omnibus.news/Schreiber

Scania zeigte inmitten der Lkw genau enen Omnibus. Man setze Visionen um, so die entsprechende Presseinformation. Der BEV-Citywide gehört dazu, doch bei Scania lag der Schwerpunkt bei den Nutzfahrzeugen, insgesamt vierzehn Fahrzeuge (davon ein Bus) wurden ausgestellt. 

Augen auf, auf der IAA Transportation steht in Halle 23 auch ein Reisebus!  Und was für ein Bus! Für den Antrieb setzt der chinesische Anbieter auf eine Brennstoffzelle und Wasserstoff. Sino-Synergy Hydrogen Technology Co., Ltd. (kurz Sinosynergy)  betont auf der Messe in Hannover, dass das Fahrzeug der erste FCEV-Reisebus in Europa sei.

Rollende Basis ist der Marcopolo Audace mit 12m Länge (lieferbar sind auch 11,9m, 12,3m oder 12,6m) fährt mit einem Radstand von 6.100 bis 6.650 mm sowie einer Breite von 2,5m und Höhe von 3,7m vor. Der Antriebsmotor hat eine Nennleistung von 143 kw (Spitze 235 kw) und ein Nenndrehmoment von 495 Nm (Spitze 720 Nm). Die Brennstoffzelle von Sinosynergy (Typ G80-001) wird mit vier CATL LiFeO Speicherbatterien (Lithium-Eisen-Bauart) ergänzt.

Vier Wasserstofftanks (aktuell noch für 700 bar ausgelegt) im Gepäckraum des Omnibusses halten den Wasserstoff vor. Die Reichweite gibt Sinosynergy mit bis zu 600 km an, zum Tanken werden fünf Minuten benötigt. Je nach Einsatz seien dann vier bis sieben Flaschen mit Wasserstoff (mit 700 bar) an Bord. Der Gepäckraum ist dann weitgehend mit Technik belegt, es werden aber zwei bis zehn Kubikmeter Stauraum auf jeden Fall verbleiben, wie es in Hannover hieß.

Sinosynergy hat auf der IAA Transportation einen FCEV Reisebus auf Basis eines Marcopolo Audace präsentiert. Foto: omnibus.news/Schreiber

Die Wasserstofftanks wurden im Gepäckraum quer zur Fahrrichtung eingebaut. Foto: omnibus.news/Schreiber

Eine kleine Überraschung war der Auftritt von Steyr Automotive auf der IAA: Die Österreicher präsentierten ein erstes Fahrzeug einer neuen Elektrobus-Baureihe, die mit 6, 9 und 12m Länge auf die Räder gestellt werden soll. Nach Aussagen von Steyr Automotive gibt es aber noch keinen festgelegten Produktionsbeginn.

Geplant isei der Produktionsanlauf für die zweite Jahreshälfte 2024. Der batterieelektrische Antrieb sei auf eine Reichweite von 100 bis 250 km ausgelegt, so die Aussage in Hannover. Zu weiteren technischen Details und Komponenten, die man verbaue, könne man zur Zeit noch keine Angaben machen.

Es bleibt im wahrtsne Sinne spannend, weitere Details zu den geplanten Baumustern bzw. Gefäßgrößen sowie technische Details samt Hintergrundinformationen und die Geschichte hinter Steyr Automotive dann in Kürze auf omnibus.news in einer der weiteren Meldungen zur IAA Transportation.

Steyr Automotive kündigt eine neue E-Bus-Baureihe an und präsentierte einen Versuchsträger. Foto: omnibus.news/Schrader

Lichtdurchflutet und niederflurig, so stellt sich Steyr Automotive den Fahrgastraum vor. Foto: omnibus.news/Schreiber

Eine spannende Premiere gab es am Stand von Temsa: Mit dem LD SB E geht es batterieelektrisch über das Land auf die Linie. Auch der türkische Bushersteller sieht für sich Wachstum im Segment der Elektrobusse. 2025 sollen die Hälfte der ausgelieferten Omnibusse schon Zero Emission Fahrzeuge sein.

Der Temsa LD SB E wird wahlweise als 12,3 oder 13m-Fahrzeug angeboten. Die NMC-Batterien mit 350 kWh sitzen im Heck und im Gepäckraum, binnen zwei Stunden soll der E-Überland vollgeladen sein. Für den Motor nannte Temsa in Hannover eine Leistungsspitze von 250 kW.

Die in Hannover ausgestellte 13m-Variante bietet bis zu 61+2 Sitze, der 12,3m lange LD SB E hingegen eine Kapazität für 57+2 Fahrgäste. Die Frage aller Fragen war auch hier die der Reichweite: 350 km sollen es sein, ob nach SORT oder einem vergleichbaren Testzyklus ermittelt beantworteten die Türken nicht.

Mit dem Temsa LD SB E geht es batterieelektrisch über das Land. Foto: omnibus.news/Schrader

Beim Temsa LD SB E bleibt der Fahrgastraum unverändert. Foto: omnibus.news/Schrader

So viel aus Hannover als erster Eindruck von der IAA Transportation – nicht vollständig und repräsentativ, was dem bevorstehenden Besuch der InnoTrans geschuldet ist. Was nimmt man als Eindruck mit? Viele Hersteller hatten ihre Präsentationsflächen deutlich verringert, bekannte Anbieter, u.a. Kleinbushersteller oder -aufbauer, waren nicht mehr zu sehen. Und asiatische Busbauer fehlten nahezu komplett, dafür glänzten die Hersteller aus der Türkei – sie waren nach eigenen Angaben überrascht, dass die Busbranche in Hannover nicht mehr Flagge zeigen würde.

Der Omnibus stand in Hannover noch nie im Mittelpunkt. Die IAA, die jetzt IAA Transportation heißt, hat mit dieser Namensänderung bzw. -ergänzung auch selbst, wenn auch indirekt, eine Aussage getroffen: Nutzfahrzeuge stehen im Mittelpunkt, nicht der Omnibus. Nicht einmal der VDA als Veranstalter der Messe schaffte es, den Omnibus auf der Website in den News in den ersten zwei Tagen oder in den ersten Ausgaben der eigenen Messe-Zeitung angemessen darzustellen!

Eine Enttäuschung, so hörte man viele Besucher am Ende ihres Besuches sagen. Wer extra für Omnibusse nach Hannover gekommen war, der hatte zumindest einen entspannten Tag auf der Messe, denn die Anzahl der ausgestellten Omnibusse war überschaubar. Und wie sieht es in Berlin aus? Auch dazu gibt es in den nächsten Tagen eine erste Übersicht auf omnibus.news! (omnibus.news/Sr)

english version aviable – please klick here

A first look back at the buses at the IAA 2022. Photo: Schrader, Schreiber, VDA; Assembly: omnibus.news

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