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Durch die bidirektionale Ladung können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Stromnetz und dem Energiespeichersystem beziehen, sondern auch Energie an diese Systeme zurückgeben. Grafik: VDL

VDL wird in Zusammenarbeit mit Siemens untersuchen, wie Fahrzeugtechnologien, Energiespeicher und Ladesysteme zusammenwirken. Das VDL Ladetestzentrum wurde daher um eine neue Ladetechnik erweitert, um mehr Einblicke in die intelligentere und effizientere Nutzung des bestehenden Stromnetzes und die bidirektionale Beladung von Schwerlastfahrzeugen zu erhalten. Durch die bidirektionale Ladung können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Stromnetz und dem Energiespeichersystem beziehen, sondern auch Energie an diese Systeme zurückgeben. Das VDL-Ladetestzentrum befindet sich auf dem Gelände von VDL ETS (Enabling Transport Solutions) in Valkenswaard. VDL wird diese Technologie unter anderem einsetzen, um die so genannte Interoperabilität, die gegenseitige Kommunikation und den Informationsaustausch von schweren Elektrofahrzeugen und Ladeinfrastrukturen, zu erhöhen. Auf diese Weise will VDL mehr Einblick in die gesamte Energieversorgungskette für Elektro-Schwerlastfahrzeuge gewinnen, um nachhaltigere Mobilitätslösungen zu entwickeln, die letztlich zu einem erfolgreichen Energiewandel beitragen. “Der Einsatz von schweren Elektrofahrzeugen beinhaltet auch technische Aspekte wie den steigenden Energiebedarf und die unvorhersehbare Belastung des Stromnetzes”, sagt Menno Kleingeld, Geschäftsführer von VDL ETS. “Es ist wichtig, dass Alternativen genutzt werden, um die Ladung intelligenter zu planen und Energie in einem Puffer zwischenzuspeichern. Dieser Zwischenspeicher kann dann bei Spitzenlast in Kombination mit der verfügbaren Kapazität des Stromnetzes an die Fahrzeuge zurückgegeben werden. Mit dieser neuen Technologie können wir untersuchen, wie wir die Belastung des Stromnetzes durch Ladevorgänge reduzieren und wie wir die verfügbare Energiekapazität richtig speichern und bedarfsgerecht verteilen können.” Im VDL Ladetestzentrum wurden drei Siemens-Schnellladestationen in Kombination mit einem VDL-Energiespeichersystem installiert. Die Daten aus diesen Systemen werden über eine “Cloud-basierte” Energiemanagementanwendung verwaltet. Durch die Verwendung der Daten aus diesen Systemen kann die Beladung der Fahrzeuge aktiv gesteuert werden. Eine spezielle “Schaltmatrix” ermöglicht es, die verfügbare Energiekapazität flexibel einzusetzen und zu nutzen. Menno Kleingeld: “Dieses gemeinsame Projekt mit Siemens fügt sich in die Strategie und Vision von VDL im Bereich der Elektromobilität ein. Unsere Innovationsaktivitäten sind Teil eines größeren Programms, in dem wir in enger Zusammenarbeit mit unseren strategischen Partnern neue Plattformen und Bausteine entwickeln. Diese Partnerschaften sind eine Voraussetzung dafür, dass Mobilitätslösungen für die Zukunft weiterentwickelt werden können.” “Wir freuen uns, mit VDL bei diesem innovativen Projekt zusammenzuarbeiten. Damit sind wir einen Schritt weiter in Richtung einer effizienteren und flexibleren Nutzung der E-Mobilität”, sagt Monique Mertens, Leiterin der Ladeinfrastruktur für E-Busse und schwere E-Fahrzeuge von Siemens Smart Infrastructure. “In Valkenswaard sind drei Siemens 150 kW-Schnellladestationen im Einsatz. Die Ladeelektronik kann temporär miteinander verbunden werden, sodass es möglich ist, drei Fahrzeuge mit einer Leistung von je 150 kW parallel zu laden oder ein Fahrzeug mittels „High Power Charging (HPC)“-Technologie bis zu einer Ladeleistung von 450 kW schnellzuladen. Damit kann die Leistung flexibel angepasst und die Ladeinfrastruktur für Depots mit unterschiedlichen Anforderungen optimiert werden.” Für die Zwischenspeicherung der von den schweren Elektrofahrzeugen zurückgeführten Energie werden zwei gebrauchte Batteriesysteme eines Elektrobusses verwendet. Im Durchschnitt haben diese Batterien noch mehr als 80 % ihrer ursprünglichen Kapazität und können perfekt als Energiespeichersystem funktionieren. Dank dieser Technologie können Busse effizienter getestet werden. Jetzt müssen die E-Busse und E-LKWs oft unnötig lange fahren, um die Batterien vollständig zu entleeren. Durch die bidirektionale Ladung ist das nicht mehr nötig und die in den Fahrzeugbatterien geladene Energie kann in das Energiespeichersystem zurückgeführt werden.

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