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Neu in Hamburg: der Zusammenhub. Franz-Josef Höing (Hamburgs Oberbaudirektor), Jens-Günter Lang (Technikvorstand Hochbahn), Anjes Tjarks (Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende), Konstantin Jaspert (Architekturbüro JSWD), Ralf Neubauer (Leiter Bezirksamt Hamburg-Mitte) und Stephanie Holk (Bereichsleiterin Projektbau Hochbahn). Foto: Hochbahn

Jetzt steht fest, wie der neue Mobilitätsknotenpunkt in Hamburg auf der Veddel, in unmittelbarer Nähe zur S-Bahn-Haltestelle, aussehen soll. In einem attraktiven Gesamtensemble aus zwei miteinander verbundenen Gebäudeteilen finden ab 2029 ein komplett neuer Betriebshof der Hochbahn mit Werkstatt, ein hvv switch-Punkt, aber auch ein Supermarkt, ein Drogeriemarkt, Gesundheits- und gastronomische Angebote, ein Fitnessstudio, ein Hostel und ein moderner Coworking-Space Platz.

Das alles hat ab heute auch einen Namen: der Zusammenhub auf der Veddel. Der Begriff steht für den ausgeprägten Zusammenhalt und die große Nachbarschaftssolidarität auf den Elbinseln. Und er steht für das vielfältige Angebot des neuen Komplexes. Zusammen unterwegs sein und Mobilität teilen, zusammen einkaufen, Sport machen oder arbeiten. An diesem Ort werden täglich viele Menschen zusammentreffen.

Gewonnen hat den europaweiten Gestaltungswettbewerb das Kölner Architekturbüros JSWD. Das Ergebnis, in das auch über 200 Anregungen und Stellungnahmen von Bürgerinnen und Bürgern eingingen, wurde heute im Auswanderermuseum in der BallinStadt von Anjes Tjarks, Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende, Franz-Josef Höing, Hamburgs Oberbaudirektor, Ralf Neubauer, Leiter des Bezirksamts Hamburg-Mitte, HOCHBAHN-Technikvorstand Jens-Günter Lang und Konstantin Jaspert, Architekt und Gründungspartner des Architekturbüros JSWD, vorgestellt.

Jens-Günter Lang: „Erstmals bauen wir einen mehrstöckigen Busbetriebshof. Vier Stockwerke mit Rampen schaffen Platz für 160 E-Busse inklusive Werkstatt. Wir schaffen aber auch Platz für unterschiedliche Mobilitätsangebote, die Nahversorgung und weitere Möglichkeiten auf der Veddel. Der Siegerentwurf gibt den ganz verschiedenen Angeboten eine Struktur und verbindet sie architektonisch in einer sehr gelungenen Art und Weise.“

 Senator Anjes Tjarks: „Mit dem neuen ‚Zusammen-Hub‘ führen wir die Menschen auf der Elbinsel im wahrsten Sinne des Wortes zusammen – und gehen mit vielfältigen Angeboten auf ihre individuellen Mobilitätsbedürfnisse ein: Ob Bus, Bahn, Carsharing, On-Demand-Anbieter oder Leihrad, die Menschen werden hier eine sehr gute Auswahl an Mobilitätslösungen abseits des privaten PKWs vorfinden. Das gibt der Mobilitätswende in der Region einen richtigen Schub und ist zudem die Grundlage für den Hamburg-Takt, denn wir wollen, dass die Menschen in der ganzen Stadt perspektivisch binnen fünf Minuten Zugang zu einem öffentlichen Nahverkehrsangebot haben.“

Auf der rund 20 000 Quadratmeter großen Fläche sind nicht nur ein neuer und leistungsfähiger Busbetriebshof mit 160 Stellplätzen für klimaschonende E-Busse und eine moderne Busumsteigeanlage für die weitere Verbesserung des Nahverkehrsangebots im Hamburger Süden geplant. Vielmehr wwerden auch alle anderen Verkehrsangebote, wie Carsharing, MOIA, StadtRAD, P+R und Bike+Ride, unter einem Dach angeboten. Baustart soll 2025 sein, die Inbetriebnahme ist für 2029 geplant.

In den Mobilitätshub integriert werden Gewerbeflächen, um die Nahversorgung der Bevölkerung zu verbessern. Mit vielfältigen Einrichtungen soll er einen deutlichen Mehrwert für die Umgebung schaffen und als lokales Zentrum für die Veddel und Wilhelmsburg dienen. Ein wesentlicher Mehrwert wird durch die Kombination aus hoher Reisequalität und den Möglichkeiten entstehen, vor Ort einzukaufen oder Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen.

Busbetriebshof, Busumsteigeanlage und der Gewerbebau sind als eine gestalterische Einheit entworfen. Die fließende Architektur steht für Bewegung und kommuniziert weithin sichtbar Zweck und Inhalt des Gesamtensembles.  Die räumliche Anordnung des Gewerbebaus in der Südostecke schafft einen großzügigen Quartiersplatz zwischen den Gebäuden und dem
S-Bahnzugang. Ein Gürtel aus Fahrradstation und Drogeriemarkt begleitet die Fahrgäste auf dem Weg zum Haupteingang des Gebäudes. Mit der Rückstaffelung der ersten drei Geschosse entstehen großzügige begrünte Terrassen, die unter anderem für eine Außengastronomie vorgesehen sind.

Besonderes Augenmerk beim Bau wird auf das Thema Nachhaltigkeit gelegt. Soweit wie möglich wird auf Recyclingbeton zurückgegriffen. Die Fassade wird aus recyceltem Aluminium gefertigt, das in der Herstellung 95 Prozent weniger Energie verbraucht. Auf den Dächern werden Photovoltaikanlagen installiert und flächendeckende Grünflächen geschaffen. Regenwasser wird aufgefangen und in den Brauchwasserkreislauf eingespeist. Damit kann unter anderem die Bus-Waschanlage bedient werden. Für die Wärmeversorgung wird Abwärme der E-Bus-Ladetechnik und Erdwärme genutzt. (Hochbahn/PM/Sr)

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