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Frank Koschatzky, Direktor Verkauf Scania Busse Deutschland Österreich. Foto: Scania

Scania zieht Bilanz und blickt zurück – aber auch in die Zukunft: “Wir werden in diesem Jahr nicht das Level von 2015 erreichen, streben aber im kommenden Jahr wieder 5% Marktanteil in Deutschland an”, so Frank Koschatzky, Direktor Verkauf Scania Busse Deutschland Österreich. Der Rückgang verläuft nicht parallel zum deutschen Busmarkt, der hat bekanntlich ein Plus zu verzeichnen. Per 31.10.2016 lag der Gesamtmarkt für Busse ab 12 Tonnen bei 4.176 Neuzulassungen. 3.648 waren es vor einem Jahr. Das macht ein Plus von 528 Bussen bzw. ein Plus von 14,5 Prozent im Vergleich zu 2015. Scania verzeichnete 98 neu zugelassene Busse per 31.10.2016 im Vergleich zu 208 Einheiten vor einem Jahr. Per Ende Oktober hat Scania 40 Reise- und 50 Linien- sowie acht Überlandbusse zugelassen. Gerade der Rückgang zu 43 Überlandbussen erklärt die rückläufigen Zahlen bei Scania: Kein Postbus, keine neuen gelben Busse mehr. Bis zum Jahresende wird der schwedische Bus-Importeur mit rund 160 Neuzulassungen auf das Niveau von vor zwei Jahren zurückfallen, für das kommende Jahr aber die Marke von 300 Bussen erreichen, wie Frank Koschatzky im Rahmen des Scania Weihnachtstisches vor der geladenen Nutzfahrzeugfachpresse verkündete. Dass das Ziel nicht unmöglich sei, liege an einem bereits jetzt vorhandenen, hohen Auftragsbestand von über knapp 200 Bussen, wie Koschatzky anmerkte. Ob Scania im Segment der Überlandbusse, einem Markt, der in 2016 per Ende Oktober mit einem Plus von 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr abschloss, wieder Anteile zurückerobern wird, bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall wird Scania im Stadtbus-Segment punkten: Hier ist der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringer, Scania hat in diesem Jahr 50 Busse neu zugelassen, nur 25 mehr waren es zu diesem Zeitpunkt vor einem Jahr. In 2017 steht für Berlin die Auslieferung weiterer Gelenkbusse an. Der prestigeträchtige Großauftrag der BVG ersetzt u.a. Gelenkbusse, die zuvor von Mercedes-Benz und Solaris geliefert worden waren. “Unsere Niederflur-Gelenkbusse überzeugen durch ihr Gesamtkonzept, bei dem die planbaren Wartungskosten und die gute Kraftstoffwirtschaftlichkeit im Mittelpunkt stehen”, sagte Frank Koschatzky. Die neuen Gelenkbusse für die BVG lässt Scania im nordpolnischen Słupsk (Stolp) montieren, Komponenten werden dafür auch aus Schweden angeliefert. Bei der von Scania gewonnenen EU-weiten Ausschreibung hatte die BVG erstmals auf funktionale Zielvorgaben gesetzt. So wurde zum Beispiel nicht mehr ein Tank mit einem konkreter Größe in die Ausschreibung geschrieben, sondern eine verlässliche Tages-Reichweite gefordert. Mit Scania wurden zudem die Wartungskosten und verbindliche Wartungspläne für die Dauer von zwölf Jahren fest vereinbart. Hier sieht Frank Koschatzky noch Potential: Mit Scania Fleet Care will auch die Bussparte der Schweden in Deutschland punkten. “Wir kümmern uns um alle Fahrzeuge im Fuhrpark eines Unternehmens, auch die anderer Hersteller”, so Koschatzky. Und: Scania stelle sicher, dass jeder Bus immer in einem technischen Bestzustand sei und so eine maximale Verfügbarkeit aller Fahrzeuge erreicht werde, so Koschatzky zum Seviceangebot von Scania.Scania Fleet Care sei modular aufgebaut und würde auf die Bedürfnisse des einzelenen Kunden angepasst werden, hieß es. Dafür nutze Scania neueste Technologien, optimiere Werkstattabläufe sowie die Serviceplanung und die Flottenauswertung. Über eine GPS-Ortung sei der Zugriff auf entsprechende Fahrzeug- und Tachographendaten im Zusammenhang mit dem Einsatz problemlos möglich, der so genanntre “Communicator” an Bord übermittele die Daten an den Scania Fleet Manager, der wiederum dann über eine Internetverbindung aufbereitete und auswertbare Daten an den Kunden liefern werde, wie man bei Scania versicherte. Auch damit werde man sich neue Marktanteile erorbern, generell zeigte sich Frank Koschatzky optimistisch, so würden sich die gelben Fernbussen im Gebrauchtbusmarkt sehr gut verkaufen. Wie überzeugt der ein oder andere Unternehmer sei, hätte sich auch daran gezeigt, dass ehemalige für Postbus fahrende Unternehmen die Busse gleich übernommen hätten.

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