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Edvardas Radzevičius, Geschäftsführer von Altas Auto, siehteinen wachsenden Markt für E-Minibusse. Foto: Altas

Das Portfolio von Altas Auto ist groß, wie diese Auswahl zeigt. Foto: Altas

Altas Auto und Elinta Motors wollen gemeinsam die serienmäßige Produktion von elektrischen Minibussen starten. Die litauischen Unternehmen haben eine Vereinbarung unterzeichnet, die die Entwicklung, Erprobung und Zertifizierung von Prototypen sowie die Synchronisation der Massenproduktionsverfahren umfasst. So sollen Anfang des nächsten Jahres neue für die Mercedes-Benz- und MAN-Chassisplattformen zertifizierte Modelle vorgestellt werden, wie es in einer entsprechenden Mitteilung heißt. Die Serienfertigung solle im ersten Quartal 2021 starten. Als erste Modelle werde es einen elektrischen Low-Entry-Stadtbus mit 20 Plätzen und einen elektrischen Schulbus mit 16-22 Sitzen für den Vorortverkehr geben. Die Aufgaben haben die Litauer verteilt: Elinta Motors wird für die Lieferung von Elektromotoren, Batterien und Fahrzeugsteuerungen verantwortlich sein. Die elektrischen Minibusse haben 150 kW-Elektromotoren und drei Batteriepacks mit einer Gesamtkapazität von 115 kWh an Bord, mit einer Batterieladung sollen die Fahrzeuge schätzungsweise 200 km zurücklegen können. Mit der integrierten Schnellladetechnik (die mehr als 50 kW bereitstellen kann) können die Busse in weniger als 2 Stunden vollständig aufgeladen werden, so heißt es seitens Altas Auto weiter. „Unsere elektrische Antriebstechnologie wird derzeit auf den Straßen getestet. Gut über einhundert Fahrzeuge, die mit unseren Motoren angetrieben werden, haben bereits eine Strecke von über zwei Millionen Kilometern bei verschiedensten Einsatzbedingungen zurückgelegt. Bis jetzt haben die Ergebnisse unsere Erwartungen übertroffen. Wir investieren aktuell in die Ausweitung unserer Produktionskapazität. Dies wird es uns ermöglichen, innerhalb eines Jahres eine Produktionsleistung von 300 elektrischen Antriebssystemen pro Jahr zu erreichen“, so Laurynas Jokužis, Geschäftsführer von Elinta Motors. Wichtig: Die von Elinta Motors entworfenen Elektromotoren seien umweltfreundlich, wie die Litauer betonen, sie würden keine seltenen Erden enthalten. „Im letzten Jahrzehnt haben unsere Partner einen langen Weg zurückgelegt. Sie haben intensiv gearbeitet, um die anvisierten Innovationen zu entwickeln und wir haben ihre Bemühungen genau verfolgt. Heute stimmt uns der Wettbewerbsvorteil, den uns ihre letzten Innovationen bieten, sehr positiv. Und dies sagen wir in Anbetracht objektiver Testdaten der Elektromotoren, die in Nutzfahrzeugen in Mittel- und Nordeuropa verwendet werden. Ein weiterer Grund, warum wir mit Optimismus auf diese neuen Modelle blicken ist, dass Elinta Motors selbst für die Herstellung der Motoren und Steuerungen verantwortlich ist und ihre Parameter den besonderen Erfordernissen der Nutzfahrzeugindustrie entsprechen“, so Edvardas Radzevičius, Geschäftsführer von Altas Auto. Und weiter: „Wir sind keine Neulinge auf dem Automobiltechnikmarkt, wir sind bereits zwei Jahrzehnte in diesem Bereich aktiv und haben bislang mehr als 20 Modelle entwickelt. Wir haben neue Modelle in Zusammenarbeit mit Volkswagen und MAN entworfen. Und 2018 haben wir den Altas Viator vorgestellt, einen Midibus mit 30 Sitzen, der von unserem hauseigenen Designteam geschaffen wurde. Im selben Jahr erhielt der Altas Viator eine Goldmedaille beim Wettbewerb Litauisches Produkt des Jahres und im folgenden Jahr Silber beim A’Design Award im Bereich Fahrzeugdesign weltweit. Ich denke, dass diese Anerkennung davon zeugt, dass wir über eine große Innovationsfähigkeit in verschiedenen Bereichen der Automobiltechnik und einen gut entwickelten Produktionsmanagementprozess, ein erfahrenes F&E-Team, Erfahrung mit internationaler Zertifizierung und einen auf Präzision basierenden und verantwortlichen Innovationsansatz verfügen.” Die Minibusse von Altas Auto werden in Deutschland von Herrmann Omnibus und HJB-BUS vertreten. „Deutsche Unternehmen zeigen großes Interesse an dem neuen Produkt. Wir planen unser eigenes Einführungsevent, um den ersten Elektrobus von Altas Auto dem deutschen Markt zu präsentieren. Die Pandemie hat die Situation verändert und wir sind gezwungen, neue Wege zu suchen, um sicherzustellen, dass unsere Kunden auf dem letzten Entwicklungsstand der Branche bleiben“, so Hans-Jürgen Bodechtel, Geschäftsführer von HJB-BUS. Martin Herrmann, Geschäftsführer von Herrmann Omnibus, glaubt fest an die Idee eines elektrischen ÖPNV. „Die helle Zukunft elektrischer Minibusse ist unbestreitbar und wir sind glücklich, mit Altas Auto, unserem Partner seit dem vergangenen Jahr, auf den Markt für einen vollelektrischen ÖPNV vorzudringen. Angesichts der Neuartigkeit des Produkts und des Interesses unserer Kunden erwägen wir die Möglichkeit von Testfahrten, die es allen möglich machen, sich mit der Technologie, die der Hersteller bereitstellt, vertraut zu machen“, so Herrmann. (AltasAuto/HJB-Bus/HermannOmnibus/PM/Schreiber)

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