
Mit einem Yutong U10 steigt die chinesische Marke in den österreichischen Markt ein. N-Bus hat den kleinen Stromer während der Produktion begleitet und kurz vor der Verschiffung fotografiert. Foto: N-Bus
Auwälder und Weinlandschaften, Wiesen und Almen, weite Heidelandschaften und natürliche Flussufer sowie Moore, Niederösterreich bietet eine Vielfalt an Landschaft. Amstetten setzt zukünftig auf Elektrobusse, denn diese können bekanntlich im Vergleich zu ihren dieselbetriebenen Brüdern einen positiven Beitrag zum Naturschutz leisten, wenn sie mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Die Emissionen sind während der Nutzung geringer, und der Übergang zu einer vollständig grünen Stromversorgung kann die Gesamtklimabilanz weiter verbessern. Zum 1. Juli wird beim CityBus in Amstetten vieles neu.
Die nur die Fahrzeiten werden morgens und abends ausgedehnt, es kommt eine Linie in den Osten der Stadt dazu und die sieben Linienbusse fahren künftig mit Strom. Lieferant ist, wen wundert es, Yutong. Die chinesische Marke ist für wertige Produkte und kurze Lieferzeiten bekannt, außerdem weckt das Preis-Leistungsverhältnis Begehrlichkeiten. Die Stadt will bis 2040 klimaneutral werden. Vor diesem Hintergrund wurden der Betrieb und auch die Aufstockung des ÖPNV-Angebots, welches zudem zu 100 Prozent mit Ökostrom betrieben werden soll, neu ausgeschrieben. Aktuell wird der Busverkehr in Amstetten noch von ÖBB-Postbus mit fünf Solaris Urbino 8,9 LE betrieben.
Mit dem neuen Vergabeverfahren konnte sich die N-Bus GmbH die Fahrleistung sichern. Das Unternehmen hat sieben Elektrobusse des Typs Yutong U10 in China bestellt. Als Energiespeicher sind Lithium-Eisenphosphat-Akku von CATL mit einer Gesamtkapazität von 422 kWh an Bord. Angetrieben wird das Modell von einem zentral verbauten Elektromotor mit einer Nennleistung von 150 kW, dessen Wirkungsgrad laut Yutong 97 Prozent erreicht. Ab kommenden Monat stehen die U10 E-Midi-Busse mit einer Länge von zehn Metern und einer Fahrgastkapazität von rund 60 Personen in Amstetten zur Verfügung.
„Durch den Betrieb mit Elektrobussen werden jedes Jahr rund 190 Tonnen CO2 im Vergleich zum einem Dieselbetrieb eingespart“, sagt Harald Stressler, Projektleiter der Stadtwerke Amstetten. Premiere Nr. 1: Amstetten ist erste Gemeinde in Niederösterreich, in der der gesamte ÖPNV batterieelektrisch betrieben wird. Die Linienbusse sollen 340.000 Kilometer pro Jahr zurücklegen – statt bisher 230.000 – und das mit Energie aus dem 120 Jahre alten Amstettener Wasserkraftwerk. Premiere Nr. 2: Der Einsatz in Amstetten ist zugleich die Yutong-Premiere in Österreich.
Der Bushersteller aus dem Reich der Mitte expandiert in Europa immer weiter, Yutong hat 2024 bei der Zahl der Neuzulassungen im Segment der Elektrobusse >8t in Europa mit 1.092 Fahrzeugen den 1. Platz vor Mercedes-Benz (918) und Iveco Bus (821) geholt. Die Investition in die Elektrobusflotte in Amstetten ist Teil des EBIN-Programms (Emissionsfreie Busse und Infrastruktur), das alternativ angetriebene Busse in Österreich fördert. Insgesamt 2,5 Millionen Euro wurden für die Anschaffung der Fahrzeuge und die Ladeinfrastruktur bereitgestellt.
Nach Berechnungen der Stadt wird sich der Bedarf an Nahverkehrsförderung dank der geringeren Wartungskosten von Elektrobussen um rund 900.000 Euro jährlich reduzieren, wie es seitens der Stadtwerke Amstetten im Rahmen der Indienststellung der Stromer heißt. „Es braucht eine Mobilitätswende. Dazu tragen wir gerne mit unserer Expertise und Überzeugung bei“, so Anton Pichler, von N-BUS. Und Yutong hat ganz bestimmt auch Freude daran, den Markt in Österreich mit der neuen Elektrobus-Generation erobert zu haben… (Yutong/N-Bus/StadtwerkeAmstetten/PM/Sr)