Seite wählen

Yutong hat in 2022 die meisten Elektrobusse in Europa neu zugelassen. Foto: CME, Schreiber, Yutong; Montage: omnibus.news

Den europäischen Elektrobusmarkt dominiert – mit Blick auf die Neuzulassungen >8t in 2022 – ein chinesischer Anbieter. Yutong hat den ersten Platz auf dem Elektrobusmarkt 2022 in Europa erobert, wie Chatrou CME Solutions im Rahmen der Marktbeobachtung und -analyse alternative Antriebe ermittelt hat.

Mit 479 Zulassungen (mit +58% gegenüber 2021 ein deutliches Plus) ist die chinesische Marke in Europa angekommen. Nicht in Deutschland, sondern in vor allem in Frankreich, Großbritannien und den Ländern Skandinaviens, wie omnibus.news im Gespräch mit Yutong erfahren hat. Im letzten Jahr wären dort jeweils zwischen 60 und 100 Elektrobusse abgesetzt.

Mitunter ist es das Preis-Leistungsverhältnis, vereinzelt aber schon das, was jahrelang nicht selbstverständlich war. Die Chinesen haben den europäischen Markt analysiert und erkannt, dass dieser eine eigene Formensprache hat. Mit dem Elektrobus U12 zeigt Yutong, dass man verstanden hat, dass in Europa mehr auf geometrische Linien mit dem Stift gezeichnet als auf etwas Freies mit dem Pinsel Gemaltes setzt.

Herr Mr Yu, der bei Yutong verantwortlich für Ideation, das Entwerfen, nahm auf der Busworld 2019 in Brüssel den Award für das Design des von den Juroren ausgezeichneten U12 entgegen. Und nicht nur in der Kategorie Linienbus, sondern auch noch in der Kategorie Reisebus ging der Busworld Design Award für den T13 an Yutong!

Schlicht und elegant kommt der U12 daher, im Innern mit digitalen Instrumenten sowie mit dem “BusEYE Pro Assisted Driving System” und dem IOV-System fördere der U12 außerdem die Verbesserung der Bussicherheit und den Betrieb mit fortschrittlichen Technologien, wie es seitens Yutong heißt.

Die Oberfläche der Karosserie des Fahrzeugs besteht aus Verbundmaterial, das leicht, aber stabil ist und so einen besseren Zugang für Wartungsarbeiten biete, wie die Chinesen sagen. Eine elektrisch gesteuerte ausfahrbare Stufe und fernverstellbare Rückspiegel mit Heizfunktion sind bequem und praktisch.

Die vollständig gekapselte Kabine würde in Europa bei vielen Verkehrsbetrieben gefragt sein, so Yutong. Im Innern dürfte das schlichte, aber elegante Interieur die Fahrgäste überzeugen, denen auch die äußere Gestaltung gefällt. USB-Anschlüsse sind heute bei einem Elektrobus schon selbstverständlich, natürlich fährt auch Yutong damit vor.

Die Zukunft im Blick haben die Chinesen einen barrierefreien Fahrgastraum geschaffen, der mit LCD-Monitoren ausgestattet ist. Um den führenden Anspruch zu untermauern, sind zahlreiche Fahrerassistenzsysteme an Bord. In Europa unbekannt ist das intelligente Sicherungssystem für Pedalfehlanwendungen, hier melden die Ingenieure von Yutong voller Stolz, dass die Technik u.a. ein versehentliches Drücken des Gaspedals erkennt und den Fahrer warnt.

Noch wichtiger ist aber das Bremssystem zur Kollisionsminderung: Um mögliche Kollisionen zwischen dem Bus und vorausfahrenden Hindernissen zu vermeiden, warnt das System akustisch und bremst im Notfall auch automatisch, wenn der Fahrer nicht reagieren sollte. Das System könne auch bei möglichen Kollisionen mit anderen, seitlichen fahrenden Fahrzeugen und Fußgängern, die vor den Bus laufen, Alarm schlagen, wie Yutong mitteilt.

Und nicht nur im Segment der 12m E-Solo- und Gelenkbusse punktet Yutong, sondern auch mit dem E7: Er setzt die klare und durchaus softe Formensprache fort. Körper und Design sind grafisch klar erkennbar und generieren dadurch einen Memoryeffekt. Die Front ist skulpturiert, erinnert so an den chinesischen Drachen, der bekanntlich am Kopf besonders stark oder auch markant ausgeprägt ist.

Der E7 hat eine verbindende, sensibel gestaltete Dekorspange oberhalb der abgesetzten Scheinwerfer. Ein “Unterfahrschutz” spiegelt die Form der Dekorspange wider, so geht das formal – Respekt! Schwarze Säulenverkleidungen um den Wagenkörper trennen diesen klar vom Dach.

Die Seitenwand des E7 ist – ähnlich der Drachensymbolik folgend – nur noch leicht skulpturiert, eine facettierte Bordkante fällt auf, samt herausgearbeitetem Schwellerbereich. Mr Yu weiß sehr gut, was der europäische Markt verlangt. Bekannt wurde der Yutong E7 während der Fußballweltmeisterschaft in Katar.

Hier wurde er werbewirksam – nicht nur in den sozialen Medien – in Szene gesetzt. Yutong ist nach eigenen Aussagen mit einem Anteil von 15 Prozent am Weltmarkt der weltweit größte Anbieter von Omnibussen und Reisebussen. Und nun in Europa im Segment der Elektrobusse den 1. Platz erobert. (Yutong/omnibus.news/Sr)

Teilen auf: