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Ytong will weiter wachsen und hat ein entsprechendes Portfolio an Omnibussen für fast jeden Bedarf auf die Räder gestellt. Foto: Screenshot omnibus.news

Kein Konzeptfahrzeug, sondern ein alltagstaugliches Serienprodukt: Der autonome Bus Xiaoyu 2.0 von Yutong. Foto: Yutong

Beim Design des Fahrgastraumes geht Yutong neue Wege und rückt die Ansprüche des Fahrgasts in den Mittelpunkt. Foto: Yutong

Lächelt sie oder nicht? Yutongs Designer sind dem Geheimnis des Lächelns auf der Spur… Foto: Screenshot omnibus.news

Für den Fahrgastraum hat das Design-Team von Yutong ein ganz neues Konzept entwickelt. Foto: Screenshot omnibus.news

Yutong hat ein riesiges Portfolio an Omnibussen, das weltweit geschätzt wird. Bedarfs- und marktorientiert zu agieren scheint eines der Erfolgsgeheimnisse von Yutong zu sein. Das wohl das berühmteste Gemälde der Welt fasziniert auch die kreativen Köpfe bei Yutong, wie im Rahmen einer Präsentation des jetzt preisgekrönten autonomen Busses der Chinesen deutlich wurde. Nicht nur, um die Frontmaske eines Busses für europäische Märkte gewinnbringend zu gestalten. Wie entwirft man aber einen Bus, der dem Fahrgast mit einem Lächeln begegnet? Und: Wie offentlich oder geheimisvoll muss das Lächeln sein? Mit dem Ergebnis der Auseinandersetzung mit dem wohl berühmtesten Gemälde können die kreativen Chinesen zufrieden sein. Zum ersten Mal wird der Red Dot Award für einen autonomen Bus vergeben und noch eine Premiere, er geht einen chinesischen Bushersteller. Der autonome Bus namens Xiaoyu 2.0 von Yutong erhielt in diesem Jahr die Auszeichnung des internationalen Designwettbewerbs für Produktdesign, Kommunikationsdesign und Designkonzepte. Der Xiaoyu 2.0 kombiniere fortschrittliches Design, autonomes Fahren, intelligente Mensch-Fahrzeug-Interaktion und Cloud-Steuerung und biete ein komfortables Reiseerlebnis, so die Verantwortlichen der Red Dot Award-Organisation. Seine Konstruktion sei von einem Raumschiff inspiriert und habe den Fahrgast im Blick, wie es seitens Yutong heißt. Das Innendesign basiere auf dem Konzept eines mobilen Wohnzimmers, der Fahrgastraum ist komplett niederflurig und barrierefrei. Nicht nur die verbauten Materialien, auch die indirekte Beleuchtung soll zu einem Wohlfühl-Raumerlebnis beitragen. Yutong betont, dass der Xiaoyu 2.0 entsprechend der Wünsche der Betrteiber ausgestattet werde, die Anzahl der Sitzplätze, die Aufteilung sowie die Ausstattung gebe der Kunde vor. Ein intelligentes Sprachinteraktionssystem erleichtere die Kommunikation zwischen den Passagieren und dem Fahrzeug. So könne man Informationen zur Fahrt, den Haltestelle und möglichen Erlebnisse jenseits der Fahrtstrecke abrufen. Mit seinem futuristischen und zugleich ansprechenden Erscheinungsbild ist der Xiaoyu 2.0 eine autonome ÖPNV-Lösung, die bei den Fahrgästen Vertrauen weckt, so das offizielle Statement der Jury. Spätestens mit dem Großauftrag, den Yutong im Zusammenhang mit der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar für sich entscheiden konnte, ist klar, dass die Chinesen weltweit ihre Produkte erfolgreich vermarkten. Und weil autonom fahrende Busse zukünftig vermehrt nachgefragt werden, hat Yutong auch hier schon ein entsprechendes Fahrzeug parat. Keine Studie oder ein Showcar, sondern ein alltagstauglicher autonom fahrender Bus. Die Entwicklung habe über 700 Tage in Anspruch genommen, wie Yutong mitteilt. Und bei über 360.000 Fahrten seien 7,1 Millionen Betriebskilometer auf teils öffentlichen Straßen ohne Probleme zurückgelegt worden. Um u.a. auch das Fahrverhalten und die Sicherheit des autonomen Busses zu verbessern und sicherzustellen, hat Yutong nach eigenen Angaben 2.000 Feldtestszenarien und Tausende von Simulationssystem-Testszenarien erdacht und umgesetzt. Schon seit 2013 forscht man bei Yutong im Bereich des autonomen Fahrens, nach einer rein theoretischen Annäherung folgte die Umsetzung in der Praxis. 2015 ging es auf die Straße, vier Jahre später pfeilten die Chinesen bereits an der seriennahen Version, seinerzeit mit dem Xiaoyu noch der Vorgänger des jetzt fertig präsentierten Xiaoyu 2.0. Jetzt sind die ersten selbstfahrenden Busse in Chargen vom Band gerollt und werden in Hainan, Guangzhou, Nanjing, Changsha sowie an anderen ausgewählten Orten zum Einsatz kommen, wie es bei Yutong heißt. Die Tendenz in Richtung Elektromobilität zeigen auch die Zahlen von Yutong: Von den über 40.000 Omnibussen, die die chinesische Marke in 2020 hergestellt hat, war ein Viertel elektrisch angetrieben. Und spätestens seit der Busworld in Brüssel im Jahr 2017 ist auch die Elektrobusbaureihe U12 in Europa bekannt. Mit dem Elektrobus hat zeigt Yutong, dass man verstanden hat, dass in Europa und der Welt mehr auf geometrische Linien – mit dem Stift gezeichnet – als auf etwas Freies mit dem Pinsel Gemaltes setzt. Auf der Busworld gab es damals auch schon eine Auszeichnung, der U12 erhielt den Busworld Award für Design. In Dänemark, Frankreich, Großbritannien und Norwegen gehören Yutong-Busse mittlerweile schon zum Straßenbild, jetzt sorgt die Auszeichnung für den Xiaoyu 2.0 von Yutong für weitere Aufmerksamkeit – nicht nur in Europa. Der 5,5m lange autonome Bus bietet bis zu zehn Sitzplätze für die Fahrgäste, anders als europäische Wettbewerber gibt es nicht nur Sitzplätze im Randbereich des Fahrzeugs. Bis zu 40 km/h ist der Xiaoyu 2.0 unterwegs, die nötige Energie liefert eine 70-kWh-LFP-Batterie. Man darf gespannt sein, ob und wann Yutong den Xiaoyu in Europa vorstellen wird. Weder dazu, noch zum Preis gibt es derzeit eine Aussage. (RedDotAward/Yutong/PM/Sr)

 

 

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