Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing hat heute die Messe Bus2Bus mit dem symbolischen Durchschneiden des Bandes (nicht irgendein Band, sondern eines mit Bus2Bus-Logo) eröffnet. Dass der Bundesverkehrsminister verspätet erschien, sei nicht dem Stau in der Hauptstadt, sondern einer längeren Anwesenheitspflicht in einer Ausschuss- bzw. Arbeitsgruppe geschuldet gewesen.
Auf der Bus2Bus, der ersten Omnibus-Fachmesse in Präsenz, sprach Dr. Volker Wissing natürlich über den Omnibus. Nach dem obligatorischen Messerundgang sagte der Bundesverkehrsminister in der Rede, dass „wir wissen, was wir an Ihnen haben.“ Gemeint waren die privaten Busunternehmer, die mit ihrem Engagement zeigen, welches Potential der Omnibus habe.
Und man wisse genau, mit welchen Belastungen sie aktuell zu kämpfen hätten. Mit Blick auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Verkehrsbetriebe machte der Bundesverkehrsminister deutlich, dass es wieder einen ÖPNV-Rettungsschirm geben werde. Der Bund werde helfen, wo er könne.
Da drängt sich unweigerlich die Frage nach dem 9-Euro-Ticket auf. Auch dazu äußerte sich Dr. Volker Wissing: „Das istb es uns wert“. Der Bund werde die Kosten voll übernehmen, das 9-Euro-Ticket im Nachgang evaluieren und auch erfahren, wie man den ÖPNV attraktiver machen müsse.
Der Bund soll aber den Forderungen der Bundesländer nach zusätzlichen finanziellen Mitteln bisher nicht nachkommen, wie die entsprechenden Verbände mitteilen. Das sorgte auch auf der Bus2Bus für Diskussionen.
In seiner Rede hob Dr. Volker Wissing sowohl die überragende umweltpolitische Bedeutung und den besonderen Stellenwert des Busses für den multimodalen Verkehr in Deutschland hervor. Wissing erklärte darüber hinaus, dass für eine erfolgreiche Mobilitätswende verlässliche Rahmenbedingungen notwendig seien, damit die gesetzten Klimaziele erfüllt werden könnten.
„Im Busverkehr sind derzeit fast ausschließlich Dieselbusse im Einsatz“, erkannte der Bundesverkehrsminister richtig. „Hier gibt es also großes Potenzial, um CO2 einzusparen.“ Als Ziel der Bundesregierung nannte Dr. Volker Wissing, bis 2030 rund die Hälfte der Busflotten im öffentlichen Nahverkehr auf Elektroantriebe umzustellen.
Ein ambitioniertes Ziel, denn bis zum letzten Jahr 2021 – gab es rund 1.200 batterieelektrische Linienbusse. Angesichts von rund 35.000 Linienbussen in Deutschland ist da also für die nächsten acht Jahre viel finazielle Unterstützung seitens der Regierung nötig, um das Ziel auch zu erreichen.
Karl Hülsmann, Präsident des Bundes Deutscher Omnibusunternehmen (BDO), unterstrich die Notwendigkeit der vom Bundesverkehrsminister angekündigten verlässlichen Rahmenbedingungen: „Die privaten Busunternehmen erwarten von der Bundesregierung zukünftig eine mittelstandsfreundliche Busförderung. Nur wenn durch entsprechende Vergabekriterien auch klein- und mittelständische Busunternehmen berücksichtigt werden, wird die Verkehrswende gelingen. Zudem müssen die Busunternehmen unter den derzeitigen schwierigen Umständen durch schnelles und konkretes Handeln in alle Richtungen entlasten werden.“
Als sicheres und umweltfreundliches Verkehrsmittel im ÖPNV, der Touristik und im Fernverkehr spielt der Omnibus eine wichtige Rolle im Personenverkehr, die es auch politisch anzuerkennen gilt. Wie sich das Image des Verkehrsmittels verbessern lässt, darüber tauschen sich in einer Paneldiskussion die Bundestagsabgeordnete Verena Hubertz (SPD), Till Oberwörder, Leiter des Geschäftsbereichs Daimler Buses & Vorsitzender der Geschäftsführung EvoBus GmbH, Christian Hochfeld, Executive Director bei Agora Verkehrswende, sowie Christiane Leonard, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmen (BDO) aus.
Für Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, ist klar, dass nachhaltige Mobilität mit einem besseren Angebot im Nahverkehr zu schaffen sei. „Dafür spielt der Bus eine wichtige Rolle, weshalb wir – die neue Bundesregierung – ihn gezielt stärken“, sagte Luksic. (BDO/omnibus.news/Sr)