
Wolfgang Siefert, Stephanie Schramm, Prof. Tom Reinhold und Guido Verhoefen präsentieren das Pilotprojekt der Stadt Frankfurt zum Einsatz von Frontkameras in Bussen. Foto: StadtFrankfurtamMain/HolgerMenzel
Wer Busse blockiert, wird fotografiert! Ein Bus steht still. Vor ihm ein falsch geparktes Auto, das ihn an der Weiterfahrt hindert. Das ist leider Alltag auf vielen Frankfurter Straßen. Wird ein Bus blockiert, dann drückt das Fahrpersonal in der Mainmetropole ab sofort auf einen Knopf: Eine Kamera an der Frontscheibe macht mehrere Fotos. Diese gehen automatisiert und nach Anonymisierung Unbeteiligter an die Bußgeldstelle. „Wir prüfen nun, inwiefern der Einsatz von Frontkameras ein weiterer Baustein sein kann, der den ÖPNV verlässlicher und effizienter macht“, sagt Frankfurts
Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert.
Was bisher in Wiesbaden erfolgreich getestet wurde, startet nun auch in Frankfurt am Main: Insgesamt zehn Busse der In-der-City-Bus GmbH (ICB) und der DB Regio Bus Mitte (DBRM) werden im Rahmen eines Pilotprojekts mit Frontkameras ausgestattet, um Behinderungen auf Busspuren und an Haltestellen zu dokumentieren und zu melden. Bisher war es für Fahrer mit erheblichem Aufwand verbunden, solche Ordnungswidrigkeiten zu melden; eine schnelle und digitale Lösung gab es
bislang nicht. Mit dem neu gestarteten Pilotprojekt soll sich das nun ändern.
Insgesamt ist es das Ziel, den Betriebsablauf zu stabilisieren, die Zuverlässigkeit zu erhöhen und die Pünktlichkeit zu verbessern. Prof. Dr.-Ing. Tom Reinhold, Geschäftsführer der das Projekt initiierenden Nahverkehrsgesellschaft Traffiq: „Wir haben die Erwartung, dass durch die abschreckende Maßnahme die Disziplin im Miteinander auf den Straßen zunimmt. Weniger Störungen und verbesserte Pünktlichkeit bei Bussen und Bahnen erfreuen alle.“ Weniger Falschparker, verbesserte Pünktlichkeit und Entlastung des Fahrpersonals sollen aber nicht durch eine möglichst große Zahl an Anzeigen erreicht werden.
Fotografiert wird nur, wenn ein Falschparker den Betriebsablauf des öffentlichen Nahverkehrs stört. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn ein Auto ordnungswidrig eine Busspur blockiert oder die Anfahrt an eine Haltestelle behindert. Ebenso, wenn Fahrgäste aufgrund von falschparkenden Autos nicht ungehindert ein- und aussteigen können oder wenn ein Bus einen Streckenabschnitt aufgrund eines ordnungswidrig abgestellten Pkw nicht oder nur mit erhöhtem Aufwand passieren kann. Das Fahrpersonal löst die Aufnahmen aus, selbstverständlich auf freiwilliger Basis. (StadtFrankfurt/Traffiq/PM/Sr)