Der TÜV Bus-Report ist eine bundesweite Bestandsaufnahme über den technischen Zustand der Busse in Deutschland. Seit 2010 veröffentlicht der TÜV-Verband den Report alle zwei Jahre und gibt somit regelmäßig Aufschluss über die Sicherheit eines der meistgenutzten öffentlichen Verkehrsmittel.
Rund 50.000 Hauptuntersuchungen von Reise- und Linienbussen werden ausgewertet, die von den Prüfern der TÜV-Organisationen durchgeführt wurden. Grundlage ist der amtliche Prüfkatalog für die Hauptuntersuchung (HU), in dem vom Gesetzgeber mehr als 145 einzelne Prüfpunkte vorschreibt.
Anders als Pkw müssen die so genannten Kraftomnibusse mit acht oder mehr Sitzplätzen einmal pro Jahr zur HU. Zum Halbjahr kommt eine Sicherheitsprüfung hinzu, die nach drei Jahren sogar alle drei Monate stattfindet, sofern nicht die HU ansteht. Der TÜV Report Omnibus 2022 zeigt, dass sich die Sicherheit von Bussen stetig verbessert.
Die technische Sicherheit von Reise- und Nahverkehrsbussen hat sich in den vergangenen zwei Corona-Jahren verbessert: 11,7 Prozent der Busse sind in diesem Zeitraum mit „erheblichen“ oder „gefährlichen Mängeln“ durch die Hauptuntersuchung (HU) gefallen und mussten erneut beim TÜV vorgeführt werden.
Bei weiteren 9,6 Prozent haben die Sachverständigen „geringe Mängel“ festgestellt, die von Haltern eigenverantwortlich beseitigt werden müssen. 78,6 Prozent der geprüften Busse waren mängelfrei. „Dank regelmäßiger Wartung und kurzen Prüfintervallen sind Busse technisch sehr sichere Verkehrsmittel“, sagte Richard Goebelt, Bereichsleiter Fahrzeug und Mobilität beim TÜV-Verband, bei der Vorstellung des Bus-Reports.
„Während der Corona-Pandemie sind im Fern- und Linienverkehr deutlich weniger Busse unterwegs gewesen und viele Fahrzeuge wurden zeitweise oder dauerhaft abgemeldet.“ So ist der Bestand an Omnibussen nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) im Laufe des Jahres 2020 um rund 5.800 auf 75.548 gesunken.
„Geringere Fahrleistungen und die Stilllegung vor allem älterer Reisebusse führten zu niedrigeren Mängelquoten bei der HU“, sagte Goebelt. Hinzu kommen langfristige technische Trends. Goebelt: „Die Mängelquoten sinken seit einigen Jahren in nahezu allen Mängelklassen.“ Vor allem die Beleuchtung schneidet besser ab, da zunehmend langlebige LED-Leuchten verwendet werden.
Aber auch beim Fahrwerk, den Bremsen und beim Rost zeigen sich Verbesserungen. Laut den Ergebnissen des TÜV Bus-Reports 2022 ist Ölverlust am Motor oder Antrieb der am häufigsten auftretende Mangel. Bei 4,3 Prozent aller untersuchten Busse haben die Sachverständigen entsprechende Undichtigkeiten festgestellt.
„Ölverluste sind schädlich für die Umwelt und gefährden die Bus-Insassen, weil sich Schmiermittel vor allem im Fall eines Unfalls leicht entzünden können“, sagte Goebelt. Ein weiterer Schwachpunkt ist die Beleuchtung. Im Durchschnitt wird bei 3,4 Prozent aller Fahrzeuge die Beleuchtung hinten beanstandet und bei 2,0 Prozent das Abblendlicht.
Mit zunehmendem Alter der Fahrzeuge steigen die Mängelquoten. Insgesamt fallen 13,7 Prozent der 10 Jahre alten Busse mit „erheblichen Mängeln“ durch die HU, 16,5 Prozent der 15-Jährigen und 22,4 Prozent der 20-Jährigen. In Deutschland sind Busse laut KBA aktuell 8,3 Jahre alt.
Anders als bei Pkw sinkt das Durchschnittsalter der Busflotte: seit 2016 immerhin um ein gutes halbes Jahr (minus 0,6 Jahre). Der vollständige Report erscheint in Kooperation mit dem Fachmagazin Omnibus-Revue und kann hier (bitte klicken, externer Link zum TÜV Bus-Report 2022) von der Website des TÜV heruntergeladen werden. (TÜV/Omnibusrevue/PM/Sr)