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I see electric buses hat mit Al Damrawy einen neuen Geschäftsführer. Foto: Iseeelectricbuses, Montage: omnibus.news

Andreas Pfeffer geht, Ahmed Al Damrawy kommt – so könnte man den Wechsel im Bereich der Geschäftsführung bei “I see electric buses” bzw. “I see mobility” kurz und knapp beschreiben. Damit verbunden ist eine Neuausrichtung des Unternehmens. Vor zwei Jahren sorgte Andreas Pfeffer in Brüssel auf der Busworld mit der Idee, Umrüstsätze für den Umbau von Dieselbussen auf E-Antrieb anbieten zu wollen, für Aufsehen. Um dem Konzept mehr Eindruck zu verleihen, präsentierte “Isee electric buses” auch schon einen ersten umgerüsteten Bus auf der Messe und dann mit Autokraft schon einen ersten Verkehrsbetrieb.

Das Unternehmen, das zur Nürnberger Leasing-Gruppe (NL) gehört, will nun mit Ahmed Al Damrawy die Umrüstsätze in zwei Jahren weltweit verkaufen und die Busse potenzieller Kunden mit lokalen Montageteams vor Ort fahrbereit machen. „Mich haben die Vision und die Unternehmerpersönlichkeit des NL-Eigentümers Ferdinand Dorn gereizt”, sagt Damrawy.

Die EU hat seit 2021 eine Verordnung in Kraft, die Verkehrsunternehmen verpflichtet, bei der Anschaffung von Bussen nun E-Quoten zu erfüllen, die bis 2025 jährlich steigen. Diese „Green vehicles“-Verordnung hat das Interesse und die Nachfrage nach den Umrüstungssätzen von I See Mobility geweckt. Gesellschafter Dorn erwartet, dass dieser gesetzliche Druck auch die Nachfrage nach seinen Lösungen auf anderen Kontinenten begünstigt.

„Seit August führe ich vor allem Gespräche, um Vertrauen zurückzugewinnen und für unsere Kompetenz und Zuverlässigkeit zu werben”, sagt Damrawy, der sich in all seinen beruflichen Stationen bisher vor allem als Reorganisator und Restrukturierer, häufiger auch als Pionier und Visionär erwiesen hat. Intern hat der Kosmopolit mit Doktortitel und deutschem Pass bereits Arbeitsabläufe und Zuständigkeiten neu organisiert und ist derzeit dabei, in Absprache mit Dorn Verträge neu zu gestalten und Prozesse rechtlich abzusichern, damit das Unternehmen eine bessere Bonität hat und die Voraussetzungen für Fördermittel erfüllt. „Das alles ist wichtig, damit die Mitarbeiter und Partner uns vertrauen und wir mit ihnen den Schwung beibehalten können”, sagt der neue Mann.

Bis Ende 2023 wollen der Wirtschaftswissenschaftler und sein Team bis zu sieben Standardbusse umbauen, mit denen sie Erfahrungen im Linienverkehr mit Betreibern sammeln und die erforderlichen Zertifikate testen. Zweiter Schritt wird der internationale Vertrieb der Bausätze sein, die die I See Mobility bei deutschen Lieferanten einkauft und konfiguriert. Wo Bedarf besteht, werden dann lokale Montageteams qualifiziert. „Das Klima heizt sich auf – Zeit für grüne und alternative Mobilität”, sagt Al Damrawy. (Iseebuses/PM/Sr)

Andreas Pfeffer (3. v.r.), mit dem ersten umgerüsteten Linienbus für die Flotte der Autokraft/DB Regio. Foto: I see electric buses

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