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Das Kompetenzcenter für emissionsfreie Mobiltät der Daimler AG befindet sich am Standort in Mannheim. Foto: Daimler

Die Daimler AG setzt bei Überführung der Elektro- sowie weiterer alternativer Antriebe in die Serienproduktion auf das hauseigene Kompetenzcenter für emissionsfreie Mobilität (KEM). Die Anlauffabrik für Fahrzeuge mit alternativen Antrieben der Daimler AG konnte im letzten Jahr auf das 25-jährige Jubiläum zurückblicken. Das KEM baut als interner Entwicklungspartner Prototypen auf, produziert Kleinserien und bereitet Serienanläufe vor. Es schließt damit die Lücke zwischen der Fahrzeugentwicklung und der Großserienfertigung. Dabei steht die Integration und Überführung der Elektro- sowie weiterer alternativer Antriebe in die Serienproduktion im Fokus. Die Konzeption von Produktionslinien mit neuesten Technologien ist dabei eine der Kernkompeten­zen des KEM. Mit viel Know-how definieren über 50 Ingenieure, Meister und Mechatroniker im KEM neue Fertigungsprozesse für Komponenten schadstoffarmer sowie emissionsfreier Fahrzeuge, wie etwa Batteriepacks oder ganze Batteriesysteme. Dr. Frank Reintjes, Leiter Global Powertrain, E-Mobility und Produktionsplanung Daimler Truck AG: „Bei Daimler Trucks & Buses verfolgen wir eine nachhaltige Unternehmensstrategie mit dem Ziel eines CO2-neutralen Transports auf den Straßen. Dies gelingt durch elektrische Nutzfahrzeuge mit Batterie- oder Brennstoffzellenantrieb. Beide Technologien entwickeln wir konsequent zur Serienreife: Batteriebetriebene Lkw bringen wir ab 2021 auf den Markt, der Brennstoffzellenantrieb folgt bis Ende der 2020er Jahre. Durchsetzen werden sich diese Fahrzeuge allerdings nur, wenn unsere Kunden damit wirtschaftlich arbeiten können und die notwendige Ladeinfrastruktur vorhanden ist. Hier ist insbesondere die Politik gefordert, die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen.“ Das Kompetenzzentrum für emissionsfreie Mobilität war bereits beim Hochlauf der Serienproduktion des vollelektrischen Stadtbusses Mercedes-Benz eCitaro beteiligt, der seit Ende 2018 in Mannheim gefertigt wird. Seither werden im KEM Batteriemodule für den eCitaro zu Batteriesystemen vormontiert. Diese werden dann in der Busmontage auf das Dach sowie in den Motorraum des Stadtbusses auf- bzw. eingesetzt. Aufgrund dieser Expertise wird auch die ab 2021 geplante Serienproduktion von Batteriepacks für den eActros im KEM stattfinden. Im Rahmen des im Februar 2019 mit dem Betriebsrat vereinbarten Zukunftspakets wurden weitere Investitionen in das Mercedes-Benz Werk Mannheim in zweistelliger Millionenhöhe angekündigt. Davon profitiert auch das KEM, das eine wichtige Rolle in der nachhaltigen Unternehmensstrategie der Daimler Truck AG spielt. Denn neben der gewonnenen Erfahrung der letzten zweieinhalb Jahrzehnte, ist die im Jahr 2016 neu bezogene Produktionshalle mit modernsten Anlagen ein großer Vorteil. Auf einer Fläche von ca. 15.000 Quadratmeter stehen seither unter anderem die notwendige Ausstattung für fahrzeugbezogene Hochvoltanwendungen sowie Anlagen zur Produktion von Wasserstoff-Tankanlagen inklusive Hochdruckdichtigkeitsprüfung zur Verfügung. „Für uns ist es sehr wichtig, Innovationen in der Produktion neuer Antriebstechnologien schnell umzusetzen und in Serie zu bringen. Genau diese Fähigkeit und dieses Wissen hat das KEM. Gerade in der aktuellen Transformation der Automobilindustrie ist das von höchster Bedeutung“, sagt Andreas Moch, Standort­verantwortlicher Mercedes-Benz Werk Mannheim. Das Kompetenzcenter wurde 1994 für emissionsfreie Nutzfahrzeuge (KEN) gegründet und war zunächst eine reine Experimentierwerkstatt für neue Antriebe. Zu den ersten Projekten gehörte 1996 die Fertigung von Transportern des Sprinter Vorgängers T1 mit Elektroantrieb. Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte hat sich der Entwicklungs- bzw. Produktionsschwerpunkt auf Basis aktuellster Trends und Erkenntnisse differenziert gestaltet. In den frühen 2000er Jahren lag der Fokus beispielsweise vorwiegend auf der Erdgastechnologie und hat sich in den letzten Jahren immer mehr auf elektrische Antriebstränge und Batterietechnologien spezialisiert. Zuletzt wurden eActros Lkw für die Kundenerprobung im Verbund mit den Mercedes-Benz Standorten Wörth und Stuttgart komplett aufgebaut. Das KEM übernahm hierbei unter anderem die Schulung und Qualifikation der Mitarbeiter hinsichtlich der neuen Technologie und Fertigungsprozesse. Mit Blick auf die in den letzten Jahren zunehmende Relevanz alternativer Antriebe betont Georg Klohr, Leiter Kompetenzcenter für emissionsfreie Mobilität: „Wir haben in den letzten 25 Jahren ausgesprochen viel Erfahrung mit unterschiedlichen Technologien gesammelt und sind mit diesem Wissen hervorragend für die Zukunft aufgestellt. Bereits heute steckt in jedem Fahrzeug mit alternativem Antrieb von Daimler auch ein Stück KEM-Expertise. Darauf sind wir sehr stolz!“. (PM/Sr)

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