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Volvo Bus schließt die Produktionsstätte für Busse in den USA und konzentiert sich in Nordamerika auf den Markt in Kanada. Foto: Nova Bus; Montage: omnibus.news

Volvo Bus schließt das Werk in den USA und zieht sich aus der Busproduktion im Land der unbegrenzten Möglichkeiten – wie durch die Unterstützung der Biden-Regierung bei der Umstellung auf Elektrobusse wieder einmal deutlich wurde – zurück. Volvo Bus strukturiert um, nach dem Ende der Komplettbusfertigung in Europa haben die Schweden nun die weltweiten Aktivitäten im Blick und stellen sich in Nordamerika neu auf: Nova Bus ist Teil der Volvo Group und bietet Elektro-, Hybrid-, CNG- und Dieselbusse in unterschiedlichen Ausführungen sowie Gefäßgrößen an.

Nun wird die Produktions- und Auslieferungsstätte in Plattsburgh bis 2025 geschlossen, wie Volvo Bus erklärt. Man wolle sich auf den kanadischen Markt konzentrieren, wie es heißt. Das Werk in Plattsburgh wurde 2009 eröffnet und beschäftigte mehr als 300 Mitarbeiter. „Wir werden unser Möglichstes tun, um unsere Mitarbeiter zu unterstützen, von denen viele seit vielen Jahren bei uns beschäftigt sind. Wir werden mit unseren Volvo-Schwesterunternehmen, den umliegenden Unternehmen, den lokalen Behörden und den Gemeinden zusammenarbeiten, um unsere Mitarbeiter bei der Suche nach neuen Beschäftigungsmöglichkeiten zu unterstützen“, sagte Ralph Acs, Präsident von Nova Bus.

Parallel kündigte Nova Bus an, die Produktionskapazität in Kanada bis September weiter hochzufahren, um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden. Dies bedeutet kurzfristig die Schaffung von mehr als 200 neuen Arbeitsplätzen in seinen Werken in Saint-Eustache und Saint-François-du-Lac. „Diese Erhöhung der Produktionskapazität unserer Werke wird den Bedürfnissen und Anforderungen unserer Kunden gerecht und trägt zur Erschließung neuer Märkte in Kanada“, sagte Emmanuelle Toussaint, Vizepräsidentin für öffentliche Angelegenheiten und Recht bei Nova Bus.

In seinem Werk in Saint-François-du-Lac fertigt Nova Bus die Busfahrgestelle und baut die Böden ein. Für den Zusammenbau und die Endbearbeitung werden die Aufbauten dann auch noch bis Anfang 2025 zm Nova Bus-Werk in Plattsburgh, USA, transportiert. Das Werk in Saint-François-du-Lac wird 85 neue Mitarbeiter einstellen, um seine Fahrgestellproduktion von fünf auf sieben pro Tag zu erhöhen. In Saint-Eustache werden 125 Mitarbeiter eingestellt, wodurch sich die Produktion um zwei bis drei Busse pro Tag erhöhen wird.

„Die von Nova Bus angekündigte Erhöhung der Produktionskapazität ist eine gute Nachricht. Ob durch die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Erschließung neuer Märkte oder durch die Demonstration seiner Innovationsfähigkeit – Nova Bus zeigt, dass ein gut etabliertes Produktionsunternehmen in Québec mit Entschlossenheit und Leidenschaft das Wirtschaftswachstum in Québec fördern und dazu beitragen kann. Ich bin stolz darauf, dass unsere Regierung die verarbeitende Industrie in Québec unterstützt und fördert und ein Umfeld schafft, das der Schaffung von Arbeitsplätzen, insbesondere in den Regionen, förderlich ist“, sagte Saul Polo, Abgeordneter für Laval-des-Rapides und parlamentarischer Assistent des Ministers für Wirtschaft, Wissenschaft und Innovation.

„Die strategische Entscheidung, die Busproduktion in den USA bis 2025 einzustellen, wurde nach einer Bewertung der Rentabilität getroffen, die über die Jahre hinweg kontinuierliche finanzielle Verluste verzeichnete“, sagt Anna Westerberg, Vorsitzende des Verwaltungsrats von Nova Bus zum Ende der Busproduktion am Standort Plattsburgh, USA. „Obwohl diese strategische Entscheidung schwierig ist, werden wir durch die Änderung unseres Geschäftsmodells mit Fokus auf Kanada unsere Rentabilität verbessern und unsere langfristige Wettbewerbsfähigkeit sichern“, fügte Raplh Acs hinzu.

Zu den jüngsten Aufträgen, die Nova Bus in Kanada erhalten hat, gehören ein Vertrag mit der Toronto Transit Commission über bis zu 541 Elektrobusse und ein Vertrag über die Lieferung von bis zu 1.229 Elektrobussen an mehrere Verkehrsbetriebe in Quebec im Rahmen des bisher größten Elektrobusprojekts in Nordamerika. Nach Angaben der Volvo Group soll die Umstrukturierung den Betrieb von Nova Bus wieder rentabel machen. Die Produktion in Nordamerika wird auf die beiden kanadischen Werke des Unternehmens in Saint-Eustache und Saint-François-du-Lac, Québec, konzentriert. Diese Umstrukturierung werde einen negativen Einfluss von 1,3 Mrd. SEK (122 Mio. US$) auf das Ergebnis der Gruppe im zweiten Quartal 2023 haben, aber „keinen wesentlichen Einfluss auf die Einnahmen der Volvo Group“. (NovaBus/VolvoBus/PM/Sr)

 

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