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Der Viseon LLD 14 als Modellbus im Maßstab 1/87 vor dem großen Vorbild. Foto: Schneider

Beide Varianten sind maßstabsgerecht und mit der nötigen Liebe zum Detail verkleinert worden. Foto: Schneider

Viseon trumpfte mit einem Liniendoppeldecker auf der IAA Nutzfahrzeuge im Jahr 2010 so richtig auf. Foto: Schreiber

Viseon trumpfte mit einem Liniendoppeldecker auf der IAA Nutzfahrzeuge im Jahr 2010 so richtig auf: Der Neuling in der Busbranche sorgte mit dem LDD 14 auch deshalb für viel Gesprächsstoff, weil diese Gefäßgröße  nicht erwartet wurde und so die Überraschung um so größer war. Noch interessanter war aber der Aspekt, dass der Doppeldecker in Konkurrenz zum MAN Lions City Doppeldecker stand. Aber auch die Schlagzahl und das Entwicklungstempo, mit dem das Team von Viseon neue Omnibusse präsentierte, war beachtlich.

Nach C 10 im Frühjahr und C 13 Anfang September 2010 wurde folgte zur IAA 2010 der Niederflur-Liniendoppeldecker LDD 14. Der Vorteil des Viseon-Doppeldeckers war u.a. die Bauhöhe von 4 Metern – so konnte der Doppeldecker überall ohne Ausnahmegenehmigung fahren. Der 14 m lange Doppeldecker bot Platz für 133 Fahrgäste, davon maximal 103 auf Sitzplätzen. Wahlweise wurden zwei oder drei Türen, zum Teil auch einfachbreit, verbaut. Die Sitze im Unterdeck konnten podestlos oder auf Podesten geordert werden, die Treppe vom Oberdeck wurde nach Kundenwunsch wahlweise an Tür 2 oder 3 platziert.

Dank seiner zahlreichen Ausstattungsvarianten eignete sich der Viseon Doppeldecker als reiner Linienbus auf stark frequentierten Strecken ebenso wie als Doppelverdiener im Überland- und Ausflugsverkehr. Sogar eine Open-Top-Version für Stadtrundfahrten war im Angebot und fand schnell Zuspruch – insgesamt fünf Open-Deck Sightseeing Busse für Berliner Kunden wurden von Viseon gebaut. Ein gesuchtes Modell ist der Viseon LDD 14 im kleinen Maßstab, wie das, was Andreas Schneider und Bernd Schneider auf die Räder gestellt haben, zeigt.

Ein 87-fach verkleinerter Doppeldecker, den es gleich doppelt gibt, begeistert die Modellbuswelt: Das zur Meldung gemachte Foto der beiden Doppeldecker mit dem Original im Hintergrund zeigt den bisherigen Lebenslauf des großen Vorbildes mit den passenden Beschriftungen. Auf Basis des von Setfan Frey als Urmodell für MEK Kleinserienbausätze gefertigten LDD 14 fiel die Wahl beider Modellbauer unabhängig voneinander und eher zufällig auf das Vorbild mit dem Kennzeichen OS-KH 945. Dieser Linien-Doppeldecker von Viseon war zunächst mit Hülsmann-Beschriftung vom Standort Voltlage aus im Einsatz.

Dann wechselte er zur Bruns Omnibusverkehr GmbH nach Varel, heute auch ein Teil der Hülsmann-Gruppe aus Voltlage. Mittlerweile ist der LDD 14 bei Bruns am Standort in Bad Zwischenahn stationiert. Das Foto der beiden Modelle mit dem Original im Hintergrund zeigt also den bisherigen Lebenslauf mit den jeweiligen Beschriftungen. Die Viseon Bus GmbH aus Pilsting hat bis zur Insolvenz im Jahr 2013 insgesamt 27 Einheiten des LDD14 gefertigt, die größte LDD14-Flotte betreibt die Hülsmann-Firmengruppe mit insgesamt zehn Fahrzeugen.

Als Ableger des 14m langen LDD14 wurde 2012 ein 12,6m langer LDD13 realisiert. Er verfügte über einen um 1,40 Meter verkürzten Radstand. Diese Maßnahme, verbunden mit der gelenkten Nachlaufachse, verlieh dem Dreiachser einen außerordentlich kleinen Wendekreis von lediglich 20,46 Meter. Trotz der beeindruckenden Abmessungen von 12,60 Meter Länge und exakt 4,0 Meter Höhe meisterte der kompakte Riese enge Kurven, Ortsdurchfahrten, Wendeschleifen und Rangiermanöver mit Leichtigkeit. Gleichzeitig punktete der Niederflur-Doppeldecker mit seiner Sitzplatzkapazität von bis zu 91 Fahrgastsitzen und präsentierte sich als wirtschaftliche Alternative zum 15-Meter- oder Gelenkbus.

Der LDD 13 bleib aber ein Einzelstück. Die kürzere Variante stieß zwar bei der Schweizer Post auf größtes Interesse und es soll bereits die Fertigung eines Prototyps mit Euro6 Motor umgesetzt werden, was dann aber durch das im April 2013 eröffnete Insolvenzverfahren nicht mehr realisiert werden konnte. Viseon sei allein zu klein, die produzierte Menge an Bussen sei zu gering, um nachhaltig wirtschaftlich zu sein, wie der Insolvenzverwalter seinerzeit erklärte. Das Unternehmen müsste betriebswirtschaftlich neu aufgesetzt werden und nach Möglichkeit einen Partner finden, der für die entsprechenden Skaleneffekte in der Produktion sorge.

Im Sommer 2012 war die China Youngman Automobile Group Co., Ltd. als Mehrheitsgesellschafterin bei Viseon eingestiegen. In der Folge gab es finanzielle Unterstützung aus China für Viseon. Jedoch blieb dann ein für März 2013 avisiertes weiteres Gesellschafterdarlehen aus. Viseon entstand im Jahr 2008 als Viseon Bus GmbH zur Fortführung eines Teils der Produktion des Omnibusherstellers Neoplan, nachdem dieser von der MAN Nutzfahrzeuge AG gekauft worden war. MAN war hingegen seit Jahren nicht mehr an Viseon beteiligt, sondern bestellte als Auftragsarbeit den Neoplan Skyliner bei Viseon. Ab 2015 baute MAN den Neoplan Skyliner in Eigenregie. (MAN/Viseon/omnibus.news/Sr)

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