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Der Ebusco 2.2, der Irizar ie Bus 18, der Lion’s City 18 E von MAN, der Mercedes Benz e-Citaro Gelenkbus, der Solaris Urbino 18 electic und der Volvo 7900 EA Gelenkbus nahmen beim 4. E-Bus-Vergleichstest teil. Foto: Wolf

Sechs verschiedene Elektro-Gelenkbusse wurden jetzt in Bonn genauestens unter die Lupe genommen. In Bonn?  Ja, in Bonn fand der mittlerweile vierte E-Bus-Vergleichstest statt. Bonn ist Sitz der Fachzeitschrift Omnibusspiegel. Und Bonn ist ja immerhin als Sitz des UN-Klimasekretariats faktisch damit so etwas die Klimahauptstadt der Welt. Wer als Stadt eine besondere Verantwortung für Nachhaltigkeit und Klimaschutz vertritt, der kann sich auch mit Blick auf die zukünftige Mobilität im ÖPNV ganz und gar den Elektrobussen widmen. Das Projekt zur Umstellung der Bonner Linienbusse von fossilem auf E-Antrieb ist ein Baustein im Masterplan Klimaschutz in Bonn und eine wichtige Säule im kommunalen Programm zur Förderung der Elektromobilität. Vor diesem Hintergrund ist die Unterstützung des Tests des Omnibusspiegel keine Frage, die Stadtwerke SWB Bus und Bahn stellen den Betriebshof in Friesdorf zur Verfügung.

Es ist aber nicht die Stadt Bonn, sondern mit Dieter Hanke der Herausgeber des Omnibusspiegel, der nach Bonn einlud. Im Wechsel wurden zum 4. vierte E-Bus-Vergleichstest die Elektrobushersteller gebeten, mit einem batterielektrischen Gelenkbus vorzufahren. Der Einladung folgten Ebusco mit einem Elektro-Gelenkbus des Typs 2.2, Irizar schickte einen ie Bus 18, MAN den Lion’s City 18 E, Mercedes Benz den e-Citaro als Gelenkwagen, Solaris den Urbino 18 electic und Volvo den Gelenkbus 7900 EA. Alle sechs Fahrzeuge sind so etwas wie das Who-is-who der aktuellen Elektrobusszene. Zwei 12m Elektrobusse fuhren außer Konkurrenz mit, als Sponsoren konnte der Omnibusspiegel Akasol, b-plus, Eberspächer, Stoneridge Orlaco, Siemens, ViriCity, ZF Group und das Busmagazin für sich gewinnen.

Als Teststrecke für den Fahrbetrieb mit entsprechenden Haltestellen und auch Steigungsprozenten gab es einen Rundkurs mit Start und Ziel am SWB-Betriebshof. In den durchgeführten Praxistests wurden die E-Bus-Modelle gewogen, die Innengeräusche gemessen, die Statik begutachtet, die Fahrzeuge aufgeladen und abschließend Testfahrten auf ausgewählten “Berg- und Flachlandrouten” durchgeführt. Die Teilnehmenden konnten so beurteilen, welche Fahreigenschaften die unterschiedlichen Fahrzeugtypen haben.

SWB Bus und Bahn Geschäftsführerin Anja Wenmakers bedankte sich bei den Organisatoren Kirsten Krämer und Dieter Hanke für die informative Veranstaltung. “Wir freuen uns, dass sie so intensiv über unsere E-Mission berichten und durch den Vergleichstest viele Experten an einen Tisch gebracht haben. Die Erkenntnisse, die wir hier gemeinsam gewinnen, werden allen Beteiligten von Nutzen sein”. Für Simon Grunert, Fachbereichsleiter Kraftfahrzeuge/Arbeitsvorbereitung, eine absolute Win-win-Situation für die gesamte E-Bus-Branche. “Wir bekommen so ganz exklusiv die Möglichkeit, die Fahrzeuge genauestens zu begutachten. Kriterien wie Verarbeitungsqualität, Ausstattungsvarianten, Einbauort spezifischer Komponenten, das Fahrverhalten der Fahrzeuge und die unterschiedlichen Designs der Hersteller lassen sich so optimal direkt miteinander vergleichen.” Ein wesentlicher Bestandteil sind die Testfahrten. Hier lassen sich Rückschlüsse ziehen, ob die Herstellerangaben wie Reichweite, Ladezeiten und Ladeleistung der Realität entsprechen. “Das Treffen in Bonn ist eine kompakte Marktanalyse, deren Ergebnisse viele wichtige Erkenntnisse liefert”, so Grunert.

Ähnlich wie bei den Tests der vergangenen Jahre sind auch in diesem Jahr wieder unterschiedliche technische Konzepte am Start: So unterscheidet sich beispielsweise die Anzahl der angetriebenen Achsen ebenso wie die verbauten Elektromotoren. Und mit den Batterien sind grundverschiedene elektrochemische Technologien in den Bussen verbaut – bis hin zu unterschiedlichen Kapazitätsgrößen. Nachdem der Vergleichstest abgeschlossen ist, wird ausgewertet. Alle Ergebnisse und einen ausführlichen Bericht gibt es dann in der nächsten Ausgabe des Omnibusspiegel. Fest steht: Einen Sieger gibt es beim E-Bus-Vergleichstest traditionell nicht – ihn zu küren, ist auch nicht im Sinne von Dieter Hanke. Das Zahlen- und Datenwerk sowie dessen Dokumentation ist es, für das der Omnibusspiegel bekannt ist. Und die Ausführungen zu den jeweiligen Elektro-Gelenkbussen erlauben es den Lesern dann, sich selbst ein Bild zu machen und ganz subjektiv den Elektro-Gelenkbus für sich zu finden, für den das Herz schlägt. (Omnibusspiegel/SWB/PM/omnibus.news/Sr)

 

 

 

 

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