Um den ÖPNV in der Schweiz noch umweltfreundlicher zu machen, sollen herkömmliche Dieselbusse durch elektrisch betriebene Fahrzeuge ersetzt werden. Mit Blick auf die Reichweite haben BEV-Linienbusse aber noch Nachteile gegenüber den Dieselbussen.
In einem Demonstrationsprojekt namens Swiss eBus Plus sollen diese Nachteile reduziert werden. Das Projekt ist ein vom Bundesamt für Energie (BFE) unterstütztes Pilotprojekt zur Neukonzeption eines energieeffizienten Batterie-Elektrobusses – aus Schweizer Produktion.
Der Elektrobus aus dem Hause Hess wird Ende Juli 2024 zu den Verkehrsbetrieben Zürich (VBZ) überführt und dann dort zu Testzwecken eingesetzt. Ab September 2024 erfolgt der betriebliche Einsatz auf den Quartierbuslinien 35, 38, 39, 40, 42, 64 und 73, zwei Jahre sind für das Projekt vorgesehen.
Auf Quartier-, Standard- und Gelenkbuslinien setzen die VBZ Batteriebusse ein, die im Depot nachgeladen werden. Obschon die Technologie im Bereich der batterieelektrisch angetriebenen Busse laufend große Fortschritte erzielt, verfügen Batteriebusse nach wie vor noch über eine geringere Reichweite als Dieselbusse.
Für das Projekt Swiss eBus plus hat Hess ein Demonstrationsfahrzeug auf die Räder gestellt, in dem die neuesten Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung in den Bereichen thermische Isolation der Fahrzeughülle sowie Heizung/Klimatisierung umgesetzt wurden.
Der Batteriebus verfügt über ein umfassendes Thermomanagement und neue Technologien bei Antrieb, Heizung, Klimatisierung und Isolation. Dies ermöglicht unter anderem den Wegfall der fossilen Zusatzheizung sowie eine Erhöhung der Reichweite.
Der Elektrobus soll nicht nur von der VBZ in städtischen Gebieten eingesetzt werden, sondern sich auch im harten alpinen Wintereinsatz beweisen. Selbst unter extremen Bedingungen sollen Reichweiten von bis zu 300 km möglich sein, auch während der Wintermonate.
Der 10,8m lange Elektrobus von Hess bietet Platz für 76 Fahrgäste und wird mit einem Zentralmotor an der hinteren Achse, einem PM-Motor neuster Generation, angetrieben. NMC-Batterien der 3. Generation werden verbaut, die VBZ nennt in diesem Zusammenhang dafür 510 kWh.
Die Partner ETH Zürich und Berner Fachhochschule nutzen das Projekt als Forschungsplattform für Untersuchungen in den Bereichen Thermomanagement sowie Batterietechnologie. Das Bundesamt für Energie unterstützt das Vorhaben im Rahmen seines Pilot- und Demonstrationsprogramms. (Hess/VBZ/PM/Sr)