Seite wählen

Die Dumarey Gruppe mit ABC Companies und die VDL Gruppe mit Schmitz Cargobull greifen nach Van Hool. Foto: VanHool/Schreiber/Dumarey/VDL/SchmitzCargobull; Montage: omnibus.news

Alles im Fluss bei der Übernahme von Van Hool, oder? Nach der Betriebsversammlung schien es gestern so, als sei die Übernahme durch die VDL-Gruppe zusammen mit Schmitz Cargobull nur noch reine Formsache. Aber nein, es ist noch nicht besiegelt, dass die niederländisch-deutsche Kombination den Zuschlag bekommen.

Die Übernahme könnte durch die Aktivitäten der Dumarey Gruppe noch kippen. Oder durch einen Spross der Van Hool-Familie? Der Reihe nach: Der westflämische Unternehmer Guido Dumarey zog letzte Woche sein Angebot zurück. Nach dessen Aussagen hätte ihn am Wochenende der amerikanische Geschäftspartner von Van Hool kontaktiert.

Van Hool besitzt 40% Anteile der ABC Companies, die auch Teil der Konkursmasse sind. Laut Guido Dumarey sei man bei ABC Companies im Falle einer Übernahme durch die VDL-Gruppe besorgt, ob und wie man weiter das gute Geschäft mit Omnibussen der Marke Van Hool fortführen könne.

Die Amerikaner hätten sich entschieden, gemeinsam mit der Dumarey Group auch ein Angebot für die Bussparte von Van Hool abzugeben. Man würde sich – wenn auch nicht zu gleichen Anteilen – gemeinsam einbringen, um Van Hool zu retten. VDL soll am Montag ein Angebot abgegeben haben, das – nach Aussagen von Guido Dumarey – nur gilt, wenn sich ABC und VDL einigen würden.

Ist die Entscheidung der ABC Companies für Dumarey nun das Aus für die Übernahme durch die VDL-Gruppe? Es geht bekanntlich um viele Arbeitsplätze, die Kombination ABC Companies mit Dumarey will für die Bussparte mehr Arbeitsplätze retten als die von der VDL-Gruppe benannten max. 600.

Und auch für die auch Auflieger-Sparte von Van Hool steht noch ein Interessent bereit, der mehr Arbeitsplätze als Schmitz Cargobull versprach – CIM Capital wäre nach eigenen Aussagen ja bisher nicht gehört worden. Und hinter diesem Anbieter steht, wie in einer der letzten Meldungen auf omnibus.news zu lesen war, ein Spross aus der Van Hool-Familie.

Die Pleite von Van Hool wird auch in der Politik heiß diskutiert: Jos D’Haese, PVDA-Abgeordneter, bezeichnete die Insolvenz als „ein Versagen von Minister Brouns“. Er hätte Arbeitsplätze retten können, indem er Busse für De Lijn in Koningshooikt bauen ließ. Der Großauftrag wurde bekanntlich an BYD aus China vergeben.

De Lijn wird in den kommenden Jahren rund eine Milliarde Euro investieren, um 2.000 Dieselbusse durch lokal emissionsfreie Omnibusse zu ersetzen. „Wird die flämische Regierung all das Geld ins Ausland fließen lassen oder wird sie hier in die Industrie der Zukunft investieren?“

Aktuell werde die Vergabepolitik der flämischen Regierung parteiübergreifend hinterfragt, es könne nicht sein, dass die Poltitik in Belgien chinesische Unternehmen unterstützt und die heimische Industrie vernachlässige. Sowohl der flämische Ministerpräsident Jan Jambon als auch der Arbeitsminister Jo Brouns sagten im Vorfeld der Übernahme dem/den Käufer(n) von Van Hool Unterstützung zu. (ABCCompanies/Dumarey/PVDA/VanHool/PM/Sr)

Teilen auf: