Drei Monate später als geplant ist der Frankfurter Fernbusbahnhof in Betrieb gegangen. Als eine Art Provisorium, denn weder Toiletten noch das Dach sind fertig. Und eine Anzeigentafel gibt es auch nicht.Das passt zur Stimmung anlässlich der Eröffnung. Keine Feierstunde, ein offizieller Fototermin mit VIPs aus der städtischen Politik und vom Investor. Aber dafür läuft es: Um Dienstag, 9. April 2019, öffnete sich um 10.36 Uhr ganz offiziell zum ersten Mal die Schranke des Fernbusbahnhofs, der erste Flixbus fuhr ein. Übergangsweise betreibt nämlich FlixBus nun den Fernbusbahnhof, weil die städtische Parkhaus Betriebsgesellschaft das doch nicht machen kann oder will. Das Planungsdezernat der Stadt Frankfurt verweist auf das Liegenschaftsdezernat, das Liegenschaftsdezernat auf das Planungsdezernat. Kurz: Die Stadt hat gar keine Erfahrung im Betrieb eines Fernbusbahnhofs und weiß nicht, wie sie mit der Situation umgehen soll. FlixBus hat den Betrieb – wenn auch kommissarisch – im Griff, für die Einfahrt eines Reisebusses sind „im Basistarif für angemeldete Fahrten acht Euro brutto zu zahlen“, so FlixBus. Nach einem Betreiber für den Dauerbetrieb wird gesucht. Erst wenn dieser gefunden sei, würden die fehlenden Serviceangebote errichtet werden, wie am Rande der Eröffnung zu hören war. Nach Angaben von CA Immo sondiert derzeit die Stadt Frankfurt, ob sie das Gelände kaufen könnte. Aber auch das löst das Problem nicht, wenn man selbst die Aufgabe eines Betreibers nicht übernehmen kann und keinen Betreiber an der Hand hat. Und auch die zwei Wartehäuschen, die zusammen nicht einmal die Fahrgäste eines Fernbusses aufnehmen können, können nicht die Lösung sein.