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Der MAN 535 HO-R10 im Maßstab 1/43 aus der Hachette-Sammelserie. Foto: van Unen

Wer sich den Modellbus des MAN 535 HO aus der französischen Kiosk-Sammelserie Autobus et Autocars du Monde des Hachette-Verlages anschut, der erkennt auch im kleinen Maßstab sehr gut, dass der 535 HO in seiner formalen Gestaltung eher schlicht gehalten wurde, was durchaus dem damaligen Zeitgeist beim Design entsprach. Zweckmäßigkeit war ein Ziel, so achtete man auf nicht zu viele verschiedene Fenstergrößen, was heute als modulares Baukasten vermarktet wird… Und bei der Front- und Heckscheibe verzichtete man beispielseise bewusst auf die Anordnung überflüssiger Zierleisten, die bekanntlich auf lange Sicht immer Probleme mit der Abdichtung und der Reinigung mit sich brachten. So bescheiden wie der Bus, so bescheiden war auch die Position von MAN in den 50er Jahren auf dem deutschen Omnibusmarkt: Keine große Rolle, so möchte man es sagen. Dies änderte sich im Jahr 1961 aber schlagartig mit der Vorstellung des neuen Typs 750 HO auf der IAA in Frankurt. Die modularer Bauweise erlaubte einen Wagenkasten in 3 Längen und mit 3 verschiedenen Fußbodenhöhen. So konnte man mit einer Baureihe Stadt- Überland und Reisebusse realisieren. Als Antrieb diente ein im Heck liegender 150 PS Motor, die Vorderachse war als Einzelradaufhängung konzipiert. Die von MAN als Metrobus vermarktete Stadtbusversion war ein durchschlagender Erfolg, während die Reisebus-Varianten eher ein Nischendasein fristeten. 1963 erweiterte MAN das Reisebus-Angebot nach unten mit dem neuen Typ 535 HO, der im Gegensatz zu den größeren Brüdern einen stehenden 135 PS Motor aufwies. Die genaue Typenbezeichnung nach MAN Lesart bedeutet 5 = 5 Tonnen-Fahrgestell, 35 = 135 PS, Heck-Omnibus, R = Reise  und 10 = Länge in Meter. Mitte der 60er Jahre erfuhr diese Baureihe eine Überarbeitung- anstatt kleine Fenster mit Dachrandverglasung erhielt der 535 jetzt große Seitenscheiben die bis in das flache Dach reichten und rechteckige Scheinwerfer. Als Antrieb kam ein 160 PS Motor mit 8-Gang ZF Getriebe zum Einsatz, der eine Höchstgeschwindigkeit von 95 km/h ermöglichte. Genau diese Version hat Hachette als Vorbild für den bei IXO hergestellten Modellbus genommen. Es ist das mittlerweile 70. Modell der Sammelserie und ist, wie die anderen Miniaturen auch, bei Konrad Pernetta vom Modellbusmarkt Oberammergau erhältlich. Als „Modell“ stand der MAN von Oldtimer-Sammler Helmut Radlmeier in Langenhettenbach bei Landshut Pate.

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