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Die Zahl der EBV-Schulbusse nimmt in den USA von Jahr zu Jahr stark zu. Foto: TBB, WRI; Montage: omnibus.news

Die Vereinigten Staaten von Amerika sind sowohl an der Fläche, als auch an der Einwohnerzahl gemessen, der drittgrößte Staat der Erde. Und bekannt für die legendären gelben Schulbusse. Seit 1939 sind sie gelb lackiert, landesweit. Das Schulbus-Gelb wurde speziell für die Verwendung in Schulbussen in Nordamerika entwickelt.

Die Farbe wird heute nicht nur in den USA, sondern auch in Kanada offiziell als “National School Bus Glossy Yellow” bezeichnet. Auch wenn die gelben Schulbusse nun mit der Umstellung auf lokal emissionsfreie Antriebe eher grün sein müssten, das Gelb bleibt.

Typisch deutsch könnte man meinen, wenn man die Vorgaben für einen Schulbus sieht: Im April 1939 wurden in den USA nicht nur die Farbe festgelegt, sondern auch nationale Standards für den Bau von Schulbussen festgelegt – darunter Länge, Deckenhöhe und Gangbreite sowie ein Notausstieg, der im Heck untergebracht sein muss.

Noch ein Vergleich zu Deutschland sei erlaubt: Während hierzulande die Förderung von Elektrobussen ins Stocken geraten ist, werden die USA ihrem Ruf als das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ mit Blick auf die finanzielle Unterstützung von Elektrobussen – insbesondere von Schulbussen – mehr als gerecht.

Die US-Regierung hat in einer weiteren Förderrunde insgesamt knapp eine Milliarde Dollar für die Beschaffung von Elektroschulbussen und deren Infrastruktur bereitgestellt.  Das Geld stammt aus dem Programm „Clean School Bus Rebates“ und ist Teil von Präsident Joe Bidens 2021 verabschiedeten Infrastrukturpaketes.

Für “saubere“ Schulbusse werden während der fünfjährigen Laufzeit des Programms insgesamt fünf Milliarden Dollar bereitgestellt. Die ersten 965 Millionen US-Dollar wurden bereits 2022 ausgeschüttet. Nun gibt es eine weitere Milliarde, diesmal für Elektrobusse in 280 Schulbezirken in 37 Bundesstaaten.

Zunächst hatte die Environmental Protection Agency (EPA) für Elektro-Schulbusse 400 Millionen Dollar angekündigt, aufgrund der großen Nachfrage wurde diese Summe jedoch mehr als verdoppelt. Davon kann man in Deutschland nur träumen…

Mit der zweiten Milliarde sollen etwa 2.700 Bussen neu angeschafft werden, 95% werden elektrisch betrieben, wie es seitens der EPA heißt. Insgesamt wurden über die US-Regierung bisher also rund 2 Milliarden US-Dollar vergeben, landesweit konnten so bisher rund 5.000 elektrische und emissionsarme Schulbusse finanziert werden.

Gekauft wurden die Elektro-Schulbusse bei Blue Bird, Thomas Built Buses und Lion Electric – diese drei Hersteller führen die Zulassungsstatistik an. Und alle drei melden unisono prall gefüllte Auftragsbücher für ihre batterieelektrischen Schulbusse. Ein Ende des Booms ist derzeit nicht absehbar… (EPA/PM/Sr)

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