…muss die Freiheit für innovative ÖPNV-Ideen wirklich groß sein. Nicht über den Wolken, denn da fliegt ja bekanntlich der Airbus, sondern über den im Stau stehenden Autos soll demnächst ein China ein Bus fahren. Verstopfte Straßen würden auch in China immer mehr die Produktivität in den Ballungszentren verringern, sagen die kreativen Köpfe von Transit Explore Bus (TEB). Das Unternehmen aus Bejing (Peking) wirbt seit Jahren für ein innovatives BRT-System: Der Bus wird auf beiden Seiten einer zweispurigen Straße auf Schienen geführt. Dabei überspannt er die Straße so, dass Autos bis zu einer Höhe von zwei Metern problemlos unter dem Bus durchfahren können. Das Bus fährt rein elektrisch, 60 km/h soll er nach Angaben der Chinesen fahren und maximal bis zu 1.400 Fahrgäste befördern können. Die Ingenieure von Transit Explore Bus haben berechnet, dass ihr Konzept 40 klassische Gelenkbusse ersetzen können und dabei nicht einmal eine eigene Trasse wie traditionelle BRT-Systeme benötigen würden, man spare sogar Straßenraum heißt es aus Fernost.Rund 800 Tonnen Kraftstoff würde das Konzept im Vergleich zu traditionellen Dieselbussen einsparen, mit Blick auf die Abgase und Emissionen seien es sogar 2.500 Tonnen, so Song Youzhou von TEB gegenüber der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua. Letztes Wochenende wurde dar Modellbus auf der 19. China Beijing International High-Tech Expo (CHITEC) ausgestellt. Grundsätzlich neu ist die Idee nicht, ähnliche Konzepte gab es beispielsweise schon in den Vereinigten Staaten, wo solche Gedankenspiele bereits in den sechziger Jahren diskutiert wurden. Craig Hodgetts und Lester Walker planten eine solche Idee für New York. Damals als Bos-Wash-Landliner vermarktet verstummte das Konzept aber relativ schnell. Anders scheint es bei TEB zu sein: Die Chinesen haben das Konzept 2010 vorgestellt, also vor sechs Jahren. Bisher ist es aber noch nicht umgesetzt worden. Jetzt seien aber einige chinesische Städte ernsthaft an einer Umsetzung interessiert, versichern die Verantwortlichen von TEB. Und angeblich werde jetzt bereits für Changzhou ein Test-Bus gebaut, im Juli solle dort eine erste Testfahrt stattfinden – meldet Xinhua. Und wenn die offizielle Nachrichtenagentur am Ball ist, dann gibt es sicherlich staatlich und politisch gewollte Unterstützung für das Projekt. Man darf gespannt sein, was im Sommer zu sehen wird.
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