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Das Huwelijksboot der Karosseriefirma van Rooijen wurde auf einer Mercedes-Benz OP312-Basis aufgebaut und ist jetzt von AutoCult 43-fach verkleinert produziert worden. Foto: AutoCult

OK, unter einem Traumschiff versteht mitunter ein etwas größeres Schiff, doch das, was AutoCult jetzt als Neuheit präsentiert, dürfte für Viele ein Traum bleiben, denn die Auflage ist auf 333 Miniaturen begrenzt. Die Idee, die hinter den so genannten Bootbussen steckte, klang simpel, denn es galt schlicht die pauschale Vorgabe beim Bau einer neuen Karosserie, den Omnibus in die Optik eines Bootes zu verwandeln, dabei aber die Eigenschaften eines Busses weiterhin zu erhalten. Unter dieser Devise entstanden weltweit verschiedenartige Konstruktionen, wobei sich diese Szene im europäischen Ausland vor allem in den Niederlanden etablierte. Unter dem Namen „Huwelijksboot“ war dieser Bootbus einer von drei identischen Fahrzeugen, die von der niederländischen Karosseriefirma van Rooijen in den 1950er Jahren auf die Räder gestellt wurden. Das in Montfort ansässige Unternehmen zeigte dabei eine hohe Liebe zum klassischen Schiffsbau. Alleine beim Betrachten der Front gerät der Bootsliebhaber ins Staunen. Tief in die Regale der Bootsbauer hatten die Karosseriebauer bei dem mit Holzdielen beplankter Schiffsbug mit einer kleinen Luke, den beiden seitlich nautischen Nebelhörnern und der niedrige Reling gegriffen. Während der Omnibus-Bug den technischen Stand des eleganten Schiffsbaus vermittelte, signalisierten die zwei, schräg nach hinten gerichteten, auf dem Dach montierten Auspuffschlöte Anleihen an ganz große Dampfer, wie sie aus den Überseeschiffen her vertraut waren. Wer noch tiefer auf die Details des Bootsbusses blickte, der fand weitere Accessoires aus der maritimen Branche. Ein wenig zum Schmunzeln verführten die beiden auf jeder Seite lose herumbaumelnden Reifen, die in ihrer wahren Funktion als Puffer beim Anlegen an der Pier dienten, beim Bus aber natürlich nur schmückendes Beiwerk waren. Die Omnibusse basierten jeweils auf einem Mercedes-Benz 312er Fahrwerk, ihr Motor leistete 120 PS und es konnte pro Fahrt 32 Personen das Gefühl einer bootsmäßigen Busfahrt vermittelt werden. Respekt, das Team von AutoCult hat wieder einmal ein Vorbild ausgewählt, was in der Modellautobranche einzigartig ist. Seit drei Jahren sind es längst vergessene Automobile, die eine außergewöhnliche Form oder ihre innovative Konstruktion haben, so dass sie als Vorbild für die Verkleinerung ausgesucht werden. Dabei geht es AutoCult nicht nur um die Modellumsetzung, sondern auch um die jeweilige Geschichte und die Hintergrundinformationen, die AutoCult dem Sammler erzählen möchten. AutoCult erweckt damit längst vergessene Marken im Miniaturformat wieder zum Leben. Jedes der Modelle ist aus Resin aufwendig handgefertigt und unterliegt strengen Qualitätskontrollen. Die strikte Limitierung von 333 Stück je Modell wird auf einem beiliegendem Booklet, das Einblick in die Geschichte des Fahrzeugs gibt, dokumentiert. Am Ende jeden Jahres veröffentlicht AutoCult dann ein Buch mit allen ausführlichen Geschichten und Informationen zu den Modellen des zurückliegenden Jahres. Das AutoCult Sortiment wird in verschiedene Produktgruppen untergliedert, so dass der Automobilfan eine kontinuierliche und nicht „Geldbeutel-überstrapazierende“ Möglichkeit erhält, sein Sammelgebiet vollständig zu halten. Unter den Produktgruppen wie Stromlinien-, Kleinst-, oder Rennfahrzeuge werden auch zukünftig skurrile aber auch wegweisende Modelle erscheinen, die teilweise heute nicht mehr existent sind. Durch umfangreiche Kenntnisse im klassischen Modellbau ist es AutoCult heute noch möglich, auch ohne CAD-Unterstützung, solche Modelle umzusetzen.

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