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Christian Levin, CEO der Traton Group, freut sich über ein Plus beim Bus. Foto: Traton, Montage: omnibus.news

Die Traton Group meldet für die ersten neun Monaten 2021 trotz der anhaltenden Lieferschwierigkeiten bei Halbleitern und anderen Zulieferteilen, dass der Absatz an Lkw und Bussen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (9M 2020: 127.700) um 53 % auf 195.400  Fahrzeuge gesteigert werden konnte. Der Zuwachs bei den Bus-Absätzen legte unter dem anhaltenden Einfluss eingeschränkter Reisemöglichkeiten um 6 % auf 12.600 (9M 2020: 11.800) zu.

Schon Ende Juli 2021 erklärte damals noch amtierende Traton-Vorstandchef Matthias Gründler anlässlich der Halbjahresbilanz, dass das Nutzfahrzeugunternehmen “seit der zweiten Hälfte 2020 eine deutliche Erholung spüre, die sich auch in diesem Jahr fortgesetzt hat“. Die Traton Group konsolidiert in ihrer Zwischenmitteilung zum 30. September 2021 erstmals Navistar, weswegen die Vorjahreswerte nur bedingt vergleichbar sind. Unter das Dach von Navistar gehört auch der Schulbushersteller IC Bus, der in 2019 und 2020 mit der CE-Serie die meisten Schulbuszulassung für sich verbuchen konnte.

Der neue CEO der Traton Group, Christian Levin, zeigt sich zuversichtlich: „Das Management der Lieferketten bleibt eine große Herausforderung, aber wir finden jeden Tag neue Lösungen, um unsere Kunden so schnell wie möglich zu beliefern. Unsere gesamte Branche befindet sich im Moment inmitten eines perfekten Sturms. Ich bin allerdings sehr zuversichtlich, dass die Traton Group gestärkt aus diesem Sturm hervorgehen wird und sich danach noch besser im Wettbewerb positionieren kann.”

Der Auftragseingang legte unter Einbeziehung von Navistar um 84 % auf 268.300 Fahrzeuge zu. Auch Bussen gibt es einen Zuwachs zu vermelden, deren Auftragseingang legte um 18 % auf 13.300 (9M 2020: 11.300) zu. Der Umsatz der ersten neun Monate 2021 beläuft sich auf 21,7 (9M 2020: 15,7) Mrd €, ein Plus von 38 %.

Die Zahlen liegen, für die börsennotierte Volkswagen-Tochter erfreulich, zum Teil schon jetzt über den Ergebnissen aus dem coronafreien Jahr 2019. Der Umsatz stieg von Januar bis Juni im Vergleich zum Vorjahr um 35 Prozent auf 13,6 Milliarden Euro. Das ist etwas mehr als im ersten Halbjahr 2019, als Traton 13,5 Milliarden Euro geschafft hatte.

Aus deutscher Sicht immer im Blick sind die Angaben zur Rendite bei MAN und Scania: Das bereinigte operative Ergebnis lag bei MAN bei 245 (9M 2020: –414) Mio €. Dies entspricht einer bereinigten Operativen Rendite von 3,1 (9M 2020: –6,3) %. Im Rahmen der Neuaufstellung von MAN Truck & Bus fielen Aufwendungen in Höhe von 681 Mio € an. Die operative Rendite erreichte bei Scania 10,7 (9M 2020: 5,2) %. In den ersten neun Monaten fielen keine Bereinigungen im operativen Ergebnis an.

Unter den beschriebenen Markt- und Umsatzannahmen geht der Vorstand der TRATON SE auf Basis der abgeschlossenen ersten drei Quartale davon aus, im Gesamtjahr 2021 für die TRATON GROUP eine Operative Rendite in der Bandbreite von 5,0 bis 6,0 % erreichen zu können. In der Prognose sind keine Aufwendungen für die Restrukturierungsmaßnahmen für die Neuaufstellung von MAN Truck & Bus enthalten. Ergebniseffekte aus der Kaufpreisallokation im Rahmen des Erwerbs von Navistar sind ebenfalls nicht in der Prognose berücksichtigt.

Ein hoher Auftragsbestand macht das Unternehmen zuversichtlich, auch bei möglichen neuen Rückschlägen unbeschadet durch eine weitere Corona-Welle zu kommen. „Der Auftragsbestand von 170.000 ist der höchste in der Geschichte von Traton“, betonte Finanzvorstand Christian Schulz. Niemals zuvor seien zum Halbjahr so viele Lkws und Busse bestellt worden. Im Vergleich zu 2020 habe Traton fast eine Verdoppelung erlangt.

Unter das Dach der Traton Group gehören die Nutzfahrzeugmarken MAN (mit Neoplan), Navistar (mit IC Bus), Scania und Volkswagen Caminhões e Ônibus. Alle Marken haben Omnibusse im Angebot und alle Marken bieten auch schon entsprechende Omnibusse mit elektrischen Antrieben an. (Traton/MAN/Neoplan/Scania/PM/Sr)

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