Die historischen, schön gepflegten Fahrzeuge des Trägervereins Historische Postfahrzeuge in der Schweiz sind nicht nur optisch ein Hingucker, sondern mit ihrem unverwechselbaren Dreiklanghorn auch ein akustisches Erlebnis. Beim Hochzeitsfest wie bei einem etwas anderen Firmenausflug, wie Mario Gächter erklärt.
Der Präsident des Vereins macht darauf aufmerksam, dass Extrafahrten jeweils von April bis Mitte November durchgeführt werden würden. In den Wintermonaten ruhen die Postautos zur Schonung der historischen Substanz. Dank Extrafahrten gelingt es dem Trägerverein, sich finanziell stabil zu halten und den teuren Unterhalb der Oldtimer zu finanzieren.
Alle Fahrzeuge stammen aus Schweizer Produktion und verstehen sich als rollendes Museum zum erfahren und erleben. Der Trägerverein Historische Postautolinie wurde im September 2016 mit dem Ziel gegründet, die Ge-
schichte des Postautos und der Schweizer Nutzfahrzeugerzeugnisse im Busbereich lebendig zu erhalten.
Der Verein unterstützt zudem die Besitzer von Oldtimerbussen mit seinem Netzwerk, sammelt Fotos und Akten aus der Geschichte der Reisepost und betreibt mit der historischen Postautolinie (Kursbuch–Strecke 30.272) die erste fahrplanmäßig verkehrende Nostalgiebuslinie Europas.
Sämtliche Fahrzeuge sind als Gesellschaftswagen eingelöst und werden der jährlichen Motorfahrzeugkontrolle unterzogen. Die Sicherheitsstandards entsprechen denjenigen moderner Busbetriebe, wie Gächter betont. Am kommenden Sonntag, 14. Mai 2023 startet die historische Postautolinie über die Moosegg in ihre 7. Fahrsaison.
Die eher durchzogene Bilanz des Jahres 2022 führe dazu, dass der Fahrplan reduziert worden sei, so Göächter. Im Jahr 2022 hätten rund 800 Personen die Fahrzeuge der historischen Postautolinie genutzt, das wären 30 % weniger als im Rekordjahr 2019.
Die Verkehrsstatistiken hätten klar aufgezeigt, dass die gut ausgelasteten Kurse am späten Vormittag Richtung Moosegg und am späteren Nachmittag wieder zurück an die Ausgangspunkte verkehren. Die über Mittag verkehrenden Kurse seien deutlich schlechter ausgelastet. Aus diesem Grund wurde der Fahrplan ausgedünnt.
Wichtig zu wissen ist auch, dass die Postautos bis maximal 10 Minuten auf verspätete Anschlusszüge warten. Trotz der stark gestiegenen Preise für Ersatzteile und Betriebsstoffe hat der Vorstand des Trägervereins entschieden, die Fahrpreise nicht zu erhöhen.
Dies sei Dank der vielen Sponsoren möglich, die dem Verein auch weiterhin die Treue halten und die familienfreundlichen Fahrpreise ermöglichen, wie Gächter erklärt. Die historische Postautolinie ist nicht nur ein unvergessliches Fahrerlebnis – sie erschließt auch ein wunderbares Wander– und Erholungsparadies im Emmental mit dem öffentlichen Verkehr.
Zusammen mit „Mein Emmental“ und der „Burgdorfer Bier“ bietet die historischen Postautolinie am 10. Juni und am 9. September 2023 eine Bierfahrt an. Mit einem historischen Postauto geht es auf Bier–Kulturreise. Mit solchen Themenfahrten möchte der Verein ein neues Kundensegment ansprechen und den Genuss in den Vordergrund stellen, wie Gächter ausführt.
Im Weiteren stehen die historischen Postautos für Extrafahrten aller Hand zur Verfügung. Dabei muss die Fahrt nicht zwingend auf die Moosegg gehen – es sind alle Fahrziele in der Schweiz möglich. Dank den nur 2.30 Meter langen und äußerst wendigen Fahrzeuge sind wir auch dort noch unterwegs, wo ein herkömmlicher Omnibus bereits aufgeben muss.(TradtionsvereinsHistorischePostautolinie/PM/Sr)