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TPG hat 119 Elektrobusse (davon 54 Doppel-Elektro-Gelenkbusse) bei Hess bestellt. Foto: Hess

Transports Publics Genevois (TPG) will bis 2030 den Fuhrpark komplett auf Elektrobusse umgestellt haben. Der Bushersteller Hess aus der Schweiz konnte sich in der internationalen Ausschreibung durchsetzen und wird 119 Elektrobusse samt Ladeinfrastruktur liefern. In der ersten Jahreshälfte 2025 sollen die Elektrobusser in Betrieb genommen werden, neben 65 Elektro-Gelenkbusse sind auch 54 Elektro-Doppelgelenksbusse Teil des Auftrags. Die für den Betrieb dieser Flotte auf sechs Linien des TPG-Netzes und in den Betriebshöfen erforderliche Infrastruktur wird von Hitachi Energy am Standort Genf hergestellt.

Die Gelenkbusse sind Fahrzeuge der Baureihe namens lighTram 19 TOSA, die 25 Meter langen Doppelgelenk-Elektrobusse hören auf den Namen lighTram 25 TOSA. Zusätzlich hat TPG auch die benötigte Ladeinfrastruktur vergeben, mit der für den Betrieb dieser Flotte auf den sechs Linien der TPG und in den Depots erforderliche Infrastruktur wurd Hitachi Energy beauftragt. Der Großauftrag an Elektrobusse ist im Einklang mit der Unternehmensstrategie Cap 2030 zu sehen, die TPG strebt an, eine zu 100 % auf erneuerbaren Energien basierende Elektroflotte zu betreiben.

“Damit sollen alle Linienbusse der TPG, die das Ende ihrer Lebensdauer erreichen (189 Dieselfahrzeuge), ersetzt werden können. Diese Energiewende wird durch das grüne Darlehen, das die TPG am 1. September 2022 aufgenommen haben, und durch den vom Genfer Grossen Rat am 14. Oktober 2022 beschlossenen Investitionszuschuss finanziert″, so die TPG. Die Elektrobusse werden in der Schweiz montiert, nicht aber komplett vor Ort gefertigt.

Bisher wurden die Rohbauten im Werk im belarussischen Minsk hergestellt. Hier hat Hess im Frühjahr 2022 die Produktion wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine gestoppt. Nun wurde ein neues Werk in Porto installiert, um hierhin Teile der Produktion auszulagern. Der Endausbau der Elektrobusse soll dann im Stammwerk Bellach in der Schweiz erfolgen. Über die Zukunft des Standortes in Minsk hat sich Hess noch nicht geäußert, um aber die vielen neuen Aufträge abarbeiten zu können, wird nun zusätzlich in Portugal gefertigt.

TPG hat sich für ein Opportunity Charging System entschieden, hier haben die Schweizer im Vorfeld im Rahmen des TOSA-Projekts entsprechende Erfahrungen gesammelt. Diese im Rahmen des TOSA-Projekts entwickelte Technik beruht auf einer schnellen Aufladung der Fahrzeuge an den Endstationen und an einer oder zwei Haltestellen entlang der Strecke während des Ein- und Aussteigens der Fahrgäste (Prinzip der Biberberation). Sie ermöglicht eine Kontrolle der Betriebskosten. Denn sie maximiert die Nutzung der Infrastruktur und optimiert die Anzahl der für den Betrieb einer Linie erforderlichen Fahrzeuge dank einer begrenzten Ladezeit, wobei die Lebensdauer der Batterien verlängert und ihre Größe verringert werden kann.

Nachdem die TPG 2013 mit mehreren Genfer Partnern das Pilotprojekt TOSA gestartet hatten, betreiben sie seit 2018 kommerziell eine Flotte von 12 Elektrobussen auf der Linie 23. Bis heute haben sie auf dieser Strecke 2,8 Millionen Kilometer zurückgelegt und dabei 4’400 Tonnen CO2 eingespart, wie die TPG mitteilt. Die Einführung dieser Technologie im gesamten TPG-Netz erweist sich als logische Entwicklung für den Genfer Betreiber, der über das nötige Know-how und die größte Erfahrung in diesem Bereich in der Schweiz verfügt. (Hess/TPG/PM/Sr)

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