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Dr. Andreas Tostmann, Vorstandsvorsitzender der MAN Truck & Bus SE, freut sich über das jetzt erarbeitete Eckpunktepapier. Foto, Logo: MAN, Monage: omnibus.news

Der Vorstand der MAN Truck & Bus SE hat sich mit dem Gesamtbetriebsrat und der IG Metall auf ein Eckpunktepapier zur Neuaufstellung des Unternehmens geeinigt. Es berücksichtigt sowohl die notwendige Restrukturierung des Unternehmens als auch die Interessen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wie MAN heute in einer entsprechenden Mitteilung an die Presse schreibt. Im Rahmen der Restrukturierung habe man sich beidseitig auf den Abbau von rund 3.500 Stellen in Deutschland geeinigt. Diese Zahl umfasst neben der Stammbelegschaft auch Leiharbeitnehmer und Mitarbeiter mit befristeten Beschäftigungsverhältnissen. Der sozialverträgliche Stellenabbau soll durch die verstärkte Nutzung von Altersteilzeitregelungen, das Auslaufen befristeter Beschäftigungsverhältnisse, den Abbau von Leiharbeitnehmern sowie durch freiwillige Abfindungsangebote erzielt werden. Zudem bietet das Unternehmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Wechselmöglichkeiten innerhalb des Volkswagen Konzerns an. Die Inhalte dieses Eckpunktepapiers sollen mit einem Zukunftstarifvertrag sowie in betrieblichen Vereinbarungen umgesetzt werden. Das Eckpunktepapier ist die Basis eines noch zu schließenden Zukunftstarifvertrages, der den Ausschluss betriebsbedingter Beendigungskündigungen regelt. Andreas Tostmann, Vorsitzender des Vorstands der MAN Truck & Bus SE, zeigt sich mit den Ergebnissen zufrieden: „Wir freuen uns, dass wir nach intensiven Gesprächen mit diesem Eckpunktepapier eine gemeinsame Basis gefunden haben. Jetzt haben wir die Möglichkeit, MAN wirtschaftlich robust, innovativ und zukunftsfähig neu aufzustellen. Gemeinsam werden wir die Neuausrichtung von MAN konsequent umsetzen und in die Zukunftsfelder Digitalisierung, alternative Antriebe und Automatisierung sowie in die Qualifizierung unserer Mitarbeiter investieren. Das wird ein langer und steiniger Weg. Aber wir werden ihn jetzt mutig gemeinsam gehen und alles dafür tun, damit MAN in die Gewinnzone zurückkehrt und auch in Zukunft zu den führenden Anbietern moderner Transportlösungen zählt.” Um mittelfristig weiter in wichtige Zukunftstechnologien investieren zu können, ist zunächst eine deutliche Verbesserung der Ertragskraft von MAN Truck & Bus nötig. Im Einzelnen sollen beispielsweise durch zusätzliche Vertriebsleistungen jährlich rund 450 Mio € erwirtschaftet werden. Durch innovative Kooperationen mit unseren Zulieferern, die bereits in der Konzeptphase unserer Produkte beginnen, sollen Einsparungen auf der Materialkostenseite in Höhe von rund 700 Mio € erreicht werden. Darüber hinaus ist eine Verbesserung der Sachgemeinkosten und Personalkosten von bis zu 550 Mio € geplant. „Unser Anspruch ist nichts weniger als eine Revolution des Güter- und Personenverkehrs: MAN steht vor einem gewaltigen Wandel. Schon in fünf Jahren wird die Hälfte unserer neuen Busse mit alternativen Antrieben unterwegs sein. Bis 2030 werden mindestens 60% der Verteiler-Lkw emissionsfrei fahren. Bei den Fernverkehrs-Lkw werden es dann schon 40% sein. Automatisierung und Digitalisierung werden unsere Branche umkrempeln. Das alles kostet viel Geld, das wir zuerst haben müssen, um es in die Zukunft des Unternehmens zu investieren”, so Tostmann. Einen wichtigen Beitrag zur Kosteneffizienz leistet die Neuaufstellung des Produktions- und Entwicklungsnetzwerks mit starkem Fokus auf Zukunftstechnologien: München bleibt die weltweite Unternehmenszentrale von MAN Truck & Bus. Zudem ist München weiterhin das Hauptproduktionswerk für Lkw mit Fahrerhausausstattung und Montage sowie das Zentrum der MAN-Entwicklung. Hier ist das MAN-Kompetenzzentrum für die Gesamtfahrzeugentwicklung Truck, für Software und Elektrik/Elektronik sowie für die Elektromobilität. Ende 2022 werden 7.500 unbefristete Stammmitarbeiter am Standort beschäftigt sein. Nürnberg wird das MAN-Kompetenzzentrum für die Entwicklung neuer Antriebstechnologien (z.B. E-Mobilität, Wasserstoffantrieb). Es bleibt zudem verantwortlich für die Weiterentwicklung konventioneller Antriebe. Nürnberg ist zudem das Leitwerk für die Produktion konventioneller und alternativer Antriebe. Ende 2022 werden 3.100 unbefristete Stammmitarbeiter am Standort beschäftigt sein. Salzgitter bleibt der Montagestandort für nichtangetriebene Achsen der Traton Group in Europa. Zudem ist es der MAN-Standort für die globalen Logistikaktivitäten. Ende 2022 werden 1.900 unbefristete Stammmitarbeiter am Standort beschäftigt sein. Wittlich wird verkleinert, bleibt aber für die Modifikation von Lkw erhalten. Ende 2022 werden 60 unbefristete Stammmitarbeiter am Standort beschäftigt sein. Plauen und Steyr stehen als MAN-Standorte nach wie vor zur Disposition. Hier prüft der Vorstand alle Optionen, inklusive die eines Verkaufs oder einer Schließung. Derweil wurde allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Standort Plauen schon einmal ein Angebot zur Weiterbeschäftigung im Volkswagen Werk Zwickau unterbreitet…(MAN/PM/Sr)

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