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Unter Leitung der Forscher der TU Berlin haben zufällig ausgewählte Bürger Berlins zwei Tage lang über Vor- und Nachteile verschiedener Bezahl- und Zugangssysteme in Kleingruppen diskutiert. Foto: TU Berlin

Wie soll es aussehen, das Berliner Nahverkehrssystem der Zukunft? Mit Papier- oder mit E-Tickets, anonym oder mit personalisierten Daten? Die Technische Universität Berlin startete ein großes Mitmach-Projekt für die Bürger Berlins, das durch das Bundesforschungsministerium durch eine Förderung möglich gemacht wurde. Dass die Digitalisierung auch den ÖPNV verändern wird, ist keine Frage. Mittlerweile kann man in Berlin per Handy-App problemlos Fahrkarten kaufen. Die Technische Universität Berlin hat sich zusammen mit den Bürgern viele Gedanken über die Zukunft gemacht. Dafür gab es auch Onlineforum, hier konnten ganz allgemein Vorschläge für die Zukunft des Berliner ÖPNV gemacht werden. Unter Leitung der Forscher haben dann 23 zufällig ausgewählte Bürger zwei Tage lang über Vor- und Nachteile verschiedener Bezahl- und Zugangssysteme in Kleingruppen diskutiert. Interessenvertreter und Experten aus Verkehrspolitik, -verwaltung und -betrieben hatten Zugang zum Verfahren. Während diese als Referenten auf die Berliner trafen, blieben die Bürger in den sich anschließenden Diskussionen unter sich. Sie haben sachorientiert nach einer für alle Beteiligten besten Lösung gesucht und ihre Empfehlungen in einem Bürgergutachten zusammengefasst. Die große Frage: Welche Entwicklung liegt nach Abwägung der unterschiedlichen Aspekte im erkennbaren Gesamtinteresse? So kam man beispielsweise überein, dass der ÖPNV offen bleiben solle, also keine Schranken oder Drehkreuze wie in anderen Metropolen, wie beispielsweise London, bekommen solle. Auch solle der Datenschutz gewahrt werden, die Bezahlsysteme dürften nicht personalisiert werden und der Ticketkauf müsse einfach sein, genauso wie das Tarifsystem. Für die Klärung der Fragen für den öffentlichen Nahverkehr der Stadt Berlin ist das  Bürgergutachten ein großer, wichtiger Schritt. Die Empfehlungen sind abgewogen, aber eindeutig, schreibt Professor Dr. Hans-Liudger Dienel, Projektleitung VERS und Geschäftsführender Direktor – Institut für Berufliche Bildung und Arbeitslehre TU Berlin, im Vorwort des Bürgergutachtens.

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