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Feuer bei der Üstra in einem der Bus-Depots – auch der Mannschaftsbus von Hannover 96 wurde beschädigt. Foto: Cotoschra

Auch die Üstra aus Hannover meldet nun zwei Monate nach dem Brand im Busdepot einen technischen Defekt als Ursache. Brandstiftung schließen die Ermittler aus. Bei dem Feuer im Busdepot Stadtteil Mittelfeld waren neun Busse zerstört worden, darunter fünf Elektrobusse. Die Halle war nach dem Brand einsturzgefährdet und musste zunächst gesichert werden. Erst in der vergangenen Woche konnten die Ermittler den Brandort besichtigen und untersuchen. Für die Polizei ist der Fall abgeschlossen, wie die Üstra mitteilt. Der Verkehrsbetrieb sucht nach Angaben weiter nach der genauen Brandursache. Der Schaden geht in die Millionen.

“Für unser Elektrobus-Projekt ist das ein Rückschlag”, sagte Udo Iwannek, der Pressesprecher der Üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe seinerzeit nach Ausbruch des Feuers. Damals stand eine ca. 60×20 Meter große Lagerhalle in Brand, Flammen schlugen nach Angaben der Feuerwehr teilweise aus dem Dach. Aufgrund der sehr starken Wärmeentwicklung und der möglichen Einsturzgefahr der Halle wurde anfangs nur von außen gelöst. Glück im Unglück: Ein starker Gewitterregenschauer, der zwischenzeitlich niederging hätte wohl verhindert, dass das Feuer auf weitere Hallen überspringen konnte, wie es seitens der Feuerwehr Hannover hieß. Die Löscharbeiten von Elektrofahrzeugen stellen Rettungskräfte vor eine Herausforderung, hieß es vonseiten der Feuerwehr Hannover. Von den Batterien der Busse gehe eine hohe Wärmestrahlung aus, sagte Feuerwehrsprecher Hartmut Meyer gegenüber dem Norddeutschen Rundfunk (NDR). Für die Rettungskräfte sei es demnach schwierig gewesen, nah an den Brandort zu kommen.

Die Feuerwehr und der Rettungsdienst waren mit rund 200 Einsatzkräften und cirka 50 Fahrzeugen vor Ort. Der Schaden hätte aber auch höher sein können, wie Udo Iwannek gegenüber dem NDR in einem Interview erklärte: Das Feuer war in einer Halle ausgebrochen, in der mehr als zwei Dutzend Fahrzeuge in sogenannten Straßen geparkt waren. Brandschutzwände zwischen diesen Straßen hätten ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Bereiche verhindert. Zudem seien laut Udo Iwannek schnell Busfahrerinnen und Busfahrer in das Depot geeilt und hätten die übrigen 25 Busse in Sicherheit gebracht. “Das hat gut funktioniert”, so der Pressesprecher.

Die Flammen haben neun Busse, darunter fünf neue Elektro-, zwei Hybrid und je einen Diesel- und Reisebus, zerstört. Auch die Ladeinfrastruktur sei beschädigt worden. Der Schaden betrage “sicherlich mehrere Millionen Euro”, so der Üstra-Pressesprecher. Bis 2023 will der ÖPNV-Dienstleister die Innenstadt-Flotte komplett auf Elektrobusse umstellen. “Ob wir den Zeitrahmen hinbekommen, darf bezweifelt werden”, sagte Udo Iwannek. Einen Einfluss auf die aktuellen Fahrpläne hatte der Verlust der Fahrzeuge hingegen nicht. (Üstra/FeuerwehrHannover/NDR/PM/Sr)

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