Mit elektrischen Minibussen von Mercedes-Benz befördert die Sylter Verkehrsgesellschaft (SVG) unter dem Namen SyltRide seit diesem Monat erste Fahrgäste mit einem Ridesharing-Dienst über die Nordseeinsel. Drei EQV von Mercedes-Benz mit Platz für sechs Fahrgäste und können bei Bedarf per App geordert werden.
Der Zustieg erfolgt an vorher festgelegten Haltepunkten. Rund 1.000 virtuelle Haltepunkte sind über das Betriebsgebiet zwischen Westerland, Tinnum, Keitum, Kampen, Wenningstedt, Braderup und Munkmarsch verteilt. Sie ergänzen die bestehenden, physischen Haltestellen des ÖPNV. Die App führt den Fahrgast zum nächstgelegenen Haltepunkt und berechnet die Route zum Zielpunkt. Zukünftig soll der Service inselweit verfügbar sein.
„Der erste Schritt zur multimodalen Mobilitätsplattform SyltGo! ist mit dem neuen On-Demand-Angebot nun gemacht!“, freut sich Sven Paulsen, Geschäftsführer der SVG. „Wir arbeiten derzeit noch an der Fertigstellung der App SyltGo!, die etwas später gelauncht wird.“ Dann werden im ersten Schritt das Ridepooling SyltRIDE sowie ein Handyticket für den ÖPNV in einer App vereint. Perspektivisch wird SyltGo! für weitere Mobilitätsanbieter zugänglich gemacht.
Die Ridepooling-App SyltRide ist ab sofort im Google Play Store (Android) und im App-Store (iOS) kostenlos zum Download verfügbar. Basierend auf der Technologie des Berliner Unternehmens door2door können Fahrgäste erstmalig auf einer deutschen Insel Fahrgäste ihre Mobilität „on demand“ per App bestellen. „Ich freue mich sehr, dass wir hier innerhalb von nur wenigen Monaten zusammen mit der Sylter Verkehrsgesellschaft den ersten digitalen On-Demand-Inselverkehr aufgebaut haben“, so Maxim Nohroudi, Co-Gründer und Geschäftsführer von door2door.
Der Fahrgast registriert sich mit Namen und E-Mail über die App SyltRide. Wenn er einen Fahrtwunsch hat, gibt er den gewünschten Abhol- und Zielort an und wird per App zum nächstgelegenen Haltepunkt geleitet. Die Entfernung zum nächstgelegenen Haltepunkt beträgt maximal 200 Meter. Die Wartezeit auf den Service beträgt maximal 20 Minuten. Ein hinterlegtes Ridepooling-System ermittelt die optimale Route und verknüpft die individuellen Fahrtwünsche verschiedener Fahrgäste auf dieser Route miteinander. Das Einsteigen zusätzlicher Fahrgäste ermöglicht eine effizientere und klimafreundliche Beförderung.
Auf der Insel Sylt soll schrittweise eine dauerhafte Veränderung des Mobilitätsverhaltens erreicht werden. Zu viel Verkehr belastet die Umwelt und stellt einen hohen Stressfaktor dar. Durch das Angebot attraktiver Alternativen zum eigenen Auto, die unkompliziert und flexibel genutzt werden können, sollen mehr Verkehrsteilnehmer auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen. Für Einheimische und Urlauber bedeutet dies langfristig eine stressfreiere und ruhigere Atmosphäre sowie den Genuss von frischer Seeluft. (SVG/door2door/PM/Sr)