Die spanische Traditionsmarke Sunsundegui (im Bild der erste und letzte Reisebus) wird liquidiert. Foto: Sunsundegui; Montage: omnibus.news
Im September 2024 zeichnete sich das Ende der spanischen Traditionsmarke Sunsundegui mit dem eingeleiteten Insolvenzfahren ab: Jetzt wurde Bushersteller mit Sitz in Alsasua (Navarra) liquidiert, 341 Arbeitsplätze und Omnibusse mit der markanten Form sind Geschichte. Der einzige potenzielle Investor, die Dumarey Gruppe aus Belgien, hatte sich zurückgezogen und doch kein formelles Angebot vorgelegt, wie es aus Spanien heißt. Sunsundegui hatte zuletzt 48,8 Millionen Euro Schulden angehäuft, 8,9 Millionen Euro bei Lieferanten und 39,9 Millionen Euro bei Finanzinstituten.
Der Auftragsbestand sah bis zum eingeleiteten Insolvenzverfahren gut aus, 530 Omnibusse standen für 2025 in den Büchern. Aber: Es fehlte an Liquidität, organisatorische und technische Probleme sowie entsprechende knappe Kapazitäten hätten letztendlich dazu geführt, dass die Produktionsnachfrage nicht profitabel gedeckt werden konnte, wie es seitens des Insolvenzverwalters heißt. Dieser hat dann den Betriebsrat informiert, dass das Unternehmen mangels eines tragfähigen Investitionsvorschlags nun die Liquidation und die Entlassung aller Mitarbeiter ansteht.
Das Ende soll u.a. auch dadurch besiegelt worden sein, dass Volvo die angedachte Produktion der Baureihen 9700 und 9900 doch nicht bei Sunsundegui – sondern u.a. in Mexiko – bauen lässt. Die angedachte Kooperation wurde mit der Begründung gestoppt, dass es sich als zu kompliziert erwies und hohe (zu hohe) Investitionen erfordere. Sunsundegui hatte danach drei Monate Zeit, um eine Lösung zu finden, um die Insolvenz zu vermeiden. Nach Schwierigkeiten und Unterbrechungen in den Lieferketten sowie aufgrund von technischen Problemen bei der Produktion konnte zuletzt nur noch ein Omnibus pro Tag gebaut werden.
Sunsundegui hat in der Vergangenheit bereits für Kunden in ganz Europa Aufbauten für Premiumreisebusse geliefert, die hauptsächlich auf Volvo-Fahrgestellen aufgebaut wurden. Im Rahmen des neu angedachten Geschäftsmodells in Europa wollte Volvo Buses weiterhin als Schnittstelle zum Kunden fungieren und sowohl für kommende neue Angebote als auch für Kunden, die bereits heute Volvo-Busse in ihrer Flotte haben, Dienstleistungen und Ersatzteile anbieten. Namensgeber des Unternehmens ist der baskische Geschäftsmann José Sunsundegui, der das Unternehmen 1944 in der Stadt Irún gründete.
Sunsundegui begann zunächst als Reparaturwerkstatt für Schienenfahrzeuge der spanischen staatlichen Eisenbahngesellschaft, bevor Mitte der 1980er Jahre der erste Omnibus folgte. Im Jahr 2017 bezog Sunsundegui eine neue Fabrik. Das Unternehmen bietet ein großes Portfolio – von luxuriösen Fernreise- bis hin zu vielseitigen Stadtbussen – an. Das Unternehmen hatte einen Kundenstamm in der gesamten EU, in Großbritannien und auch im Nahen Osten. (Sunsundegui/ElDiario/PM/Sr)
Teilen auf:
Diese Website benutzt Cookies. Wenn du die Website weiter nutzt, gehen wir von deinem Einverständnis aus.OK