Nächstes Jahr sollen drei Elektrobusse von Solaris testweise die Üstra-Busflotte verstärken. Die Üstra hat den Bau der neuen Urbino Electric auf der Website mit einem Bautagebuch begleitet. Zum Ende der Bauphase überzeugten sich auch der Aufsichtsrat sowie der Vorstand der Üstra von den neuen Elektrobussen direkt vor Ort. Zu Beginn gab es eine Besichtigung des Rohbaus vor den Toren Posens, dann die erste Testfahrt, die dann in Posen direkt auf dem Werksgelände bei Solaris erfolgte. Die Solaris Urbino 12 Electric sollen auf den Linien 100 und 200 eingesetzt werden. Mit diesem Pilotprojekt will man in Hannover Erkenntnisse darüber gewinnen, wie ein wirtschaftlich und ökonomisch sinnvoller Beitrag zur Minderung der verkehrsbedingten Treibhausgas-Emission durch die Elektrifizierung des Busverkehrs erfolgen kann. Die Buslinien 100 und 200 verfügen über nur einen Endpunkt, die Haltestellenabstände auf diesen Linien sind kurz und der Streckenverlauf führt durch Hannovers Stadtzentrum. Aus diesen Gründen bieten die beiden Linien eine optimale Teststrecke für den Versuch mit Elektrobussen. Die Elektrobusse werden mit CO2-freiem Strom aus dem Fahrleitungsnetz der Stadtbahnen versorgt. Im Depot sollen die Busse über Nacht vorgeladen und am Endpunkt der Linien nachgeladen werden. Die Ringlinien 100 und 200 sind ca. 16 km lang. Es werden ca. 25 kWh (Sommer) und bis 40 kWh (Winter) Energie benötigt, um die gesamte Strecke einmal zurückzulegen; die Batterie des Busses speichert 125 kWh. Die Ladezeit für einen Bus soll ca. 6 Minuten betragen, teilen die Ingenieure im Vorfeld der Planungen mit. Im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung wurde das polnische Unternehmen Solaris mit der Herstellung der Elektrobusse beauftragt. Fachliche und finanzielle Unterstützung erhält das Projekt durch die Region Hannover, das Bundesumweltministerium und die enercity Contracting GmbH. Ein Elektrobus kostet rund 600.000 Euro, dafür gibt es rein rechnerisch auch drei klassische Dieselbusse. Aber: Die Üstra will Elektromobilität erfahrbar machen. Außerdem wolle man zum Umweltschutz in der Stadt beitragen, heißt es in Hannover seitens der Üstra.
Strom statt Sprit
24. November 2015