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Verdi kündigt für den 15.2.19 einen Streik bei der BVG an. Foto: Schreiber

Nee sagt der Berliner, das Nein in der Hauptstadt klingt schön. Verdi wollte Berlin mit einem Streik der BVG-Bussparte lahmlegen, aber die Berliner ließen das angedrohte Chaos gar nicht zu, Respekt! Das ist die Hauptstadt: Selbst das von der BVG befürchtete “mittlere Chaos” nach der rechtzeitigen Ankündigung von Verdi, die Linienbusse Berlins lahmzulegen, blieb aus. Als Verdi am Morgen des Streiktages meldete “Alle Betriebshöfe dicht” und viele Fahrerinnen sowie Fahrer statt zum Dienstbeginn im Bus zu einer Streikkundgebung gingen, wartete ganz Berlin auf eine Starre, die aber nicht eintrat. Verdi sprach von 4.000 Teilnehmern, die zur zentralen Kundgebung gekommen seien. Zum ersten Mal nach seit sieben Jahren wurde in Berlin wieder im Busbereich gestreikt. Der Ausstand endete – wie angekündigt – pünktlich am Freitagmittag gegen 12 Uhr. Der Betrieb der BVG hatte sich am Nachmittag wieder weitgehend normalisiert, wie der Verkehrsbetrieb resümierte. Und das Beste ist, dass es keine vor Verzweiflung schimpfenden Fahrgäste gab. Irgendetwas war anders, denn selbst der progostizierte Stillstand auf der Stadtautobahn trat nicht ein! Berlin ist sehr gut durch den Streik am15. Februar 2019 gekommen. Dank der Ankündigung hatten sich viele Berliner arrangiert, einen großen Teil der Mobilität stellte zudem die S-Bahn sicher. Und weil die Sonne schien, ging der eine oder andere Berliner auch einfach zu Fuß.Die Hauptstadt ließ sich also nicht aus der Ruhe bringen. Verdi wertet den Streik als Erfolg, ein Termin für Tarifverhandlungen mit dem zuständigen Arbeitgeberverband wurde für den 5. März 2019 vereinbart. Gibt es dann kein Angebot, sei ein weiterer Streik nicht ausgeschlossen, wie Verdi sagt. “Wir müssen endlich zu einer Diskussion kommen über unsere Forderungen nach kürzerer Arbeitszeit und einer attraktiveren Entgeltordnung für die Beschäftigten von BVG und BT. Wie ernst das den Kolleginnen und Kollegen ist, sollte das BVG-Management am Freitag gemerkt haben.”, so der Gewerkschaftssekretär Jeremy Arndt.

Seit sieben Jahren blieben die Berliner Linienbusse im jahr 2019 zum ersten Mal wieder streikbedingt im Depot. Foto: Schreiber

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