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Weil Reisebusse nicht mehr für das Reisen gebraucht werden, nutzt die SEKIRA GmbH sie nun als Test- und zukünftig Impfbus. Foto: SEKIRA

Sitze raus, Test- und Impfausstattung rein. Der Busbranche mangelt es nicht an Ideen, wieder aktiv zu werden. Foto: SEKIRA

Alle Menschen wünschen sich eine schnellstmögliche Rückkehr zur Normalität. Wie lange wir noch mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen haben, mag aktuell kein Virologe und Politiker sagen. Vor diesem Hintergrund sind Initiativen gefragt, so wie die der SEKIRA GmbH aus Hamburg, die Reisebusse nutzen möchte, um Menschen auf eine mögliche Corona-Infektion zu testen. Ob Reiserückkehrer aus Risikogebieten oder Besucher eines Alten- und Pflegeheimes oder sonstige Gründe, es gibt aktuell Bedarf an Test, die schnell ein Ergebnis liefern. Auf Anruf Bus möchte man fast sagen, mit Julian Figur von Hanse Mondial und Peters Reisen stehen zum Start entsprechende Branchenkenner mit einem Prototypen bereit. Und die Macher aus der Buswelt haben sich beispielsweise mit Prof. Dr. Gutenberg einen Experten an die Seite geholt, der bei der Umsetzung des Ablauf des Testens und bald vielleicht auch möglichen Impfens beratend zur Seite stand. Lösungsorientiert sei man vorgegangen erklärt Julian Figur im Gespräch mit omnibus.news, man habe Perspektiven für Busunternehmen und die Menschen aufgezeigt. In der Praxis hieß das: Sitze raus, Kabinen zum Testen rein – natürlich mit auswechselbaren bzw. reinigungsfreundlichen Vorhängen, denn Hygiene wird an Bord des ersten umgebauten Reisebusses groß geschreiben. Nach jedem Test wird desinfiziert, das Personal arbeitet mit bzw. in Vollanzügen. Seit Herbst letzten Jahres habe man Ideen gesucht, nun könnten Unternehmen schon einen ersten Testbus anfordern, um beispielsweise Mitarbeiter in der Produktion zu testen. Oder auch vor einem Theater sei der umgebaute Reisebus schnell aufgestellt. Langfristig werde man auch das Impfen an Bord ermöglichen, Julian Figur gibt sich positiv und hofft auf entsprechende Unterstützung durch die Politik und Behörden. Letztere hätten die Idee mit “Cool” und “Toll” kommentiert. Weil aber derzeit kostenlose Tests für alle Bürger im Raum stehen, zeigten sich Behörden derzeit zurückhaltend. Platz für die notwendige technische Ausstattung beim Impfen (z.B. das Kühlen) sei in der Planung berücksichtigt worden. Aktuell ist es ein Testbus, mit dem Antigen-Schnelltest, dem PCR-Gurgeltest und PCR-Abstrichtest sind drei unterschiedliche Testangebote zu unterschiedlichen Preisen (34,95 bis 79,95 Euro) im Angebot, das Angebot solle aber bedarfsorientiert erweitert werden. Der Test könne ohne Überweisung eines Arztes direkt nach Buchung (online über die Website gotestme.de) eines Termins bei GoTestMe im stationär abgestellten Reisebus durchgeführt werden. Oder ganz ohne Termin, wenn der Testbus bei einem Betrieb vorfährt. Wenn man dann noch zu einer Schule fährt, spätestens dann sollte diese Idee doch im wahrsten Sinne wirklich bundesweit Schule machen, oder? Wer sich testen lässt, erhällt nach Aussagen der Initiatoren schnell Auskunft, ob der Corona-Antigen-Schnelltest negativ oder positiv ausgefallen ist. Je nach Test können man bereits nach 15 bis 30 Minuten oder innerhalb von maximal 48 Stunden das Ergebnis bekommen. Der Test detektiere auch Mutationen, sei einfach in der Handhabung und ohne ein zusätzliches Analysesystem durchführbar, so das Versprechen der Anbieter der Tests. Die Testmöglichkeit bestünde grundsätzlich überall dort, wo kein Labortest zur Verfügung stehe. Mit Blick auf die Sensitivität nennt das Team 96,52 % (111/115,95 % CI 91,22-99,04 %), für die Spezifität wird 99,68 % (310/311,95 % CI 98,22-99,99 %) angegeben. Dank der professionellen Begleitung im Vorfeld können man nun höchste Standards beim Testen und zukünftig auch vielleicht beim Impfen erfüllen. Wichtig: Der Test könne beliebig oft wiederholt werden. Gerade wenn Besuche bei Verwandten oder in Alten- und Pflegeheimen anstehen, sei es kein Problem, das Angebot mehrfach bzw. mehrmals hintereinander zu nutzen. Die SEKIRA GmbH wolle mit dem Angebot ihren Beitrag zu mehr Normalität leisten und den Menschen mehr Nähe und Sicherheit zurückgeben. Das Unternehmen gehört zur seit den 1990er Jahren aktiven SEKIRA-Gruppe, die als europäischer Softwareprodukt- und Dienstleister auftritt. Zur Unternehmensgruppe in Hamburg und Mallorca gehören verschiedene Firmen aus den bereichen Beratung, Management und IT-Technik sowie unterschiedliche Start-ups. Und auch Julian Figur, kreativer Kopf von Hanse Mondial und im Busanmietgeschäft sowie der Busbranche äußerst aktiv hat sich gleich eingebracht. Und klar, dass das auch ein interessantes Geschäft für Busunternehmer werden könnte, denn so wie bei Peters Reisen stehen vielerorts zahlreiche Reisebusse ungenutzt auf dem Hof. Zusammen mit Nikolas Rajkovic haben Julian Figur und Peters Reisen dann ihre Idee mit gotestme.de auf die Räder gestellt. Aktuell plant das Hamburger Unternehmen den weiteren Ausbau, es sollen größere Kapazitäten für Testungen geschaffen werden. Einsatzorte werden Niedersachsen, Hamburg sowie Schleswig-Holstein sein. Und wer weiß, vielleicht werden ja bald umgebaute Reisebusse genutzt, um auch in ländlichen Regionen die Menschen nicht nur zu testen, sondern auch zu impfen. (GoTestMe/SEKIRA/PetersReisen/PM/Sr)

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