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Wie genau der Nachtbus von Twiliner ausehen wird ist nicht bekannt, dafür das Prinzip, wie ein Blick in einen speziell umgebauten Skyliner von Neoplan für das Tourneegeschäft zeigt. Foto: MAN

Neues aus der Schweiz: “Gemeinsam mit Partnern entwickeln und betreiben wir einen emissionsarmen und komfortablen Nachtreisebus, der aus der Schweiz in die europäischen Stadt- und Businesszentren fahren wird”, lautet die Message von Luca Bortolani. Der kreative Kopf des Startups Twiliner will mit einen neuartigen Nachtbus-Konzept von der Schweiz aus den europäischen Markt erobern. Rückendeckung gibt es von prominenten Partnern, so Twiliner mit Marti Reisen auf die Erfahrungen eines der führenden Busunternehmen der Schweiz setzen. Und mit Urs Rickenbacher, Chef von Lantal Textiles, führender Hersteller von Fahrzeug-Textilien, ist noch ein weiterer Kenner des Marktes mit im Boot. Mit DTC, dem Kompetenzzentrum für Fahrzeugsicherheit der Schweiz, steht Unterstützung bei der Sitzentwicklung bereit. Aktuell entwickle man nach Angaben von Twiliner einen Sitz, der sich einfach herunterklappen und zu einem Bett umfunktionieren lasse. Die Busbranche ist im Wandel, keine Frage. Wohin geht für den Reisebus? Trendforscher haben kleine Gruppen ausgemacht, Nachhaltigkeit benannt und individuelle Extras benannt. Alles das will Twiliner erfüllen, mit dem Nachtbus der Zukunft will das Startup emissionsarm, flexibel und komfortabel entsprechende Fahrten anbieten. Der Nachtreisebus von Twiliner soll Platz für 16 Passagiere haben und mit Erdgas oder Biodiesel fahren. Auf der Strecke Zürich – London würde der Twiliner so 180 Kilogramm CO2 einsparen, wenn man die Reise ins Verhältnis zu der mit dem Flugzeug setzt, wie es seitens des Startups heißt. Twinliner will die Fahrgäste zudem mit kulinarischen Genüssen, einer Minibar sowie Internet und einem Unterhaltungssystem in den Nachtreisebus locken. Luca Bortolani verantwortet das Business Development, Elisabeth Frey die Strategie und Ivan Mele das Experience Design. Das Twiliner-Konzept könnte im Bereich der nachhaltigen Mobilität eine Lücke schließen, denn ein Nachtreisebus könnte das Nachtzugnetz durchaus ergänzen und wäre eine ökologische Alternative zu Flugreisen. Busreisen in bequemer Liegeposition sind beispielsweise in einigen Ländern Asiens und Südamerikas sehr verbreitet, in der Schweiz und Europa gibt es für derartige Konzepte aber noch keine Zulassungen. Inspirierend soll das amerikanische Startup Ridecabin auf die Schweizer gewirkt haben: An der US-Westküste sind Busse mit “First class lay-flat seats” im Einsatz, der innenraum erinnert an das, was hierzulande so genannte Tourliner bieten: Schlafkabinen! “Wir möchten Nachtzüge nicht konkurrieren, sondern ergänzen”, sagt Bortolani. Es sollen ab Sommer 2022 Strecken bedient werden, die nicht im Angebot von Nachtzügen stehen. Angaben zu rollenden Basis macht Twiliner derzeit nicht. Mit Blick auf die Kapazität von 16 Passagieren dürfte es aber ein Doppeldecker sein, der zum Einsatz kommen wird. (Twiliner/PM/Sr)

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