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Die digitale Diskussionsveranstaltung „In Zukunft E-Bus!“ bescheinigte dem E-Bus-Markt ein stabiles Wachstum. Foto: VDV

Anlässlich der digitalen Diskussionsveranstaltung „In Zukunft E-Bus!“ des Bundesumweltministeriums erklärte Werner Overkamp, VDV-Vizepräsident: „Die ohnehin klimafreundlichen Busflotten in Deutschland werden in naher Zukunft mit fossilfreien Antriebstechniken ausgestattet sein. Die Verkehrsunternehmen in Deutschland arbeiten mit Hochdruck am Umbau ihrer Flotten, der nicht nur die Fahrzeuge, sondern auch die Infrastruktur und die Qualifizierung des Personals betrifft. Angesichts der ehrgeizigen EU-Vorgaben der Clean Vehicles Directive, die ab August gelten, fordert der Branchenverband VDV daher eine rasche Notifizierung der dringend notwendigen E-Bus-Förderung des Bundesverkehrsministeriums.“ Die Verkehrsunternehmen würden nach Ansicht des Branchenverbandes VDV auf die EU-Freigabe warten, um ihre Investitionsentscheidungen treffen zu können – um letztlich die von der Bundesregierung gesetzten Klimaschutzziele im Sektor schnellstmöglich zu erreichen. „Auch mit Blick auf die ausstehenden Länderquoten zur sachgerechten Umsetzung der Clean Vehicles Directive geht es noch nicht in dem erwünschten Tempo voran. Das ist ein wesentlicher Baustein, der bei den Regelungen noch fehlt. Wenn wir noch mehr Dynamik bei den E-Bus-Zahlen sehen wollen, brauchen wir hier schnellstmöglich Planungssicherheit“, so Overkamp. Auf dem Eingangspodium diskutierten Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Martin Schmitz, VDV-Geschäftsführer Technik, die Herausforderungen und Chancen der Transformation im ÖPNV sowie die aktuellen Rahmenbedingungen für den Markthochlauf. Schmitz zeigte sich zuversichtlich, verwies aber auch auf ungeklärte Punkte: „Wir haben einen soliden Aufwuchs im E-Bus-Markt, mit rund 1.000 neuen Fahrzeugen pro Jahr: Wir sehen auf deutschen Straßen derzeit rund 500 batterieelektrische Busse, rund 1.500 Hybride und etwa 50 Brennstoffzellen-Busse, die auf Wasserstoff zurückgreifen. Für weitere 1.400 E-Busse haben die Verkehrsunternehmen bereits Förderanträge gestellt, die teilweise schon bewilligt sind. Andererseits sind viele, gerade kleinere Unternehmen, gezwungen, ihre Investitionsentscheidungen aufzuschieben, solange die EU bei der Notifizierung und die Länder in Bezug auf die CVD-Branchenlösungen noch keine Klarheit bringen.“ Wie es vor Ort in der Praxis läuft, berichteten unter anderem Elke Maria van Zadel, Vorstandsvorsitzende der Üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe, und Ulf Middelberg, Geschäftsführer Leipziger Verkehrsbetriebe und Vorsitzender des Ausschusses für Marketing und Kommunikation im VDV. „Wir haben uns als Üstra das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2023 mit insgesamt 48 Elektrobussen auf allen innerstädtischen Linien innerhalb der Umweltzone Hannovers komplett elektrisch zu fahren. Mit unserer Elektrobusoffensive wollen wir einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Verkehrswende leisten und deutschlandweit Vorreiter für elektrifizierten Busverkehr sein“, so Elke Maria Van Zadel zu der Situation in Hannover und ergänzt: „Dieses ambitionierte Vorhaben ist nur umsetzbar dank der umfangreichen Förderung des Bundesumweltministeriums.“ Ulf Middelberg erläutert für die die Leipziger Verkehrsbetriebe: „Für Klimaschutz und CO2-Reduzierung gestalten die Verkehrsunternehmen vor Ort die Verkehrswende. Dafür sind die LVB bereits seit über 125 Jahren elektromobil unterwegs und steigen nun schrittweise auch im Busverkehr in die E-Bus-Technologie ein, um Umweltziele zu erreichen und das Angebot für Kunden attraktiver zu gestalten. Wenn sich alle, die die Klimaschutzziele setzen, auch an der Finanzierung beteiligen, wird die Umsetzung gelingen.“ (VDV/PM/Sr)

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