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Die Modellbus-Neuheiten sind überschaubar, soviel sei verraten… Fotos: Kubath/Schaa

Vom 31. Januar bis zum 4. Februar 2018 fand die 69. Spielwarenmesse in Nürnberg statt. Es könnte ein fast paradiesischer Ort für Modellbus-Fans sein, doch leider kommen nur Händler rein. Auch das hat, wie das Spielzeug selbst, Tradition in der Frankenstadt: Seit Mitte des 13. Jahrhunderts hat sich in Nürnberg eine Spielzeugindustrie aufgebaut, die bis heute mit namhaften Marken und verschiedensten Produkten für leuchtende Augen und Herzklopfen sorgt. Und das nicht nur bei Kindern. Immer detaillierter wurden vor allem Modellfahrzeuge, um dem wachsenden Anspruch der Sammler gerecht zu werden. omnibus.news hat sich in Nürnberg umgesehen – nicht nur in der legendären Halle 4a. Die ist jetzt aber Geschichte, was dem Wandel der Branche geschuldet ist. Im nächsten Jahr muss man die Halle7a aufsuchen: Modelleisenbahnen und Modellbau werden in einer Halle zusammengefasst, was die Messegesellschaft damit begründet, dass die ausgestellten Produkte artverwandt seien, die Zielgruppenansprache sei fast identisch. In Halle 4A hält eine neue Produktgruppe Einzug: Elektronisches Spielzeug. Denn das hat weiterhin eine zentrale Rolle im Kinderzimmer – zum Beispiel in Form programmierbarer Mini-Roboter. Modellfahrzeuge sind hier oft nur noch eine Randerscheinung. Doch auch dieser Klassiker hat weiterhin sein Publikum, nur verschiebt sich die Zielgruppe – statt grobem Spielzeug sei die filigrane Miniatur gefragt, statt Kind rückt der Erwachsene in den Fokus. Während viele Hersteller mit ihren Produkten noch eine Brücke zwischen analoger und digitaler Welt schlagen können und eine Verbindung mit Smartphone und Apps präsentieren, verharrt die Welt der Modellfahrzeuge in ihrem Kosmos ohne digitalen Anschluss. Die deutsche Spielwarenbranche hofft auf Impulse durch die Leitschau in Nürnberg – das Jahr 2017 ist nicht so gut zu Ende gegangen wie erhofft. Doch von der Modellbuswelt werden sie nicht kommen, zu gering ist die Ausbeute an Neuheiten und Innovationen. Wesentliche Neuerungen erfährt hingegen die Produktgruppe Festartikel, Karneval und Feuerwerk. Die lassen es krachen möchte man meinen, denn sie wird um einen Teilbereich der Halle 8 noch vergrößert. Eine große Aktionsfläche sorgt bei dieser Erweiterung für noch mehr Attraktivität. “Auf diese Weise werden wir die Spielwarenmesse inhaltlich weiterentwickeln und Hallenkapazität für Produktsegmente schaffen, in denen die Nachfrage stark ist”, erläuterte Ernst Kick, Vorstandsvorsitzender der Spielwarenmesse eG, die künftige Ausrichtung. Nachfrage gibt es in der Welt der Miniaturen nicht, im Gegenteil, das Zusammenlegen der Ausstellungsflächen zeigt, wohin der Trend geht. Obwohl das Hobby in den vergangenen Jahren zu kämpfen hatte, ist die Faszination nach wie vor ungebrochen. Egal in welchem Maßstab – immer detailreicher, immer näher ans Vorbild gerückt sind die Modellbusse der Hersteller über die Jahre geworden. Die Spannbreite reicht dabei von relativ preisgünstigen Einsteigerserien für so genannte Kioskserien bis hin zum High-End-Produkt, das bei den meisten Käufern als limitiertes Sammlermodell mit Wertsteiegrrung in der Vitrine gestellt wird. Wer sich in Nürnberg nach Modellbusneuheiten umsieht, der wird fündig, doch im Gegensatz zu den letzten Jahren ist die Zahl der Neuheiten überschaubar. Das Messetelegramm von omnibus.news hat flankierend zur 69. Spielwarenmesse viele der Neuheiten präsentiert, der vollständige Messebericht mit Bildergalerie, der am 26.2. online geht, zeigt, dass der Maßstab 1/87 noch gut bedient wurde, Neuheiten in der Baugröße 1/43 aber sehr überschaubar sind. Marktforschern zufolge ist der deutsche Spielwarenmarkt unter dem Strich entgegen mancher Erwartungen im vergangenen Jahr nicht gewachsen, sondern sogar minimal geschrumpft. In diesem Jahr dürfte es – wenn man die Modellbus-Miniaturen in den Mittelpunkt stellt – nicht viel besser werden.

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