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Foton will 2.000 Elektrobusse in Ägypten bauen. Foto: Beiqi Foton Motor

In China fahren so viele Elektrobusse wie in keinem anderen Land der Welt. Das liegt nicht nur an dem staatlichen Diktat, wonach jeder Omnibushersteller verpflichtet ist, auch New Energy Vehicle (NEV) im Angebot zu haben. Und ein festgelegter Prozentsatz der Produktion muss  auf NEVs entfallen. Natürlich gibt es dafür auch wieder milliardenschwere Subventionen. Nicht nur von oberster Stelle, auch Zentral- und Kommunalverwaltungen haben eine Reihe von Subventionen aufgelegt, wie beispielsweise die Befreiung von der Kaufsteuer und Kaufsubventionen, um die Industrialisierung der chinesischen NEV-Industrie zu unterstützen. Die Verkäufe der NEVs werden in China voraussichtlich wieder an Fahrt gewinnen, wie die chinesische Regierung über das Verkehrsministerium verlautbaren ließ. Bis 2040 würden Elektrofahrzeuge 57 Prozent des NEV-Umsatzes ausmachen. Und bis 2040 würden Elektrobusse 81 Prozent des Stadtbusverkaufs ausmachen, so das Strategiepapier. Finanz- und Wirtschaftsexperten weltweit sind sich einig, dass der Boom der globalen Elektromobilität von den Chinesen dominiert und diktiert werden wird. So hat beispielsweise Bloomberg New Energy Finance eine Prognose veröffentlicht, die davon ausgeht, dass China aufgrund der staatlichen Unterstützung und der steigenden Nachfrage bis 2025 48 Prozent des globalen Marktes an Elektrofahrzeugen mit einem Absatz von rund 4,8 Millionen Einheiten ausmachen wird. Der Marktanteil Chinas bis 2040 wird von Bloomberg New Energy Finance auf 26 Prozent oder 14,6 Millionen Elektrofahrzeuge geschätzt. Nach Angaben der Bloomberg-Experten wird China speziell auf dem Elektrobus-Markt führend sein und bleiben. Schätzungen zufolge wird Chinas Anteil an der Elektrobus-Produktion bis 2025 minimal 50 Prozent erreichen, und bis 2040 wird die Quote auf rund 80 Prozent steigen. Dass die Chinesen nicht nur im eigenen Land mit NEVs wachsen wollen, zeigt Beiqi Foton Motor. Für China wurde ein ehrgeiziger Plan vorgestellt: Bis 2025 wollen die Chinesen über 200.000 NEVs herstellen. 2,6 Milliardcen US Dollar sollen dafür investiert werden, wie Zhang Xiyong, der Beiqi Foton Motor vorsteht, angekündigt hat. Und es werde eine Kooperation mit Toyota geben, um das Thema Brennstoffzellenantrieb weiter voranzutreiben. Die NEVs von Beiqi Foton Motor sollen zukünftig unterschiedliche Antriebskonzepte haben, nicht nur einen rein elektrischen Antrieb, sondern auch eine mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzelle und einen Hybrid-Elektro-Gasantrieb, so Xiyong. Und außerhalb von China werde man in den nächsten jahren überproportional wachsen: Aktuell entsteht in Ägypten eine Fabrik für Elektrobusse. Zusammen mit der ägyptischen Regierung soll eine Produktion von anfangs jährlich 500 Elektrobussen aufgebaut werden. Binnen vier Jahren sollen 2.000 Elektrobusse auf die Räder gestellt werden. Wenn die Produktion läuft, sei eine deutliche Ausweitung der Kapazität geplant, die Chinesen planen minimal eine Verdoppelung. Gebaut wird in Fabriken und Produktionsanlagen, die einst dem Militär vorbehalten waren. Dies wurde im Egypt Independent vom zuständigen Minister Mohamed al-Assar ganz offiziell bestätigt. Zudem habe das Ministerium eine Firma für Ladestationen gegründet, wie die Zeitung weiter erklärt. Laut al-Assar gebe es sogar schon bereits Verträge über den Bau der entsprechenden Ladeinfrastruktur und Verträge mit mehreren Städten, die zukünftig rein elektrisch fahren sollen. Ende 2019 wurde ein Foton-Elektrobusse für Testfahrten in Kairo in Dienst gestellt. Nach einer dreimonatigen Probezeit soll er ausreichend Erfahrungen vor dem Start der Produktion in Ägypten gesammelt haben, so die Ansicht der Chinesen.

 

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