Dänemark, Norwegen und Schweden nehmen bei der Elektrifizierung des Güter- und Personenverkehrs eine Vorreiterrolle ein. Während andere europäische Länder teils noch in den Startlöchern stehen, ist die Elektromobilität in Skandinavien schon voll in der Gesellschaft angekommen. Das zeigt sich in den Orderbüchern von MAN: 22 MAN Lion’s City E sind bereits im schwedischen Malmö im Einsatz. Zudem orderte Keolis 2021 insgesamt 75 Lion’s City 18 E für Schweden. Davon gehen 60 eGelenkbusse nach Göteborg und 15 nach Stockholm.
In der schwedischen Hauptstadt sollen darüber hinaus 10 Lion’s City 12 E eingesetzt werden. Eine weitere Bestellung über 12 elektrische Gelenkbusse von MAN kam aus Uppsala. Außerdem beinhaltet der Rahmenvertrag mit Gamla Uppsala Buss eine Option auf weitere 65 Elektrobusse. Und auch in Dänemark setzt man auf den MAN eBus. Bewohner und Besucher der Hauptstadt Kopenhagen werden in 26 MAN Lion’s City 12 E chauffiert. Zwölf weitere eBusse gingen darüber hinaus an Vikingbus in Odder. Damit drehen mittlerweile 38 Elektrobusse auf dänischen Straßen ihre Runden.
Bis Ende 2023 sollen in Skandinavien mehr als 370 elektrisch angetriebene MAN-Stadtbusse im Einsatz sein. Hinzu kommen weitere Aufträge, die in den darauffolgenden Jahren ausgeliefert werden. „Aufgrund vorausschauender politischer Entscheidungen, wie etwa der Einführung einer CO2-basierten Maut in Dänemark, und der Innovations-Offenheit breiter Bevölkerungsschichten, kommt den nordischen Ländern eine Vorbildrolle in Sachen E-Mobilität zu. Diesen Spirit brauchen wir in ganz Europa, damit die Verkehrswende gelingen kann“, sagt Alexander Vlaskamp, Vorsitzender des Vorstands der MAN Truck & Bus SE. Rund 290 E-Fahrzeuge von MAN sind seit 2021 lokal emissionsfrei auf skandinavischen Straßen unterwegs, hauptsächlich Vans und Stadtbusse.
Derzeit werden die Service-Standorte in Skandinavien intensiv auf die neue Antriebstechnologie vorbereitet, wie MAN in diesem Zusammenhang mitteilt. In Dänemark, Norwegen und Schweden verfügt MAN Truck & Bus über ein Servicenetz von 80 Standorten, 15 davon sind eigene Betriebe. Die umfangreiche Erzeugung erneuerbarer Energie macht die Länder Skandinaviens zu einer Blaupause für ganz Europa, wenn es darum geht, die CO2-Emissionen im Verkehrssektor zu reduzieren.
Norwegen verfügt nahezu zu 100 % über eine nachhaltige Stromerzeugung, vornehmlich aus Wasserkraft. In Dänemark waren es 2022 rund 74 % und in Schweden 63 % der Energie, die regenerativ aus Wind, Wasser, Biomasse oder durch die Sonne erzeugt wurde. Darauf aufbauend haben die staatlichen Institutionen der nordeuropäischen Staaten früh das Potenzial der Umstellung bei den Antriebstechnologien erkannt: weg von der Verbrennung fossiler Kraftstoffe, hin zur Nutzung von Strom als Energiequelle in Fahrzeugen.
Bei den Pkw sind heute bereits mehr als 60 Prozent der Neuzulassungen mit Zero-Emission-Antrieben unterwegs. Der erwartete Anteil bei den Neuzulassungen batterie-elektrischer Nutzfahrzeuge liegt für 2025 bei rund 20 %. Erreicht werden diese Ziele auch mithilfe einer vehementen politischen Steuerung. Dänemark führt zum Beispiel ab 1. Januar 2025 eine Lkw-Maut ein, bei der die Gebühren nach CO2-Austoß gestaffelt sind. In Norwegen und Schweden haben die Regierungen ein Verkaufsverbot für Diesel-Lkw ab 2030 erlassen.
Und: In Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen sollen ab 2025 nur noch elektrische Busse durch die City rollen, Norwegens Kapitale Oslo will ab 2030 die weltweit erste emissionsfreie Stadt werden. Von Hafenbussen, die mit Ökostrom betrieben werden, über Schnellverbindungen für Fahrradfahrer bis hin zu eBussen: Der öffentliche Nahverkehr in Kopenhagen ist schon heute umweltfreundlicher als in vielen anderen Großstädten. Nun hat VIKINGBUS Danmark A/S 45 MAN Lion’s City 12 E geordert, die ab 2023 in Dänemarks Hauptstadt unterwegs sind – ebenfalls besonders nachhaltig. (MAN/PM/Sr)