Die Buswelt blickt nach Berlin: In seiner Eröffnungsrede auf der restlos ausgebuchten 14. VDV-Elektrobuskonferenz und Fachmesse – sowie dem richtig ergänzten Zukunftskongress Autonomes Fahren – sagte Werner Overkamp, VDV-Vizepräsiden, vor insgesamt 1.200 offiziellen Teilnehmern:
„Weit über tausend Interessierte sind nach Berlin gekommen, sage und schreibe 78 Aussteller sind vertreten – und weitere stehen jeweils noch auf den Wartelisten. Wir dokumentieren damit, dass Hersteller und Verkehrsunternehmen für das Erreichen der Klimaschutzziele nun kraftvoll umsetzen, was bis vor ein paar Jahren noch kühne Illusion war.“
Das Ziel aller Beteiligten ist klar: Mobilität soll fossilfrei gestaltet werden. Da die technische Entwicklung rasant voranschreitet, sind die Verkehrsunternehmen gezwungen, erhebliche und langfristige Investitionen unter Unsicherheit zu tätigen. Hinzu kommt die unbeantwortete Frage der nationalen Umsetzung der Clean Vehicles Directive.
Unterstützung gibt es nicht nur durch die zahlreichen Fachvorträge in den zwei Tagen der VDV-Elektrobuskonferenz, sondern auch während des Austausches unter Kollegen. Und beim Rundgang über die Fachmesse ElekBu, bei der die anwesenden Aussteller nicht nur ihre Produkte anpreisen, sondern auch Nachfragen der Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe Rede und Antwort stehen.
Die Mitarbeiter am Stand von BYD suchten nach Erklärungen, die Farbwahl und Folierung des ausgestellten Elektro-Gelenkbusses sei zufällig gewählt worden, so die Chinesen unisono. Die optische Nähe zur Corporate Identity der BVG (gelber Bus in RAL 1023, weiße Buchstaben mit einem Slogan auf den dunklen Seitenseiten) sorgt zumindest für Aufsehen…
Es wird das Jahrzehnt des E-Busses werden, denn vor Ort tauschen sich mit den Vertretern der Verkehrsbetriebe heute und morgen die aus, die Mobilität vor Ort gestalten. Seit Beginn im Fokus: Rahmenbedingungen, Erfahrungsberichte, technische Entwicklung – aber auch Wasserstoff, Energieversorgung und Lademanagement, sowie Depot und Batteriehandling.
Die Politik muss die Macher bei dieser Transformation unterstützen. Die Reise in die mobile Zukunft ist vielfältig, so flexibel wie sich mancher Verkehrsbetrieb aktuell zeigt, so agiert auch der VDV und hat in diesem Jahr folgerichtig die Elektrobuskonferenz um den Zukunftskongress Autonomes Fahren ergänzt.
„Wir wollen den Beweis antreten, dass es falsch ist, zu sagen, ‚Autonomes Fahren, das ist immer in drei Jahren‘. Wir haben in Deutschland die gesetzlichen Grundlagen, wir haben gemeinsam mit den Herstellern das Knowhow und vor allem: Wir haben den Willen, diese Technik als weitere, spielverändernde Innovation einzuführen!“ wie Overkamp sagte.
ZF ist mit dem Unlock Mobility in Berlin und lockte damit nicht nur Vertreter aus Politik und Verbänden auf den Stand. Das neue Shuttle ist mit modernster Sensortechnik bestehend aus Lidar-, Radar-, Kamera- und Geräuscherkennungssystemen ausgestattet, die eine präzise Umfelderkennung garantieren. Hinzu kommt weitere Technologie wie die Konnektivitätsplattform ZF ProConnect, die eine Kommunikation mit der Verkehrsinfrastruktur und der Cloud ermöglicht, sowie der Supercomputer ZF ProAI, in dem die Daten im Fahrzeug zusammenlaufen.
Für morgen wird Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing auf dem Branchentreff erwartet. Mit im Gepäck sind weitere Fördermittelurkunden, die auf der E-Bus-Konferenz an die Verkehrsbetriebe zur weiteren Transformation der Mobilität überreicht werden sollen.
Und: Der dritte Förderaufruf des Bundesministerium für Digitales und Verkehr aus der aktuellen E-Busförderung geht mit weiteren rund 400 Mio. Euro im Topf nahezu zeitgleich mit VDV-Elektrobuskonferenz an den Start und soll diesmal deutlich besser auf kleine und mittlere Unternehmen ausgelegt sein. (VDV/omnibus.news/Sr)