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Lion Electric kündigt einen neuen E-Schulbus an. Foto: Lion Electric

Spartanisch wie eh und je, der Fahrgastraum im Lion A. Foto: Lion Electric

Der kanadischen E-Nutzfahrzeug-Hersteller Lion Electric kündigt jetzt zusätzlich zum klassischen E-Schulbus noch weitere, kleinere E-Schulbus an. Lion Electric ist in Nordamerika die wohl bekannteste Marke im Bereich elektrischer Schulbusse. Das Unternehmen aus der kanadischen Provinz Quebec hat nach eigenen Angaben mittlerweile fast 500 rein elektrische Schulbusse in Kanada und den USA ausgeliefert. Schon vor zwei Jahren teilten die Kanadier mit, dass das Portfolio erweitert werden sollte. Nun kann beispielsweise als elektrischer Schulbus auch der Lion A bestellt werden. Da immer mehr Kunden auch andere Gefäßgrößen für die Schülerbeförderung wollten, wird das Portfolio erweitert. Den Anfang macht der Lion A, er ist 7,95 Meter lang, 2,44 Meter breit und 2,81 Meter hoch. Bis zu 36 Schüler können an Bord befördert werden, als Höchstgeschwindigkeit nennt Lion Electric umgerechnet über 100 km/h! Bis zu 240 km Reichweite sind drin, für die Batterie geben die Kanadier einen Wert von 84 bis zu 168 kWh an. Geladen wird mit 50 kW in zwei bis drei Stunden, ausreichend, um nach dem Unterricht die Schülerinnen und Schüler wieder nach hause bringen zu können. Weil insgesamt der Bedarf an elektrischen Schulbussen in den nächsten Jahren stark steigen werde, denn der größte Teil der insgesamt über 440.000 Schulbusse soll auf einen rein elektrischen Antrieb umgestellt werden, wurde die Fertigung entsprechend angepasst und ein Vertrag mit mit dem US-amerikanischen Batteriehersteller Romeo Power abgeschlossen. Nach Angaben von Romeo Power werde man Batterien für die gesamte Lion-Electric-Flotte rein elektrischer Busse und Lkw liefern. Die Produktionsstätte der Batterien liegt in Los Angeles und hat nach Angaben von Romeo Power eine Kapazität von 7 GWh. Lion Electric kündigte in diesem Zusammenhang noch an, dass man für die Expansion auf dem Schulbus- und Shuttlebusmarkt eine Partnerschaft mit ABB geschlossen habe und so Zugriff auf das komplette Produktportfolio an Ladelösungen zum Vertrieb in Nordamerika hätte. Lion Electric wurde 2008 unter dem Namen Lion Bus gegründet mit dem Ziel, einen das Schulbusangebot um ein innovatives und besser kontruiertes Modell zu bereichern. Kunststoff bzs. Glasfasern statt Stahl, ein eigener Rahmen statt einer Lkw-Basis, Sicherheitsgurte schon serienmäßig, die Kanadier machten viele Dinge anders. Während andere Fabrikate immer wieder mit Korrosion zu kämpfen hatten, merkte man dies den Fahrzeugen von Lion Bus weder in Amerika noch im mitunter eisigen Kanada an. Doch gegen die großen Anbieter wie Blue Bird und Thomas Built Buses musste ein Alleinstellungsmerkmal her, um von den jährlich gut 40.000 neu zugelassenen Schulbussen ein Stück vom Kuchen abzubekommen. Als 2011 die ersten Lion Bus-Schulbusse mit Dieselmotor auf den Markt kamen, war schon entschieden, dass man erfolgreich die Nische der rein elektrisch angetriebenen Schulbusse besetzen wollte. Und das hat geklappt, wie der Zuspruch und Abverkauf in Kanada und Amerika zeigt. (ABB/LionElectric/RomeoPower/PM/Sr)

Lion Electric fertigt die E-Schulbusse in Saint-Jérôme (Québec). Foto: Lion Electric

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