Solidarität ist das unbedingte Zusammenhalten mit jemandem aufgrund gleicher Anschauungen und Ziele und zweifelsohne ein Zusammengehörigkeitsgefühl sowie das Eintreten füreinander. Genau das macht die Braunschweiger Verkehrs GmbH (BSVG) jetzt, die die Linienbussemit einer schwarzen Schleife an der ersten Tür foliert hat und so ein Zeichen setzt. Es war ein unfassbarer Ausbruch von Gewalt: Anfang Juli haben Fahrgäste im südfranzösischen Bayonne einen Busfahrer so brutal verprügelt, dass er für hirntot erklärt wurde und später im Krankenhaus starb. Der Auslöser der Prügelattacke war banal: Der Fahrer hatte die Fahrgäste auf die Maskenpflicht hingewiesen, die in Frankreich ebenso wie in Deutschland im Öffentlichen Nahverkehr gilt. Als Verkehrsunternehmen mit über 450 Mitarbeitern im Fahrdienst, die in Bussen und Straßenbahnen die Menschen durch die Stadt Braunschweig bewegen, fühlt sich die BSVG von diesem Vorfall besonders betroffen. „Was in Frankreich passiert ist, macht uns sprachlos. Auch unsere Fahrer müssen sich mitunter mit Beleidigungen oder aggressiv auftretenden Fahrgästen auseinandersetzen. Glücklicherweise ist es hier noch nie zu so brutalen Übergriffen gekommen, aber wir haben das Bedürfnis, unsere Solidarität zu bekunden“, sagt BSVG-Geschäftsführer Jörg Reincke. Eine Woche lang bleibt die schwarze Schleife an der ersten Tür, so die Information der BSVG zu dieser tollen Idee. Der getötete Fahrer in Frankreich hinterlässt eine Frau und drei Töchter. „Wir möchten mit unserer Aktion auch daran erinnern, dass jeder unserer Fahrer und jede unserer Fahrerinnen nicht nur ein Dienstleister ist, sondern eben auch ein Mensch, der sich durch Beleidigungen und im schlimmeren Fall durch Tätlichkeiten verletzt fühlt“, erklärt Jörg Reincke.(BSVG/PM/Schreiber)